Judo-WM Von „toller Stimmung“ infizieren lassen

Tokio · JCZ-Judoka Jasmin Külbs will am Samstag um eine Medaille bei der WM im Mutterland des Judo in Tokio mitkämpfen.

 Am Samstag will JCZ-Judoka Jasmin Külbs (in Blau) auf der Matte im altehrwürdigen Nippon Budokan in Tokio alles geben und um eine Medaille mitkämpfen.

Am Samstag will JCZ-Judoka Jasmin Külbs (in Blau) auf der Matte im altehrwürdigen Nippon Budokan in Tokio alles geben und um eine Medaille mitkämpfen.

Foto: picture alliance / dpa/Felix Kästle

In der berauschenden Atmosphäre von Tokio (Japan) steigt die Anspannung vor dem eigenen Wettkampf doch deutlich an. Die gesamte Woche über konnte Jasmin Külbs die „super Stimmung in der Halle“ bei der Judo-Weltmeisterschaft bereits miterleben. Viele begeisterte Menschen von Klein bis Groß verfolgten die Titeljagd. „Und selbst im Hotel warten einige Autogramm- und Fotojäger auf uns Kämpfer, das gibt es nicht oft bei uns“, spricht die Starterin des 1. JC Zweibrücken begeistert von der tollen Erfahrung „einer Weltmeisterschaft im Ursprungsland des Judo“.  Und an diesem Samstag darf Külbs nun endlich selbst auf die Matte.

„Bei einer solchen Stimmung in der Halle freut man sich noch ein bisschen mehr, bald selbst als Akteur ran zu dürfen“, sagt die 27-Jährige voller Vorfreude. Nach ihrer Schulterverletzung und dem harten Weg zurück ins internationale Wettkampfgeschehen bedeuten die Titelkämpfe im Olympia-Austragungsort von 2020 einen besonderen Höhepunkt für die Schwergewichtskämpferin (+78 kg).

Nach der intensiven Vorbereitung im Trainingslager in Kienbaum ging es in den vergangenen Tagen vor Ort vor allem darum, durch die lange Reise wieder ein gutes Judogefühl zu bekommen. Ein bisschen Judo, mit Schwerpunkt auf Technik und Schnelligkeit, etwas Athletiktraining – so fühlt sich die Pfälzerin gut vorbereitet für ihren WM-Start. „Ich werde am Samstag auf der Matte alles geben“, betont sie. Zum Auftakt muss Jasmin Külbs gegen die Kroatin Ivana Sutalo, Nummer 30 der Welt ran. Sowohl bei den Junioren als auch bei den Senioren hat die Weltranglisten-21. dieser bereits das ein oder andere Mal gegenübergestanden. „Es wird definitiv keine leichte, aber eine lösbare Aufgabe für mich sein. Ich muss sehr konzentriert herangehen und meine Linie kämpfen, dann gehe ich als Siegerin von der Matte“, ist sich Külbs sicher. JCZ-Trainer Stephan Hahn blickt allerdings schon etwas bange auf die mögliche Zweitrunden-Gegnerin. Dort wartet mit Larissa Ceric (Bosnien und Herzegowina) niemand Geringeres als die Weltranglistendritte. „Es wäre schon wichtig, über diesen Berg zu kommen, um Richtung Medaille schielen zu können“, betont Hahn. Und genau da will Jasmin Külbs schließlich hin. „Wer gewinnen will, muss sowieso alle schlagen“, ist  der ehrgeizigen Athletin die Herausforderung durchaus bewusst. „Mein großes Ziel ist, eine Medaille zu gewinnen. Ich weiß, dass ich das Zeug dazu habe, ich muss es am Samstag nur auf die Matte bringen.“

Bislang war das Abschneiden der deutschen Starter in Tokio durchwachsen. Külbs’ neue Teamkollegin Martyna Trajdos bescherte dem deutschen Judo-Bund (DJB) mit Bronze am Mittwoch das erste Edelmetall. Zwei Medaillen hatte der Verband vor den Titelkämpfen als Ziel ausgegeben. „Natürlich hat das Abschneiden der Mannschaft ein wenig Einfluss auf die Stimmung im Team, aber ich versuche dies möglichst nicht an mich heranzulassen und mich einfach auf mich und meinen Wettkampf zu konzentrieren“, sieht sich Külbs dadurch nicht besonders unter Druck gesetzt, die hofft, nach einem guten Einzelstart am Samstag auch im Team-Wettkampf zum Abschluss am Sonntag „ein maximal gutes Ergebnis“ einzufahren.

Neben Edelmetall geht es bei der WM in Tokio auch um wichtige Ranglistenpunkte für die Olympia-Qualifikation. Und da die Spiele 2020 für Jasmin Külbs fest im Terminkalender eingeplant sind, kämen ihr weitere Zähler für die Qualifikation gerade recht. „Olympia ist das große Ziel. Ein Aus in der ersten Runde wie in Rio 2016 kann ich so nicht stehen lassen.“

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