3. Fußball-Liga Boyd will für den FCK bald ein Anker sein

Kaiserslautern · Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern will seine Erfolgsserie am Samstag im Heimspiel gegen den Halleschen FC ausbauen. Neuzugang Terrence Boyd wird dann bereits im Kader stehen. Ob er gegen seinen Ex-Club Halle aber auch schon auf Torejagd gehen wird, ist noch unklar. Denn viele Gründe, seine Aufstellung zu ändern, gibt es für Trainer Marco Antwerpen derzeit eigentlich nicht.

 Terrence Boyd hat gut lachen: Die Spielberechtigung für den Neuzugang des 1. FC Kaiserslautern ist eingetroffen. Am Samstag gegen seinen Ex-Club Halle wird der Stürmer auf jeden Fall im Kader stehen. Ob er aber auch gleich von Beginn an spielt, ließ Trainer Marco Antwerpen offen.

Terrence Boyd hat gut lachen: Die Spielberechtigung für den Neuzugang des 1. FC Kaiserslautern ist eingetroffen. Am Samstag gegen seinen Ex-Club Halle wird der Stürmer auf jeden Fall im Kader stehen. Ob er aber auch gleich von Beginn an spielt, ließ Trainer Marco Antwerpen offen.

Foto: imago images/Fotostand/Fotostand / Ballasch via www.imago-images.de

(mire/dpa) Ein wenig belustigt klang Stefan Roßkopf, der Pressesprecher des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern, bei der Pressekonferenz der Roten Teufel am Donnerstagmittag. „Die ersten Fragen sind alle so ein bisschen dieselben. Ich fasse da jetzt einfach ein paar zusammen“, meinte Roßkopf. Denn was die Journalisten, die ihre Fragen vor der Konferenz eingesandt hatten, wissen wollten, kreiste vornehmlich um ein Thema. Oder genauer gesagt um einen Spieler: Terrence Boyd.

Würde der Neuzugang – oder würde er nicht ausgerechnet gegen seinen Ex-Club Halle, von dem er vor rund einer Woche auf den Betzenberg wechselte, sein Debüt für den FCK geben? Der Tabellendritte Kaiserslautern empfängt Halle am Samstag um 14 Uhr (live im SWR) im Fritz-Walter-Stadion. Die Antwort: Boyd ist spielberechtigt, eine Vereinbarung, dass er gegen seinen ehemaligen Club nicht auflaufen darf, gibt es nicht. Und auch im Kader wird der 30-Jährige am Samstag stehen, wie Trainer Marco Antwerpen bestätigte. Ob Boyd von Beginn an ran darf – oder eingewechselt wird, ist aber noch nicht ausgemacht.

Denn auch ohne den Angreifer lief es beim FCK zuletzt blendend. Zwar fiel Kaiserslautern unter der Woche von Aufstiegsplatz zwei auf Relegationsrang drei zurück. Allerdings haben die Pfälzer im Vergleich zur Konkurrenz nun ein Nachholspiel in der Hinterhand. Die für Dienstag angesetzte Partie bei 1860 München war wegen Corona-Fällen bei den Löwen abgesagt worden.

Seine beiden Spiele im neuen Jahr gegen den SV Meppen (4:0) und Viktoria Berlin (2:0) hat der FCK souverän gewonnen. In den letzten 14 Partien gingen die Pfälzer nur ein Mal als Verlierer vom Platz (10 Siege). Folgt man der Maxime „Never change a winning team“, dürfte zumindest in der Startelf kein Platz für Boyd sein. Oder etwa doch?

„Terrence präsentiert sich in einem ordentlichen Zustand. Wenn man sieht, wie er sich in der Mannschaft bewegt, haben wir genau den richtigen Spieler verpflichtet. Wir werden innerhalb der Saison durch seine Leistungen bestätigt werden“, schwärmte Antwerpen von seinem Neuzugang. „Wir bekommen mit ihm noch einmal eine andere individuelle Qualität. Er ist ein Spielertyp, den wir so im Kader noch nicht hatten. Er wird uns gerade gegen tief stehende Gegner helfen“, ergänzte der Trainer. An der Ausrichtung, am Spielsystem seiner Mannschaft werde er aber nicht rütteln.

Boyd selbst hätte offenbar kein Problem damit, am Samstag jenen Spielern gegenüberzustehen, mit denen er vor kurzem noch zusammen spielte. „Sobald ich auf dem Platz stehe, ist es mir egal, ob die Gegner jetzt ehemalige Gefährten sind oder meine Ehefrau. Dann will ich gewinnen“, sagte Boyd dem SWR in einem Interview. Auch seine Stärken und Schwächen fasste der 30-Jährige dort anschaulich zusammen. „Außerhalb des Sechzehners ist wahrscheinlich jeder andere Spieler auf dem Feld, inklusive die Schiedsrichter, besser als ich. Aber in der Box, da sind wir bei mir zu Hause. Und das ist ja auch wichtig: Einen Anker da vorne drin zu haben, der für Ruhe sorgt und die Bälle festmachen kann.“

Sollte Boyd am Samstag auflaufen, wird er aber nicht die richtige Atmosphäre auf dem Betzenberg erleben. Für das Halle-Spiel sind erneut nur 1000 Zuschauer zugelassen, die Tickets waren binnen Minuten verkauft. Aber „auch 1000 Zuschauer helfen uns extrem weiter, da ist auch eine Stimmung im Stadion“, sagte Antwerpen. Verzichten muss er neben den Langzeitverletzten Anas Bakhat, Lucas Röser und Anil Gözütok auch weiter auf Kapitän Jean Zimmer (Darmerkrankung), Verteidiger Max Hippe (Fußverletzung) und Felix Götze (Muskelfaserriss).

Insbesondere die Ausfälle von Zimmer und Götze schmerzen den FCK. Doch Antwerpen möchte das Fehlen der etablierten Kräfte auch als Chance begreifen. Für Felix Götze stand am letzten Wochenende Julian Niehues auf dem Rasen. Und der brachte den FCK beim Sieg gegen Berlin prompt mit seinem ersten Tor im Profifußball auf die Siegerstraße. Niehues war bereits der 14. Spieler der Pfälzer, der sich in dieser Saison in die Torschützenliste eintrug. „Dieser Konkurrenzdruck ist wichtig für uns“, sagte Antwerpen, der auch die Trainingsleistungen von Simon Stehle und Neil Gibbs positiv hervorhob. „Die Jungs müssen Geduld haben. Irgendwann kommt ihr Zeitpunkt – und den Moment müssen sie dann einfach ergreifen“, sagte der Trainer. Und ergänzte: „Das fällt in einer Mannschaft leichter, die schon erfolgreich ist. Weil du dann im ‚Flow‘ mitspielst.“

Für die Entwicklung der Mannschaft wäre es folglich wichtig, dass die Erfolgsserie der Roten Teufel weitergeht. Daran will auch Terrence Boyd künftig seinen Anteil haben. Wie er das machen will? „Es ist eine bekloppte Liga, alles ist sehr eng. Da gibt es nur eins: Fresse halten, raus auf den Platz. Und arbeiten!“

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