Fußball-2. Bundesliga Lautern will den Erfolg ohne Schnörkel

Kaiserslautern · Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern reist am Sonntag zum SV Sandhausen in die Kurpfalz. Nach dem Torspektakel vom vergangenen Wochenende wollen die Roten Teufel sich dort auf die Basics konzentrieren und den mitreisenden Fans einen Heimspielsieg in der Fremde schenken.

FCK-Stürmer Terrence Boyd, hier beim Jubel über seinen Treffer zur Führung gegen Magdeburg, will auch gegen den SV Sandhausen feiern.

FCK-Stürmer Terrence Boyd, hier beim Jubel über seinen Treffer zur Führung gegen Magdeburg, will auch gegen den SV Sandhausen feiern.

Foto: IMAGO/Eibner/IMAGO/Eibner/Memmler

Schublade auf, Plan rausholen und schon steht das Konzept für das Spiel beim SV Sandhausen? Ganz so einfach dürfte es für Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) nicht werden. Denn mit Sandhausen steht den Roten Teufeln dann eine Elf gegenüber, die sich trotz zuletzt drei Niederlagen in Folge dem FCK nicht kampflos ergeben dürfte. Da tut der Rückhalt der Fans sicher gut: Rund 6500 begleiten den FCK in die Kurpfalz. Die Gastgeber rechnen mit 10 000 Zuschauern im Sandhausener Hartwaldstadion. „Wir werden das Spiel hoffentlich wieder zu einem Heimspiel werden lassen und wollen unseren Fans wieder ein gutes Spiel zeigen, mit einem hoffentlich positiven Ausgang für uns“, sagte FCK-Trainer Dirk Schuster am Freitag.

„Sie werden mit viel Aggressivität und Kompaktheit spielen. Wir müssen die grundlegenden Dinge ordentlich machen, sauber in die Zweikämpfe gehen und von Anfang an auch körperlich Präsenz zeigen“, forderte Schuster. „Das haben wir in den ersten Halbzeiten in Fürth und gegen Magdeburg nicht gut gemacht.“

Personell hat der Coach einige Optionen, auch weil Hendrick Zuck den Pfälzern nach abgesessener Rot-Sperre wieder zur Verfügung steht. Ob Schuster in Sandhausen personelle oder taktische Änderungen vornimmt, wollte er nicht verraten. Ben Zolinski trainiert nach seiner Mitte Juli erlittenen Knieverletzung zwar wieder mit der Mannschaft, hat aber noch Rückstand und wird deshalb in Sandhausen noch nicht im Kader stehen. Anas Bakhat und Angelos Stavridis sind verletzt.

Apropos Schublade, vor der will Schuster auch seinen jüngsten Neuzugang bewahren. Denn der vom Hamburger SV verpflichtete Aaron Opoku ist noch vier Meisterschaftsspiele gesperrt. Der 23-Jährige war im Spiel seines alten Clubs gegen Darmstadt 98 nach einer Tätlichkeit vom Platz geflogen. In einer Kurzschlussreaktion hatte der Verteidiger den Darmstädter Fabian Holland getreten. Verschiedene Medien verglichen Opoku in der Szene mit einem Kampfsportler.

Schuster habe mit dem Verteidiger länger über die Umstände dieser Szene gesprochen. „Er hat diese Situation voll reflektiert, es tut ihm leid“, berichtet der FCK-Trainer aus den Gesprächen mit seinem Schützling. Der erfahrene Übungsleiter stellte sich aber auch demonstrativ vor seinen neuen Spieler. Opoku habe sich beim HSV in der schwierigen Lage befunden, dass er „weg wollte, weg sollte und nicht wegkonnte“. So habe sich der Wechsel aus verschiedenen Gründen länger hingezogen.

Die Sichtweise seines Spielers könne er „voll nachvollziehen“. Opoku habe ihm gesagt, dass er in der Situation überreagiert habe. So etwas dürfe einem Profi nicht passieren und doch warnt Schuster davor, den Spieler „in eine Schublade zu stecken oder zu verteufeln.“ Der FCK-Trainer rechnet viel mehr damit, dass sein Schützling aus der Situation gelernt habe und gestärkt aus dieser schwierigen Zeit hervorgehen werde.

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