Judo Kampf um Olympia-Quali bereits vor Augen

Zweibrücken · JCZ-Judoka Jasmin Külbs startet an diesem Wochenende zum Auftakt der Grand-Slam-Serie in Paris.

 Das erste internationale Kräftemesse des Jahres für Schwergewichts-Judoka Jasmin Külbs (links) vom 1. JC Zweibrücken steht an diesem Wochenende in Paris an.

Das erste internationale Kräftemesse des Jahres für Schwergewichts-Judoka Jasmin Külbs (links) vom 1. JC Zweibrücken steht an diesem Wochenende in Paris an.

Foto: picture alliance / Jonas Güttler/Jonas Güttler

Noch scheinen die Olympischen Spiele 2020 in Tokio (Japan) weit entfernt. Für die deutschen Judoka nimmt die Qualifikationsphase allerdings bereits in diesem Jahr an Fahrt auf. So auch für Jasmin Külbs vom 1. JC Zweibrücken. Nach einem wettkampfärmeren nacholympischen Jahr 2017 ist der Terminkalender der Schwergewichtskämpferin in diesem Jahr wieder gespickt von Höhepunkten und internationalen Kräftemessen.

Der Saisonauftakt ist für die 26-Jährige dabei nicht so rund gelaufen, wie erhofft. Bei den deutschen Meisterschaften im Januar in Stuttgart musste Külbs nach zwei gewonnen Kämpfen passen (wir berichteten). Ein ausgekugelter Ringfinger an der rechten Hand machte ihr einen Strich durch die Rechnung. „Ganz ausgeheilt ist die Trainingsverletzung noch nicht, aber nach der deutschen Meisterschaft habe ich zunächst eine Pause eingelegt und bereite mich nun auf den ersten Grand-Slam am Wochenende in Paris vor“, erklärt Jasmin Külbs, die optimistisch ist, dass der Finger hält „ und es dort gut laufen wird“. Nach diesem Wettkampf hängt die gebürtige Böhl-Iggelheimerin mit dem DJB-Team in Paris noch ein viertägiges Trainingslager an. Nach einem wettkampffreien Wochenende geht es dann schon wieder beim Heim-Grand-Slam in Düsseldorf auf die Matte. Und trotz der Verletzung gleich zu Beginn des Jahres will Jasmin Külbs in beiden internationalen Kräftemessen ganz vorne mitmischen: „Ich will schon bei beiden eine Medaille mitnehmen“, sagt sie selbstbewusst.

Mit dem Sprung aufs Podest liebäugelt die Judoka nach dem dritten Grand Slam im März im russischen Jekatarinburg auch bei den Europameisterschaften in Tel Aviv (Israel, 26. bis 28. April) sowie Ende September bei den Weltmeisterschaften in Baku (Aserbaidschan). „Im Juni geht dann parallel zum Wettkampfgeschehen bereits die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 los, das Gerangel um Punkte für Tokio beginnt dann“, erklärt die Pfälzerin, die 2016 für die Spiele in Rio das Ticket in ihrer Gewichtsklasse über 78 Kilogramm erkämpft hatte. Nachdem sich Jasmin Külbs damals nach der kräftezehrenden Qualiphase gegenüber Franziska Konitz aus Berlin behauptet hatte, ist die ärgste Konkurrentin der Weltranglisten-Elften für Tokio innerhalb des deutschen Teams zurzeit die deutsche Meisterin Carolin Weiß (BC Dento Berlin).

Im Zuge der startenden Olympia-Quali wird auch die Wettkampfphase für die EM-Zweite von 2015, die bereits mit fünf Jahren die Leidenschaft für ihren Sport entdeckte, wieder heißer. Was nicht bedeutet, dass das nacholympische Jahr 2017 durch viele Ruhephasen gekennzeichnet gewesen ist. Vielmehr „waren vor allem die Trainingsphasen viel intensiver“. Hier wurden die Grundlagen für die jetzige Saison und bereits im Hinblick auf die kommenden Olympischen Spiele gelegt, an Ausdauer- und Kraftwerten gearbeitet. Das vergangene Jahr wurde zudem dazu genutzt, um an der Technik zu arbeiten. Etwa am Kampf am Boden hat Jasmin Külbs mit ihren Trainern gefeilt.

Beim ­World­ Masters zum Jahresabschluss im russischen St. Petersburg hatte JCZ-Heimtrainer Stephan Hahn dort bereits eine Verbesserung erkannt. „Jasmin hat Fortschritte im Kampf am Boden gemacht“, sagt er Doch auch im Stand ist eine neue Technik hinzugenommen. „Und wir sind dabei, eine zweite neue zu erarbeiten. Mal sehen, wie sich das entwickelt“, erklärt die 26-Jährige. Einen ersten Eindruck davon kann Jasmin Külbs in den nun anstehenden Wettkämpfen gewinnen, wenn sich zeigen wird, inwieweit sie diese neuen Techniken auf der Matte bereits umsetzen kann.

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