Fußball-Oberliga Scherpf will den FSV zum Klassenerhalt schießen
Jägersburg · Nach der Annullierung der Partien von Röchling Völklingen haben sich die Chancen des FSV Jägersburg auf den Nichtabstieg in der Oberliga erhöht. Doch in den letzten drei Spielen zählen nur noch Siege. Am Samstag empfängt der FSV die Sportfreunde Eisbachtal.
Vorbildlicher Einsatz: Kristof Scherpf, der hier nach dem Ball grätscht, hat sich in der Oberliga-Abstiegsrunde zur Lebensversicherung seiner Mannschaft entwickelt. Der FSV sammelte in den letzten sieben Spielen auch dank vieler Tore von Scherpf 16 Punkte und hat jetzt wieder eine echte Chance auf den Klassenerhalt.
Foto: Hagen/Markus Hagen16 Punkte haben die Oberliga-Fußballer des FSV Jägersburg in den letzten sieben Spielen in der Abstiegsrunde gesammelt. Eine stolze Ausbeute. Dennoch sähe die Lage im Abstiegskampf eigentlich noch immer recht trübe aus. Eigentlich. Denn nachdem der für die Oberliga zuständige Fußball-Regionalverband Südwest entschieden hat, die Ergebnisse der zurückgezogenen Mannschaft von Röchling Völklingen aus der Abstiegsrunde aus der Wertung zu streichen, ist klar: Der FSV ist quasi kampflos auf den sechsten Tabellenplatz geklettert. Der würde dann für den Klassenerhalt reichen, wenn sich der Vizemeister der Oberliga-Meisterrunde über die Relegation für die Regionalliga Südwest qualifiziert. Auch der direkte Nichtabstiegsplatz fünf liegt drei Spieltage vor Saisonende nicht außer Reichweite. Die SV Elversberg II, die den Rang belegt, hat zwar zwei Zähler mehr auf dem Konto – aber das um zwölf Treffer schlechtere Torverhältnis. Den Lila-Weißen reicht also theoretisch ein Patzer der SVE II, um vorbeizuziehen. Erlaubt sich hingegen der FSV Jägersburg eine Niederlage, kann er sich aber auch schnell wieder auf einem direkten Abstiegsplatz wiederfinden. Denn der FSV Salmrohr, den Jägersbug am 4. Juni zum Saisonfinale empfängt, liegt nur zwei Punkte hinter den Lila-Weißen in Lauerstellung.
Um zumindest Rang sechs zu halten, muss Jägersburg also eventuell alle seine drei verbleibenden Spiele gewinnen. Das erste davon am Samstag um 15.30 Uhr gegen den Vierten Sportfreunde Eisbachtal. Mit einem Sieg hätte der FSV die Sportfreunde (aktuell vier Punkte vor Jägersburg) wieder tief in den Abstiegskampf gezogen.
Einer der einen richtig großen Anteil am Aufschwung der Jägersburger hat, ist Mittelfeldspieler Kristof Scherpf. Der flinke Linksaußen hat bereits 13 Saisontore auf dem Konto. Insbesondere in der Abstiegsrunde blüht der 25-Jährige richtig auf. In den letzten fünf Spielen traf er fünf Mal ins Schwarze.
„So viele Tore habe ich noch in keiner Saison gemacht“, wundert sich sogar Scherpf selbst. Seine persönliche Ausbeute sei ihm aber egal: „Wichtig ist, dass wir gemeinsam so weitermachen wie in den letzten Wochen und das große Ziel Klassenerhalt schaffen“, Anfang 2018 war er von der SG Eppenbrunn zum FSV Jägersburg gewechselt. Mitte 2019 verließ er den FSV zwar in Richtung Borussia Neunkirchen, kehrte aber nach nur einer Spielzeit wieder zu den Lila-Weißen zurück. Ob er auch in der kommenden Runde für den FSV auf Torejagd geht, sei indes noch nicht entschieden. Dies habe aber nichts damit zu tun, dass er abwarten wolle, in welcher Klasse Jägersburg künftig gegen den Ball tritt. „Ich konzentriere mich hier erstmal auf die sportliche Herausforderung. Die ist groß genug. Alles andere entscheide ich später“, betont der 25-Jährige. Die nächste Herausforderung heißt: SF Eisbachtal. „Das wird verdammt schwer, das ist eine sehr spielstarke Mannschaft“, hat Scherpf beim 1:1 im Hinspiel in Jägersburg festgestellt.
Auch FSV-Trainer Tim Harenberg bestätigt: „Was die Spielstärke angeht, ist Eisbachtal die höchste Hürde, die wir in dieser Saison noch überspringen müssen.“ Vor dem Saisonfinale gegen Salmrohr müssen die Lila-Weißen noch beim als Absteiger feststehenden Vorletzten TSV Emmelshausen ran.
Der Fokus liegt aber selbstredend erstmal auf der schweren Partie gegen die SF Eisbachtal. Und diese kann der FSV Jägersburg erneut nicht in Bestbesetzung bestreiten. Steven Labisch fehlt aus beruflichen Gründen. Florian Hasemann hatte im letzten Spiel gegen Hassia Bingen (4:1) die Gelb-Rote Karte gesehen und ist gesperrt. Auf Tim Klotsch muss der FSV ebenfalls aus beruflichen Gründen sogar bis Saisonende verzichten. Harenberg hofft aber, dass André Fomitschow und Sven Schreiber wieder einsatzbereit sein werden. Beide Spieler hatten unter der Woche wieder das Training aufgenommen.