JCZ-Judoka Jasmin Grabowski deutsche Meisterin Dritter DM-Titel ein schöner gemeinsamer Erfolg

Stuttgart/Zweibrücken · Judoka Jasmin Grabowski vom 1. JC Zweibrücken sichert bei den nationalen Titelkämpfen in Rekordzeit den Sieg in der Schwergewichtsklasse. Gutes Debüt für Till Braunbach.

 Gemeinsam ganz oben: Judoka Jasmin Grabowski (rechts) vom 1. JC Zweibrücken und Betreuer Stephan Hahn freuen sich über den DM-Titel der 30-Jährigen. Den dritten in ihrer Karriere.

Gemeinsam ganz oben: Judoka Jasmin Grabowski (rechts) vom 1. JC Zweibrücken und Betreuer Stephan Hahn freuen sich über den DM-Titel der 30-Jährigen. Den dritten in ihrer Karriere.

Foto: Privat

Als Jasmin Grabowski nach dem finalen Kampf die Matte in der Stuttgarter Scharrena verlässt, führt ihr erster Weg zu Stephan Hahn. Lachend umarmen sich Athletin und Trainer. Die Judoka des 1. JC Zweibrücken hat gerade ihren dritten deutschen Meistertitel der Klasse über 78 Kilogramm gewonnen. Und das in rekordverdächtigem Tempo.

„Das war für Jasmin und für uns noch einmal ein schöner gemeinsamer Wettkampf“, erklärt Hahn und fügt an: „Die Deutschen sind so ein bisschen unser Turnier.“ Vor nunmehr zehn Jahren hatte der JCZ-Trainer, der die Athletin aus seiner Zeit als Lehrer am Kaiserslauterer Heinrich-Heine-Gymnasiums kennt, zum 1. JC Zweibrücken gelotst. Hat in dieser Zeit einige Erfolge – etwa zwei Olympia-Teilnahmen und drei EM-Medaillen – sowie verletzungsbedingte Rückschläge an ihrer Seite miterlebt. Dass es gerade nach den Olympischen Spielen 2021 als letztem internationalen Höhepunkt nun am Sonntag bei den Deutschen im Einzel, bei dem sie nochmal ihre Form testen wollte, „so gut geklappt hat, hat uns sehr gefreut“.

Dieser Freude konnte auch keinen Abbruch tun, dass die Felder bei den nationalen Titelkämpfen „überschaubar waren“, was die Quantität und Qualität angeht. Zehn Teilnehmerinnen traten in der Schwergewichtsklasse an, die stärksten Kontrahentinnen von Grabowski haben verletzungsbedingt gefehlt. Insgesamt habe sich auch bemerkbar gemacht, dass zeitgleich zur DM die U18-EM in Kroatien stattfand und zudem mit dem Grand Slam in der Mongolei das Punktesammeln für die Olympischen Spiele in Paris 2024 begonnen hat. „Aber das war jetzt nicht schlimm“, sagt Hahn lachend und fügt an: „Jasmin hat dennoch sehr überzeugend gekämpft, hat alle drei Duelle vorzeitig gewonnen.“

Nach einem Freilos zum Auftakt ging es für die gebürtige Böhl-Iggelheimerin im Viertelfinale gegen Hannah Schatten (Velberter Judoclub/Nordrhein-Westfalen). „Jasmin hat die Gegnerin nach nicht einmal einer Minute geworfen und zudem am Boden festgehalten“, lobt der Trainer. Im Halbfinale ging die 30-Jährige, die bei ihren zweiten Olympischen Spielen in Tokio im vergangenen Jahr Bronze mit dem deutschen Mixed-Team gewonnen hatte, auch gegen Rahel Krause (TuS Volmental/Nordrhein-Westfalen) vorzeitig als Siegerin von der Matte. „Das letzte Finale der gesamten Meisterschaft war dann auch das schnellste“, erzählt Hahn vom Duell um die Goldmedaille. Im womöglich letzten Einzelkampf ihrer Karriere bewies die Sportsoldatin Grabowski, die in diesem Jahr eine Ausbildung zur Physiotherapeutin beginnen möchte, dort noch einmal ihre nationale Ausnahmestellung. Nur neun Sekunden benötigte die JCZ-Judoka, um Final-Gegnerin Melanie Wien (JC Koriouchi Gelsenkirchen/Nordrhein-Westfalen) mit einer sogenannten „Großen Wertung“ zu bezwingen. „Im Grunde hat sie den Kampf gleich mit der ersten Aktion beendet“, erzählt Hahn von dem Kurzauftritt Grabowskis, der ihr ihren dritten DM-Titel in der Klasse über 78 Kilogramm bescherte.

Für den zweiten Starter des JCZ, Till Braunbach, waren die Titelkämpfe nach der ersten Runde zu Ende. Der 18-Jährige, der in Stuttgart in der Klasse bis 66 Kilogramm sein DM-Debüt bei den Aktiven gab, unterlag in dem 26er Feld zum Auftakt Kjell Kämmers (Sportunion Annen). „Der Kampf von Till verlief bis zum Ende der regulären Kampfzeit sehr ausgeglichen“, sagt Hahn. Im Golden Score habe sein Schützling, der am Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern trainiert, „im Boden verloren“. Aber insgesamt sei das ein „sehr ambitionierter, guter Kampf gewesen“. Zumal sich Braunbach gerade im ersten Junioren-Jahr befindet und erstmals auf nationaler Ebene Wettkampfluft bei den Aktiven schnuppern konnte. „Er hat aus dem Auftritt sicher Motivation gezogen, denn er hat gesehen, dass er hier durchaus mitkämpfen kann.“ Deutscher Meister in seiner Gewichtsklasse wurde Martin Setz (Potsdam).

Grabowskis JCZ- und Nationalteamkollegin Martyna Trajdos, die gemeinsam mit ihr am Bundesstützpunkt in Köln trainiert, musste bei der DM verletzungsbedingt passen.

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