3. Fußball-Liga Ein Spitzenspiel vor (fast) leeren Rängen

Kaiserslautern · Zum Jahresauftakt empfängt der 1. FC Kaiserslautern in der 3. Fußball-Liga den SV Meppen auf dem Betzenberg. Die Emsländer, die letzte Saison sportlich schon abgestiegen waren, sind das Überraschungsteam der Liga und grüßen von Rang drei. Mit einem Sieg könnte der FCK vorbeiziehen.

 Nicht nur auf Kapitän Jean Zimmer (Mitte) muss der 1. FC Kaiserslautern am Samstag im Heimspiel gegen den SV Meppen verzichten. Sondern weitestgehend auch auf die Unterstützung seiner Anhänger im Fritz-Walter-Stadion. Nur 500 Zuschauer sind auf dem Betzenberg zugelassen.

Nicht nur auf Kapitän Jean Zimmer (Mitte) muss der 1. FC Kaiserslautern am Samstag im Heimspiel gegen den SV Meppen verzichten. Sondern weitestgehend auch auf die Unterstützung seiner Anhänger im Fritz-Walter-Stadion. Nur 500 Zuschauer sind auf dem Betzenberg zugelassen.

Foto: imago images/Jan Huebner/Steven Mohr via www.imago-images.de

(dpa/mire) Die Ausgangslage schien für die Roten Teufel wie gemalt. Drei Heimspiele bestreitet Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern in den kommenden zwei Wochen. Doch den Sturm auf die Aufstiegsränge muss der Tabellensechste vorerst ohne den zwölften Mann angehen. Zumindest zum Jahresauftakt am Samstag um 14 Uhr gegen den SV Meppen sind im Fritz-Walter-Stadion kaum Zuschauer zugelassen (siehe Infobox). Ob das bei den folgenden Spielen auf dem Betzenberg gegen Viktoria Berlin (22. Januar) und den Halleschen FC (29. Januar) anders aussieht, ist fraglich.

„Ich habe immer wieder betont, dass die Unterstützung von unseren Fans extrem wichtig ist. Wir gehen nicht davon aus, dass die ganze Rückrunde ohne Zuschauer gespielt wird. Dementsprechend sind wir angehalten, unsere gute Heimbilanz auszubauen. Da wollen wir gegen Meppen weitermachen“, betonte Trainer Marco Antwerpen am Freitag. Gleich das erste Spiel des Jahres wird für sein Team ein ganz wichtiges. Kaiserslautern ist mit 33 Punkten Sechster, Meppen hat drei Zähler mehr auf dem Konto und steht auf Platz drei. Mit einem Sieg könnte der FCK die Emsländer in der Tabelle überflügeln und im besten Falle Aufstiegsrang zwei erobern. Bei einer Niederlage müssten sich die Pfälzer zunächst wieder hinten anstellen. Dass der FCK als Verlierer vom Platz geht, ist aber – zumindest statistisch – derzeit nicht allzu wahrscheinlich. „Wir haben nur eine der letzten 13 Begegnungen verloren. Wir gehen mit sehr, sehr viel Selbstvertrauen ins neue Jahr. Das haben wir uns erarbeitet“, sagte Antwerpen, der seinem Team zwei gute Trainingswochen in der Wintervorbereitung bescheinigte: „Wir hatten eine hohe Intensität, haben aber auch taktische Schwerpunkte in die Spielformen integriert. Heute hatten wir viel Spaß im Training. Ich glaube, dass die Spieler richtig Bock auf das Spiel gegen Meppen haben. Das wollen wir zeigen und die Partie gewinnen.“

Im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres muss Antwerpen neben den Langzeitverletzten Lucas Röser, Anas Bakhat und Anil Gözütok krankheits- oder verletzungsbedingt allerdings auch auf Kapitän Jean Zimmer, Dominik Schad, Maximilian Hippe und Nicolas Sessa verzichten. Die fünf zuletzt positiv auf das Coronavirus getesteten Spieler und Betreuer sind hingegen wieder aus der Quarantäne raus. „Wir sind froh, dass der Trainingsplatz wieder ein wenig besser besucht ist, dass fast alle Jungs wieder an Bord sind“, sagte Antwerpen.

Auf die leichte Schulter nehmen wir der 50-Jährige Meppen sicher nicht. Der SV, der letzte Saison schon sportlich abgestiegen war und den Klassenerhalt nur schaffte, weil der KFC Uerdingen keine Lizenz bekam, ist die Überraschungsmannschaft der Liga. Dass die effizienten Emsländer zur Saisonhalbzeit vom Relegationsrang grüßen, liegt auch an Stürmer Luka Tankulic. Mit elf Saisontoren führt er zusammen mit Gustaf Nilsson (SV Wehen) und Michael Eberwein (Hallescher FC) die Torschützenliste der Liga an. Im Hinspiel Ende Juli traf Tankulic zwar nicht – trotzdem ging der FCK als Verlierer vom Platz (0:1).

Antwerpens Rezept, um gegen den SV diesmal zum Erfolg zu kommen, klingt simpel. Die FCK-Abwehr – mit 13 Gegentreffern in 20 Spielen die beste der Liga – soll gewohnt zuverlässig ihre Arbeit verrichten. „Wir wollen defensiv genauso gut arbeiten wie schon in den ganzen letzten Wochen. Unser Ziel ist es, Meppen vom eigenen Tor wegzuhalten.“

Und auch wenn die Pfälzer vorne keinen echten Knipser haben – erfolgreichster Torschütze ist Daniel Hanslik mit fünf Saisontreffern – so ist die Offensive der Roten Teufel zumindest nicht leicht auszurechnen. Zwölf verschiedene FCK-Spieler haben in dieser Saison schon getroffen. Mindestens einmal soll es auch am Samstag im Kasten des SV Meppen klingeln. Auch wenn dann vor einer leeren Westkurve gejubelt werden muss.

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