Judo Jasmin Külbs mit Medaillenhoffnungen bei der WM

Zweibrücken · Die Schwergewichtskämpferin vom JC Zweibrücken nimmt die Judo-WM in Budapest selbstbewusst in Angriff.

 Ihre Gegnerinnen reihenweise aufs Kreuz zu legen, hat sich Judoka Jasmin Külbs (blauer Anzug) vom 1. Judoclub Zweibrücken für die anstehenden Weltmeisterschaften in Budapest vorgenommen.

Ihre Gegnerinnen reihenweise aufs Kreuz zu legen, hat sich Judoka Jasmin Külbs (blauer Anzug) vom 1. Judoclub Zweibrücken für die anstehenden Weltmeisterschaften in Budapest vorgenommen.

Foto: picture alliance / dpa/Maxim Shipenkov

Auf die Europameisterschaften hat Judoka Jasmin Külbs in diesem Jahr bewusst verzichtet. Der Fokus der 25-Jährigen vom 1. JC Zweibrücken liegt auf der gestern gestarteten Weltmeisterschaft in Budapest. Die letzten Trainingseinheiten sind gut verlaufen, die Schwergewichtlerin, die am Sonntag nach Ungarn gefolgen ist, fühlt sich stark genug, um im Kampf um die Medaillen ein Wort mitreden zu können.

Frau Külbs, am kommenden Wochenende kämpfen Sie bei den Judo-Weltmeisterschaften in Buda­pest um Edelmetall. Wie ist Ihre Vorbereitung bislang verlaufen?

Jasmin Külbs: Bislang eigentlich ganz gut. Am vergangenen Donnerstag bin ich aus Kienbaum vom Trainingslager zurückgekommen. Da haben alle DJB-Athletinnen noch einmal eine Woche intensiv trainiert, sind noch einmal wirklich Hochbelastung gefahren. Danach stand noch ein bisschen Erholung an und nun geht mein Fokus dann komplett in Richtung WM.

Woran wurde in Kienbaum noch speziell gearbeitet?

Külbs: Ende Juni, Anfang Juli waren wir erst einmal vier Wochen in Spanien, wo wir einen Konditionsblock absolviert haben. Jetzt in Kienbaum haben wir eine Art Wettkampfsimulation durchgeführt, an zwei Tagen Trainingswettkämpfe gemacht und zwischendurch immer wieder ein bisschen Techniktraining und Regeneration. Einfach um Stresssituationen, die bei einer WM durchaus vorkommen können – man geht beispielsweise in die Verlängerung, ist schon müde, muss aber trotzdem noch eine Wertung holen, solche Dinge. Judotechnisch haben wir dann noch einige Belastungsspitzen gesetzt, damit ich sagen kann „Jetzt fühl‘ ich mich gut, jetzt bin ich fit, jetzt geht’s zur WM‘.

Sie haben in dieser Saison relativ wenige Wettkämpfe bestritten, auf die Europameisterschaften im April bewusst verzichtet, um wieder fit zu werden. Sehen Sie es auch so, dass das Jahr bislang eher durchwachsen verlaufen ist?

Külbs: Ich finde absolut nicht, dass meine Saison durchwachsen war. Ich habe ja im Februar erst wieder angefangen, zu kämpfen. Da ist es natürlich klar, dass, wenn ich wieder in die Wettkämpfe einsteige, am Anfang noch nicht alles rund läuft. Das war abzusehen. Aber im ersten Wettkampf zwei gute Kämpfe zu machen und den siebten Platz mit nach Hause zu nehmen, war wirklich okay. Auf die EM habe ich verzichtet, aber das hatte andere Gründe. Und mit dem zweiten Platz in Russland habe ich dann durchaus gezeigt, dass ich wieder in der Weltspitze angekommen bin und mithalten kann. Ich habe ein gutes Gefühl für die WM.

Vor zwei Jahren haben Sie es bei der WM bis ins Achtelfinale geschafft. Was haben Sie sich für Budapest vorgenommen?

Külbs: Mein Ziel ist es ganz klar, mit einer Medaille nach Hause zu fahren.

Wer sind die größten Konkurrenten im Kampf um die Medaillen? Gibt es einen Favoriten auf den Titel?

Külbs: Hmm, das ist momentan etwas schwierig zu sagen. Die Saison nach Olympia fällt immer etwas aus dem Rahmen und ist für sich zu werten. Es gibt viele Athleten, die aufhören, viele die eine Pause einlegen, oder – wie auch ich – erst langsam wieder anfangen und noch gar nicht so richtig im Wettkampfgeschehen sind. Man muss einfach abwarten, wie die Meldeliste aussieht. Aber stark einzuschätzen sind eigentlich immer die Japaner und Koreaner bei mir in der Gewichtsklasse. Es wird auf jeden Fall eine Prüfung für mich werden.

Mit Carolin Weiß ist noch eine zweite Deutsche im Schwergewicht dabei. Freut man sich, dass der nationale Druck nicht komplett auf den eigenen Schultern lastet oder fokussiert sich jeder Athlet nur auf sich selbst?

Külbs: Im Endeffekt ist es immer noch ein Einzelsport, von daher ist es mir relativ egal. Wenn man sich zu sehr auf die anderen konzentriert, verliert man selbst seinen Fokus. Es ist da nur noch der Tunnel und ich schaue nur auf mich. Wir sind ja auch in einem ganz anderen Pool gesetzt. Deshalb ist das für mich erst einmal irrelevant.

Sie kämpfen im Schwergewicht über 78 Kilogramm. Nach oben gibt es in Ihrer Gewichtsklasse keine Beschränkungen. Wie wichtig ist es für Sie, trotzdem Ihr Gewicht zu halten?

Külbs: Im Prinzip ist das Gewicht als Schwergewichtler egal, aber für mich persönlich ist es dann doch nicht so egal (lacht). Ich habe in dieser Saison versucht, mehr Muskulatur aufzubauen und gleichzeitig das Fett zu reduzieren. Einfach auch, um ein Wohlfühlgewicht für mich zu finden. Man kann sich das auch als Laie ganz gut vorstellen: Wenn man beispielsweise 120 Kilogramm wiegt, die aus purem Fett bestehen, kann man sich nicht so gut bewegen, als wenn ich einigermaßen durchtrainiert bin.

Wissen Sie schon, wann Sie in Budapest auf der Matte stehen werden?

Külbs: (lacht) Na wenn ich das nicht wüsste, wäre ich kein Profisportler. Ich bin sehr knapp vor dem Start der Weltmeisterschaft geflogen. Ich kämpfe dann am 2. September im Einzel und einen Tag später haben wir dann noch unseren Teamwettkampf auf dem Programm stehen.

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