Jagd auf die Olympia-Norm

Zweibrücken · Alles ist gerichtet im Zweibrücker Westpfalzstadion. Jetzt muss das Wetter zum 5. LAZ-Himmelsstürmer-Cup nur noch halten, damit die Spitzen-Stabhochspringer bestmögliche Bedingungen für ihre Höhenflüge vorfinden.

 Auf gute Unterstützung der Zuschauer hoffen die Stabhochspringer auch beim 5. Himmelsstürmer-Cup des LAZ wieder. Foto: M. Wille/pmd

Auf gute Unterstützung der Zuschauer hoffen die Stabhochspringer auch beim 5. Himmelsstürmer-Cup des LAZ wieder. Foto: M. Wille/pmd

Foto: M. Wille/pmd

Immer größer, immer hochkarätiger wird das Stabhochsprung-Meeting des LAZ Zweibrücken . Doch nicht nur deshalb steht die fünfte Auflage des Himmelsstürmer-Cups unter einem besonderen Stern. "2016 ist mit den Olympischen Spielen in Rio ein besonderes Jahr", erklärt der sportliche Leiter Alexander Vieweg. Auch eine Europameisterschaft steht im Juli in Amsterdam noch auf dem Programm der Leichtathleten. Da das Zweibrücker Meeting als Norm-Wettkampf für DM, EM und Olympische Spiele gilt, wollen einige Athleten dieses zum Abhaken der Qualihöhen nutzen. "Es ist eben ein reiner Wettkampf, keine Flugshow."

Auf Höhenflüge können sich die Zuschauer dennoch freuen. Denn die Teilnehmerfelder mit internationalen Topathleten versprechen vieles. Im zehnköpfigen Männerfeld greifen einige zum Stab, die die Olympianorm bereits abgehakt haben. Das größte Zugpferd der LAZ-Veranstaltung, Lokalmatador Raphael Holzdeppe, will in seinem Auftaktwettkampf nachziehen. Ebenso Meeting-Rekordhalter Carlo Paech (5,80m), der ebenfalls in Zweibrücken in die Olympia-Saison einsteigt.

"Ich freue mich, dass sich die harte Arbeit der letzten Monate ausgezahlt hat und ich nun Wettkämpfe angehen kann", erklärt Holzdeppe. Der 26-Jährige weiß aber, dass er nach seiner Verletzungspause noch nicht bei 100 Prozent ist. Der Olympiadritte von 2012 sieht sich aber in der Lage, die 5,70 Meter zu springen. Und damit die Norm für Rio gleich abzuhaken. "Ich komme sicher nicht in Topform, werde keine 5,90 Meter springen", betont Holzdeppe. Auch der Sieg im heimischen Stadion sei nicht die oberste Priorität. "Wenn ich mit 5,70 gewinne, ist das schön, wenn ich mit dieser Höhe Zweiter oder Dritter werde, ist es auch gut, denn dann habe ich meinen Job für den Tag richtig gemacht." Die Qualihöhe zu meistern, würde in den kommenden Springen, am Donnerstag in Stockholm und dann bei der DM, den Druck von den Schultern nehmen. Anfang dieser Woche überquerte der 26-Jährige im Training aus kurzem Anlauf 5,60 Meter. Ein gutes Zeichen.

Am Sonntag ab 15 Uhr bekommt es Holzdeppe allerdings mit starker Konkurrenz zu tun. Neben Paech und dem LAZler Daniel Clemens schwingen sich etwa die weiteren Deutschen Tobias Scherbarth (5,73m), Karsten Dilla (5,73m) und der starke Kubaner Lazaro Borges (5,80m) in die Lüfte.

Der Meeting-Rekord (4,60m), gehalten von Vorjahressiegerin Silke Spiegelburg (Leverkusen) ist zuvor bei den Frauen in Gefahr. Die kubanische Überfliegerin Yarisley Silva hat in dieser Saison bereits 4,84 Meter gemeistert, ihre Bestleistung steht gar bei 4,91. Sie misst sich in Zweibrücken mit Springerinnen wie Anjuli Knäsche und Annika Roloff, die die Normen für EM und Olympia bereits abgehakt haben, mit den Lokalmatadorinnen Anna Felzmann und Kristina Gadschiew. Auch die Finnin Wilma Murto, die im Winter beim Zweibrücker Hallenmeeting einen neun Junioren-Weltrekord (4,71 m)aufstellte, will am Sonntag vorne mitmischen.

Jetzt müsse nur noch das Wetter passen. "Die Chancen stehen 50:50", sagt Vieweg. In den vergangenen Tagen sei Zweibrücken verschont geblieben. Er hofft, dass es so bleibt. "Das Meeting wird bei Wind und Wetter stattfinden - wir sind für alles gerichtet."

Bevor am Sonntag die Elite zum Stab greift, gibt es auch am Samstag bereits die ersten Höhenflüge zu bestaunen. Ab zehn Uhr startet der Nachwuchs, der die Möglichkeit bekommen soll, Freunden und Familien ihr Können zu präsentieren. Um 16 Uhr messen sich die B-Felder von Frauen und Männern. Ein Blick darauf zeigt die Entwicklung des Meetings. "Manche Springer au dem B-Feld sind in den vergangenen Jahren noch bei der Elite gesprungen. Es ist richtig stark besetzt", erklärt Vieweg. Die guten Bedingungen und die "familiäre Atmosphäre", wie sie Paech lobt, haben sich herumgesprochen. Auch der Junioren-Weltrekord habe seinen Teil dazu beigetragen, dass die Athleten dem LAZ diese Mal "die Bude eingerannt haben" (Vieweg).

Zum Thema:

Auf einen Blick Der Nachwuchs startet am Samstag, 11. Juni, bereits um zehn Uhr, im Anschluss ab 16 Uhr ist das B-Feld der Männer und Frauen gefragt. B-Feld Frauen : Aino Siitonen, Jasmine Moser, Angelica Moser, Lilian Schnitzerling, Ria Möllers, Luisa Schaar, Franziska Kappes, Friedlinde Petershofen, Regine Kramer; B-Feld Männer : Tomas Weckstein, Niko Koskinen, Dominik Alberto, Nick Southgate, Michel Frauen , Marvin Caspari, Tom Konrad, Jonas Efferoth, Oleg Zernikel, Lamin Krubally, Florian Gaul, Robin Pieper, Pascal Koehl, Tim Jäger, Dennis Schober. Die Elite beginnt am Sonntag bei freiem Eintritt um zwölf Uhr mit den Frauen , die Männer folgen ab 15 Uhr. Elite-Feld Frauen : Yarisley Silva (4,91m), Silke Spiegelburg (4,82), Wilma Murto (4,30m Freiluft, 4,71m Halle), Minna Nikkanen (4,60), Michaela Meijer (4,55), Malin Dahlström (4,55), Anjuli Knäsche (4,55), Annika Roloff (4,50), Kristina Gadschiew (4,66) und Anna Felzmann, (4,40); Elite-Feld Männer : Raphael Holzdeppe (5,94 m), Carlo Paech (5,80), Lazaro Borges (5,80), Karsten Dilla (5,73), Tobias Scherbarth (5,73), Melker Svärd Jacobsson (5,70), Valentin Lavillenie (5,71), Adam Hague (5,70), Daniel Clemens 85,60), Mitch Greeley (5,41). ski

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort