Judoka des 1. JC Zweibrücken Grabowski und Trajdos sagen Tschüss

Zweibrücken/Köln · Die beiden Judoka des 1. JC Zweibrücken beenden ihre erfolgreiche internationale Karriere. Beide bleiben dem Sport allerdings auf unterschiedliche Weise erhalten.

Eine der vielen schönen Erinnerungen im deutschen Nationaldress: Stolz präsentieren die beiden JCZ-Judoka Jasmin Grabowski und Martyna Trajdos in Tokio ihre olympische Bronzemedaille. Nach dem frühen Aus in den jeweiligen Einzel-Wettbewerben erkämpften sich die beiden 2021 das Edelmetall mit dem deutschen Mixed-Team. Jetzt ist für beide Schluss mit der international erfolgreichen Sportlerkarriere.

Eine der vielen schönen Erinnerungen im deutschen Nationaldress: Stolz präsentieren die beiden JCZ-Judoka Jasmin Grabowski und Martyna Trajdos in Tokio ihre olympische Bronzemedaille. Nach dem frühen Aus in den jeweiligen Einzel-Wettbewerben erkämpften sich die beiden 2021 das Edelmetall mit dem deutschen Mixed-Team. Jetzt ist für beide Schluss mit der international erfolgreichen Sportlerkarriere.

Foto: Privat

Zwei Rücktritte in nur zwei Tagen. Die beiden Judoka des 1. JC Zweibrücken Jasmin Grabowski und Martyna Trajdos haben zu Silvester nicht nur von dem Jahr 2022 Abschied genommen. Grabowski verkündete am Freitag ihren Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft, Trajdos erklärte am Samstag das Ende ihrer aktiven Karriere.

„Nach mehr als einem Jahrzehnt in der Nationalmannschaft ist es für mich an der Zeit, auf Wiedersehen zu sagen“, schrieb Jasmin Grabowski in den sozialen Medien und fügte an: „Ich bin unglaublich dankbar für die wundervolle Zeit, die ich erleben durfte, all die Länder zu erkunden, die ich bereist habe, für die tollen Menschen, die ich auf dieser Reise kennen und schätzen gelernt habe, für die Erfolge, die ich feiern konnte und für all die Erfahrungen, die ich in dieser Zeit sammeln durfte.“ Die Zeit, die die 31-Jährige durch ihren Judosport erlebte, sei für sie ein „absolutes Privileg“, erklärte die gebürtige Böhl-Iggelheimerin, die seit 2012 für den 1. JC Zweibrücken startete.

Viele Aufs und Abs, aber auch zahlreiche Erfolge gehören zu dieser Zeit. Erst in diesem Jahr feierte Grabowski ihren dritten DM-Titel in der Klasse über 78 Kilogramm. Bei der U23-EM 2012 sicherte sie für Deutschland die Bronzemedaille. Sie gewann zudem bei World-Cup- und Grand-Prix-Turnieren mehrere Medaillen. Bei den Europameisterschaften 2014 in Montpellier sicherte die Schwergewichtskämpferin Bronze, 2015 in Baku Silber. Bei ihrer zweiten Olympiateilnahme nach Rio 2016 gewann die Pfälzerin in Tokio 2021 mit dem deutschen Mixed-Team mit Bronze auch die ersehnte Medaille bei den Spielen.

Trotz mehrerer Schulter-Operationen, die Jasmin Grabowski in der Vorbereitung auf Tokio immer wieder zurückgeworfen hatten, ist sie genauso oft wieder aufgestanden, um für ihren zweiten Olympia-Start zu kämpfen. Die Medaille ist der Lohn für die harte Arbeit der vorangegangenen Jahre, für all die Entbehrungen und die kräftezehrende Qualifikation, auch durch das Corona bedingte Jahr plus an Vorbereitung. „Aus meiner Sicht hat Jasmin in ihrer sportlichen Karriere aus ihrer Möglichkeit fast das Optimale gemacht. Da kann sie sehr zufrieden sein“, erklärte JCZ-Trainer Stephan Hahn nach dem Erfolg von Tokio voller Stolz auf seinen Schützling.

Ganz aus dem Judosport verabschieden wird sich die 31-Jährige allerdings nicht. Bis zuletzt ging Grabowski, die im Alter von vier Jahren erstmals auf der Judomatte stand, weiter für den JSV Speyer in der Bundesliga auf Punktejagd. Im Mai 2022 war sie zudem bei den Damen des 1. JC Mönchengladbach (NRW-Liga) als Trainerin eingestiegen, hat dort auch das offene Landesstützpunkttraining übernommen. Durch eine Neustrukturierung der Klassen kann Grabowski mit ihrem Team in der kommenden Runde in der ersten Liga antreten.

Anders als in den vergangenen Jahren wird künftig auch der Alltag von Martyna Trajdos aussehen. Die langjährige Nationalteamkollegin und Trainingspartnerin von Grabowski am Olympiastützpunkt Rheinland in Köln hat ihre Laufbahn als Leistungssportlerin beendet. „Ich hätte mir vor 20 Jahren nie im Leben so eine Karriere erträumt. Über 360 Wettkämpfe, über 600 Kilogramm, die ich in den vergangenen Jahren immer wieder abgenommen habe und unzählige Momente in meinem geliebten Sport. Heute ist der Tag gekommen, an dem ich mein aktives Karriereende verkünden möchte“, schrieb Trajdos an Silvester in den sozialen Medien. Sie habe die Entscheidung lange vor sich hergeschoben, „weil es schwierig ist, mit einer solch schönen Lebensphase abzuschließen“. Natürlich habe sie der Sport auch Schweiß und Tränen gekostet, „doch die unvergesslichen Momente überwiegen.“ Zu denen auch für Trajdos die ersehnte Olympiamedaille bei der Premiere des Teamwettbewerbs in Tokio gehört. Doch die 33-Jährige, die 2019 vom Eimsbütteler TV zum Zweibrücker Judoclub gewechselt war, sammelte international zahlreiches weiteres Edelmetall. 2019 sicherte sie in der Klasse bis 63 Kilogramm WM-Gold. 2015 war sie Europameisterin und gewann zudem Gold beim Grand Slam in der japanischen Hauptstadt Tokio. Hinzu kamen weitere Silber- und Bronzemedaillen bei Welt- und Europameisterschaften mit dem Team.

Auch Martyna Trajdos werde dem Sport erhalten bleiben. „Ich werde in einer anderen Funktion zurückkehren. Ich freue mich auf meine Ausbildung zur sportpsychologischen Expertin“, erklärte die Athletin, die seit 2008 gemeinsam mit Grabowski in der deutschen Nationalmannschaft auf die Matte gegangen war. Künftig wird das keine von beiden mehr tun.

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