Judo-Europameisterschaft in Prag JCZ-Judoka Trajdos führt deutsches Aufgebot bei EM an

Prag · Auch die zweite Starterin des 1. JC Zweibrücken, Jasmin Grabowski, ist für das Großereignis in Prag kommende Woche nominiert.

 Für JCZ-Judoka Jasmin Grabowski geht es bei der EM um wichtige Olympia-Quali-Punkte.

Für JCZ-Judoka Jasmin Grabowski geht es bei der EM um wichtige Olympia-Quali-Punkte.

Foto: picture alliance / Jonas Güttler/Jonas Güttler

) Über zehn Monate ist es her, dass Martyna Trajdos und Jasmin Grabowski zuletzt bei einem Wettkampf auf der Matte standen. Dann der plötzliche Lockdown, Wettkampfpause, die Absage der Olympischen Spiele und eine nur langsame Rückkehr in den normalen Trainingsalltag. Der erste Wettbewerb seit Beginn der Corona-Pandemie wird für beide Judoka des 1. JC Zweibrücken nun die Europameisterschaft in Prag sein. Diese EM, die eigentlich im Mai hätte stattfinden sollen, wurde bereits mehrfach verschoben. Nach den zuletzt drastisch steigenden Infektionszahlen – auch in Tschechien – stand das Großereignis erneut auf der Kippe. Die Europäische Judo-Union (EJU) hielt aber an den Plänen fest. EJU-Präsident Sergej Solowejtschik verteidigte die Entscheidung für die EM mit Verweis auf die Olympischen Spiele 2021: „Wir sind dazu verpflichtet, die Athleten auf das größte Ereignis in ihrem Leben vorzubereiten.“

Und so entschied auch der DJB trotz der Pandemie, seine Athleten in die tschechische Hauptstadt zu schicken. „Es liegt mittlerweile ein sehr umfangreiches Sicherheitskonzept zur Durchführung der Meisterschaften vor“, sagte DJB-Sportdirektor Ruben Goebel. Zudem seien die Qualifikations-Punkte für Olympia schon sehr wichtig und „wir müssen uns einfach daran gewöhnen, wie so ein Wettkampf unter Corona-Bedingungen abläuft“.

Angeführt von der WM-Dritten Martyna Trajdos (Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm) gehen dort vom 19. bis 21. November jeweils neun deutsche Männer und Frauen an den Start, wie der DJB mitteilte. „Ich bin ziemlich aufgeregt, weil es mein erster Wettkampf seit zehn Monaten ist und alles ein bisschen anders sein wird“ in diesen Zeiten, schrieb die 31-Jährige via Onlinedienst Instagram. Nach vielen Monaten der Unsicherheit geht es auch für die Schwergewichtskämpferin Jasmin Grabowski in Prag wieder darum, in den Wettkampfmodus zurückzufinden – und um wichtige Qualipunkte für Tokio. Beide JCZ-Starterinnen waren im Februar bereits in den vorläufigen Kader für Tokio berufen worden. Trajdos ist als Siebte des Olympia-Rankings der Gewichtslasse bis 63 Kilogramm so gut wie sicher dabei, und auch Grabowski hat als derzeit 24. der Klasse über 78 Kilogramm gute Chancen auf ihre zweite Olympia-Teilnahme. Nach dem Erstrunden-Aus in Rio 2016 hatte sich die gebürtige Böhl-Iggelheimerin für die Spiele 2020 so viel vorgenommen, wollte danach ihre Karriere ausklingen lassen. Mit einem Jahr Verzögerung arbeite sie nun weiter „auf diese Olympischen Spiele hin“. Mit dem ersten großen Zwischenstopp unter Corona-Bedingungen: EM in Prag.

Neben Trajdos dürften auch die deutschen Starterinnen Anna Maria Wagner (KJC Ravensburg/bis 78 kg), Theresa Stoll (TSV Großhadern/bis 57 kg) und Giovanna Scoccimarro (MTV Vorsfelde/bis 70 kg) bei den Titelkämpfen gute Chancen auf eine vordere Platzierung haben. Bei den Männern liegt Eduard Trippel (JC Rüsselsheim/bis 90 kg) als 17. auf dem besten Weltranglistenplatz. Auch die Brüder Karl-Richard Frey (Bayer Leverkusen/bis 100 kg) und Johannes Frey (JC Düsseldorf/über 100 kg) gehören zu den Top 20.

Die EM ist der erste größere Wettkampf im Judo seit Beginn der Coronavirus-Pandemie im Frühjahr. Mit Blick auf die Quali für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio geht es für die Athleten noch um wichtige Punkte. Bis zum Ende der Nominierungsfrist im Sommer stehen nur noch wenige Wettkämpfe an.

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