Junioren-Radrennen Saarland Trofeo Zu viele Unsicherheiten und hohe Hürden

Gersheim · Im vergangenen Jahr musste die Saarland Trofeo erstmals in ihrer Geschichte abgesagt werden. 2021 wird sie nun verschoben. Statt im Juni soll der Tross der weltbesten Junioren-Radrennfahrer nun vom 30. September bis 3. Oktober durch die Region rollen.

 2020 fiel die 33. Auflage der Saarland Trofeo Corona zum Opfer. In diesem Jahr wird das Junioren-Etappenrennen nun vom geplanten Juni-Termin auf Ende September/Anfang Oktober verschoben.

2020 fiel die 33. Auflage der Saarland Trofeo Corona zum Opfer. In diesem Jahr wird das Junioren-Etappenrennen nun vom geplanten Juni-Termin auf Ende September/Anfang Oktober verschoben.

Foto: Sebastian Dingler

Getreu dem Motto „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ soll die 33. Auflage der Saarland Trofeo in diesem Jahr nicht wieder ausfallen. Allerdings hat sich das Organisationskomitee des Fördervereins dazu entschlossen, das renommierte Junioren-Radrennen zu verschieben. Statt wie ursprünglich geplant vom 10. bis 13. Juni soll der Tross aufgrund der andauernden Corona-Pandemie nun voraussichtlich vom 30. September bis 3. Oktober durch die Region ziehen. Der Termin wurde bereits beim Weltradsportverband Union Cycliste International (UCI) angemeldet. „Wir hoffen auf eine positive Rückmeldung“, schreibt Michael Clivot, Bürgermeister der veranstaltenden Gemeinde Gersheim und Präsident des Fördervereins, in seiner Mitteilung weiter.

Im vergangenen Jahr musste die Rundfahrt, die zur Rennserie des UCI-Nations-Cup gehört, erstmals in ihrer Geschichte seit ihrer Premiere 1988 ausfallen. „Wir hoffen nun, dass es im Herbst möglich sein wird, unter einigermaßen normalen Umständen, aber vor allem auch mit vielen Radsportbegeisterten an den Strecken, die vier Renntage wieder durchzuführen“, schreibt Clivot. Eine komplette Absage, wie sie 2020 aufgrund der ungewissen Pandemie-Lage, aufgrund der Planungsunsicherheit auf zahlreichen Ebenen nötig wurde, habe dieses Mal „eigentlich nicht“ im Raum gestanden, wie Cheforganisator Wolfgang Degott auf Nachfrage betont. Die Perspektive Richtung Herbst sehe trotz der derzeit weiterhin prekären Lage einfach besser aus als vor einem Jahr. „Wir hätten die Trofeo, rein vom Renntechnischen her, unter Umständen sogar im Juni durchführen können“, so Degott. Es gehe aber auch um das Umfeld, um Zuschauer, um Sicherheit und um die Atmosphäre.

„Sportlern und Zuschauern, aber auch den vielen ehrenamtlichen Helfern sowie der Polizei eine attraktive Sportveranstaltung zu präsentieren“, das sei derzeit – und das auch wohl noch im Juni – nicht zu gewährleisten, heißt es in der Mitteilung. Die Gesundheit von Sportlern und Zuschauern habe oberste Priorität. „Dies stand in den Überlegungen an oberster Stelle. Sie kann nach unserem Dafürhalten bei dem Termin in sechs Wochen nicht gewährleistet werden.“

Dazu kämen auch die „nachvollziehbar hohen Auflagen der UCI“, die der Veranstalter zu beachten hat, die nur mit großem Aufwand zu erfüllen sind, die vor allem die „Gastgeber“ der Mannschaften betreffen. „Dort sind innerhalb der vorgegebenen Schutz- und Hygienevorschriften hohe Hürden zu überspringen.“ Dazu zählen bei der Unterbringung unter anderem exklusive Etagen beziehungsweise Bereiche für die Teilnehmer des Etappenrennens, separate Räume für Frühstück und weiterer Versorgung, um den Kontakt zu anderen Hotelgästen und der Mannschaften untereinander weitgehend zu verhindern.

Zudem solle bei der LVM Saarland Trofeo, die jährlich die besten Nachwuchsfahrer der Welt in die Region lockt, der grenzüberschreitende Charakter bewahrt werden. Mit Streckenabschnitten nicht nur in der Pfalz, sondern auch im benachbarten Frankreich. Das sorge wegen der unterschiedlichen Covid19-Infektionszahlen sowie der klinischen Versorgung für weitere Unwägbarkeiten in Planung und Ablauf.

Die viele Zeit und Arbeit, die bereits in die Organisation der Juni-Veranstaltung geflossen sind, seien dieses Mal aber nicht verloren, betont Degott. Die Etappen stehen grundsätzlich. Die einzelnen Strecken befanden sich gerade in der finalen Klärung mit Straßenverkehrsbehörden, Straßenbauamt und Polizei sowie den einzelnen Städten und Gemeinden. Auch die Sponsoren zeigten sich mit der Verschiebung einverstanden und unterstützen das Etappenrennen auch im Herbst.

Für die teilnehmenden Mannschaften, die Fahrer selbst, bedeutet es vor allem eine Verschiebung der Rennserie nach hinten. „Die Trofeo ist in diesem Jahr dann das letzte Nations-Cup-Rennen, eine Woche nach der Weltmeisterschaft in Brüssel – von daher ist es gar kein schlechter Termin“, erklärt Wolfgang Degott, der aber zugibt, dass gerade die Terminsuche gar nicht so einfach war. „Es ist jetzt natürlich alles geballt, weil viele Rennen in den Herbst gelegt wurden. Zum Beispiel auch Paris-Roubaix.“ Anfang September findet zudem noch die Europameisterschaft statt. Letztendlich wurde aber ein neues Datum für das Etappenrennen im Saarland gefunden. Dessen 33. Auflage dann endlich gestartet und – geht es nach den Fahrern, Fans und Veranstaltern – nicht nochmal verschoben werden soll.

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