Fußball-Regionalliga FCH will aus der Hölle zum ersten Heimsieg

Homburg · Fußball-Regionalligist FC Homburg will seinen Aufwärtstrend am Freitag zu Hause gegen Walldorf bestätigen. Im Hinblick auf seine derzeit treffsichere Sturmreihe hat Trainer Danny Schwarz die Qual der Wahl.

Die Welt steht Kopf: Hier feiert Homburgs Phil Harres mit einem Salto seinen Treffer im DFB-Pokal zum 3:0-Endstand gegen Bundesligist Darmstadt 98. Am vergangenen Wochenende war Harres in der Liga sogar vier Mal erfolgreich. Doch der 21-Jährige ist nicht der einzige Stürmer der Grün-Weißen, der aktuell in Torlaune ist. 

Die Welt steht Kopf: Hier feiert Homburgs Phil Harres mit einem Salto seinen Treffer im DFB-Pokal zum 3:0-Endstand gegen Bundesligist Darmstadt 98. Am vergangenen Wochenende war Harres in der Liga sogar vier Mal erfolgreich. Doch der 21-Jährige ist nicht der einzige Stürmer der Grün-Weißen, der aktuell in Torlaune ist. 

Foto: Markus Hagen

„Einmal kurz in den Himmel hoch, dann runter in die Hölle.“ So beschreibt Danny Schwarz seine erste Phase nach dem Saisonstart als Trainer von Fußball-Regionalligist FC Homburg. Nach dem dicken Ausrufezeichen im DFB-Pokal, dem 3:0 gegen Bundesliga-Neuling SV Darmstadt 98, folgte ein Fehlstart in der Liga mit nur drei Punkten aus fünf Partien. Mittlerweile ist der FCH zwar seit fünf Spielen unbesiegt – doch die Heimbilanz als mau zu bezeichnen, wäre noch eine Untertreibung. Homburg hat im heimischen Waldstadion in dieser Saison noch keine Partie gewinnen können. Drei Remis und eine Niederlage stehen bislang zu Buche. Und trotzdem gehen die Saarpfälzer mit mächtig Rückenwind in ihr Heimspiel an diesem Freitagabend um 19 Uhr gegen Astoria Walldorf.

Denn am vergangenen Wochenende waren die Grün-Weißen, die bis dahin in der Liga selten überzeugen konnten, zum damaligen Tabellenführer VfB Stuttgart II gereist – und kamen mit einem 8:1-Kantersieg im Gepäck in die Saarpfalz zurück. Den Aufschwung will der FCH gegen Walldorf nun auf eigenem Platz bestätigen. „Es ist Zeit für den ersten Heimsieg“, sagt auch Homburgs Stürmer Phil Harres. Ruft er am Freitag eine ähnliche Leistung wie in Stuttgart ab, könnte er selbst kräftig bei diesem Unterfangen mithelfen. Bei den Schwaben schnürte der 21-Jährige nämlich einen Viererpack. „Wenn wir aber nicht nachlegen, war der Sieg gegen Stuttgart nicht viel wert“, meint er. Trotz des jüngsten Erfolges steht sein Team als Elfter in der unteren Tabellenhälfte. Der Rückstand auf die Spitze beträgt nach acht Spieltagen sieben Punkte. „Wenn wir tatsächlich um die Meisterschaft spielen wollen, dürfen wir zu Hause nicht weiter die Punkte so herschenken“, fordert Harres.

Im Alter von drei Jahren hatte er in Nordrhein-Westfalen mit dem Kicken beim Verein Germania Datteln begonnen. In der Jugend wurde er unter anderem bei Borussia Dortmund, dem VfL Bochum, Preußen Münster und Dynamo Dresden ausgebildet. Als Aktiver wurde er von den Dresdnern zunächst an den SSV Ulm und dann in der vergangenen Saison an den Regionalligisten Viktoria Berlin ausgeliehen. Zur laufenden Runde hat er sich nun dem FC Homburg angeschlossen. Mit einem Vertrag über zwei Spielzeiten.

Mittelfristig will Harres es in die Startelf schaffen. Bisher kam der 21-Jährige zwar stets von der Bank, mit seinen Einsatzzeiten ist er aber nicht unzufrieden. Und schließlich trifft der Neuzugang auch nach seinen Einwechslungen ins Schwarze. Seinen ersten Höhepunkt im Trikot der Grün-Weißen erlebte Harres am 14. August im DFB-Pokalspiel gegen Darmstadt. Mit seinem Treffer zum 3:0 in der 81. Minute machte er die Pokalsensation perfekt. Beim ersten Saisonsieg der Homburger vor wenigen Wochen auswärts gegen den Bahlinger SC (1:0) erzielte er als Joker das Tor des Tages. Es folgten die vier Treffer gegen Stuttgart. Zuerst schraubte er dort nach seiner Einwechslung binnen 14 Minuten mit einem lupenreinen Hattrick das Ergebnis auf 6:1 in die Höhe – und traf schließlich praktisch mit dem Schlusspfiff noch zum Endstand.

„Klar ist es schön, selbst oft zu treffen. Aber in erster Linie zählt der Sieg und da ist es egal, wer die Tore am Ende macht“, sagt Harres. Gegen Walldorf würde der 1,91 Meter große Stürmer natürlich trotzdem gerne wieder selbst treffen. Doch er legt den Fokus auch auf die Defensive. Denn zu Hause blieb der FCH diese Saison in der Liga nie ohne Gegentor. „Es wäre an der Zeit, dass im Waldstadion endlich mal die ‚Null’ steht“, sagt Harres daher.

Sein Trainer Danny Schwarz steht vor dem Spiel derweil vor einem Luxusproblem. Denn neben Harres trafen gegen Stuttgart zuletzt auch die anderen beiden eingesetzten Stürmer – Fabian Eisele (2) und David Hummel (1). „Es ist schwierig, einen rauszulassen. Aber alle spielen in der Spitze im Zentrum. Ich kann nur zwei einsetzen“, sagte Schwarz bei der Spieltagspressekonferenz am Donnerstag. Welcher seiner Angreifer zunächst auf der Bank Platz nehmen muss, ließ der Trainer offen.

Grundsätzlich freut sich der Trainer aber natürlich darüber, dass seine Spitzen derzeit alle in Torlaune sind. Außerdem „ist es auch wertvoll, einen treffsicheren Stürmer in der Hinterhand zu haben. Es ist schön, die Qual der Wahl zu haben“, sagt Schwarz. „Das zeigt, dass die Spieler viel richtig machen“, ergänzte der Trainer, der Astoria Walldorf, bei dem auch der Ex-Homburger Marcel Carl spielt, als unbequemen Gegner beschreibt. Die Astoria hatte den damaligen Spitzenreiter Stuttgart am sechsten Spieltag ebenfalls bezwungen (2:1) – ist aber nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge auf Platz 14 abgerutscht.

Personell sieht es für Homburg vor dem Duell im Waldstadion recht freundlich aus. Die Knieblessur, die sich Mittelfeldspieler Fanol Perdedaj in Stuttgart zuzog, hat sich als nicht schwerwiegend herausgestellt. Er ist ebenso einsatzbereit wie Innenverteidiger Michael Heilig, der einen Schlag auf die Hüfte abbekommen hatte. Max Dombrowka hat zudem seine Gelb-Rot-Sperre verbüßt. Fehlen werden neben Nachwuchsspieler Nicolas Jörg und Arman Ardestani die Langzeitverletzten Mart Ristl, Lukas Hoffmann und Tim Stegerer.

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