Kampfgeist macht Trainer stolz

Mainz · Waren die Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken nach dem unnötigen 24:24 im Hinspiel gegen die SG Mainz-Bretzenheim II noch enttäuscht, herrschte am Samstagabend bessere Stimmung. Nach einem wahren Handball-Krimi gewannen die Löwinnen knapp mit 25:24 (13:9).

 Mit toller Moral erkämpften sich Miriam Schöneich (am Ball) und die SV-Damen in Bretzenheim beide Punkte. Foto: Marco Wille

Mit toller Moral erkämpften sich Miriam Schöneich (am Ball) und die SV-Damen in Bretzenheim beide Punkte. Foto: Marco Wille

Foto: Marco Wille

"Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft, die trotz der vielen Ausfälle an sich geglaubt und das, was wir uns vorgenommen haben, auch umgesetzt hat", freute sich SV-Trainer Rüdiger Lydorf gemeinsam mit seinen Spielerinnen über den nicht unbedingt erwarteten Auswärtssieg.

Das wiederum lag an den Rahmenbedingungen, unter denen die SV-Frauen in Bretzenheim antreten mussten. Neben der bereits seit längerer Zeit verletzungsbedingt fehlenden Spielmacherin Anne Wild und der angeschlagenen Torhüterin Jana Specht fielen am Wochenende mit Laura Witzgall (berufsbedingt), Nadine Zellmer und Marion Weick (beide krank) drei wichtige Leistungsträgerinnen aus. Hinzu kam, dass die Gastgeberinnen wieder Verstärkung aus der zweiten Liga mit dabei hatten. Das, was der "verbliebene Rest" der Zweibrücker Löwinnen an Kampf und Wille in die Waagschale warf, nötigte auch ihrem Trainer großen Respekt ab. "Wir haben heute in dieser personell sehr schwierigen Situation den Kopf nicht in den Sand gesteckt, haben die Rückschläge weggesteckt und einfach weiter gespielt". Gespielt haben die SV-Frauen richtig stark, viel besser, als sie es sich selbst erhofft hatten.

Basierend auf einer aggressiven Abwehrformation, in der "das miteinander und das füreinander kämpfen im Vordergrund stand", und mit einer starken Torhüterin Daphne Huber zwischen den Pfosten, gelang es den SV-Frauen schnell, das Spiel in den Griff zu bekommen und über den 2:3-Rückstand auf 7:4 wegzuziehen. Die Marschroute für dieses Spiel lautete ohnehin, mit dem relativ kleinen Kader die Chancen konzentriert herauszuspielen, unnötige Abschlüsse zu vermeiden und mit den Kräften hauszuhalten. Dies gelang sehr gut. Bis zur Halbzeitpause setzten sich die Zweibrückerinnen auf 13:9 ab, obwohl auch die Bretzenheimerinnen in der Abwehr resolut zupackten, dabei einige Male auch die Härte etwas übertrieben. Leidtragende war Levke Worm, die bei einer Abwehraktion bereits in der ersten Hälfte im Gesicht getroffen wurde und mit stark zugeschwollenem Auge die Heimreise antreten musste.

Die schwierigste Phase hatten die SV-Frauen in den ersten 13 Minuten der zweiten Hälfte zu überstehen. Nach dem 15:9 für den SV folgte eine 6:1-Serie der Bretzenheimerinnen, die damit beim 15:16-Zwischenstand wieder im Spiel waren. "Wir haben in dieser engen Phase aber die Nerven behalten", freute sich Lydorf, dass seine Mannschaft die eigene Führung nie abgab und fünf Minuten vor Spielende nochmals auf 25:22 wegziehen konnte. Das reichte, um am Ende die beiden Punkte auch zu behalten. Den Gastgebern gelang lediglich noch Ergebniskorrektur zum 24:25.

Zum Thema:

Auf einen BlickSV 64 Zweibrücken: Daphne Huber im Tor - Levke Worm 2/2, Lucie Krein 5/1, Katharina Koch 6 - Miriam Schöneich 2, Katharina Handermann 5 - Lisa Paquet 2, Ina Sohns 3/1, Lara Schlicker, Carla Wiegand und Sarah Witzgall. cg

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort