Fußball-Oberliga Scherpf schießt den FSV ins Glück

Jägersburg · Fußball-Oberliga: Jägersburg schlägt Kaiserslautern II nach irrer Schlussphase mit 4:2.

  Jägersburgs Doppeltorschütze Kristof Scherpf, der sich seines Trikots entledigt hat, feiert mit Florian Steinhauer seinen Treffer zum 4:2.

Jägersburgs Doppeltorschütze Kristof Scherpf, der sich seines Trikots entledigt hat, feiert mit Florian Steinhauer seinen Treffer zum 4:2.

Foto: Markus Hagen

Dank eines fulminanten Schlussspurts hat hat Fußball-Oberligist FSV Jägersburg in seinem Heimspiel in der Abstiegsrunde einen 1:2-Rückstand gegen den 1. FC Kaiserslautern II noch in einen 4:2-Heimsieg umgebogen.

Schon vor der Pause waren die Lila-Weißen richtig gut im Spiel. Doch Alexander Schmieden traf nur die Latte (3. Minute), auch Tim Klotsch und Kristof Scherpf ließen gute Möglichkeiten liegen. Stattdessen ging Kaiserslautern durch einen Foulelfmeter von Mohamed Morabet in der 20. Minute in Führung, nachdem FSV-Torhüter Mirko Vogel den Lauterer Simon Stehle regelwidrig gestoppt hatte. Zwei Minuten vor der Pause glich Kristof Scherpf zwar mit einem Flachschuss zum 1:1 aus. Doch die kalte Dusche folgte im direkten Gegenzug: Max Fesser (44.) sorgte für die 2:1-Pausenführung der Gäste.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich der Jägersburger Chancenwucher zunächst fort. Paul Manderscheid scheiterte aus acht Metern an FCK-Torwart Lorenz Otto (59.). Dann vergab aber auch der FCK in Person von Erijon Shaquiri (69.) eine Riesengelegenheit auf das 3:1. In den letzten 20 Minuten warf Jägersburg alles nach vorne und entblößte dabei seine Defensive gefährlich. Doch die Kaderschmiede der Roten Teufel nutzte die Lücken nicht konsequent. Und das kalkulierte Risiko ging auf. „Denn wir haben auch erkannt, dass Kaiserslautern in der Abwehr nachgelassen hat“, berichtet FSV-Trainer Tim Harenberg, der ein glückliches Händchen bei seiner Einwechslung bewies. Jannick Geißler stand Sekunden auf dem Feld, ehe ihm in der 81. Minute das 2:2 gelang. „Jannick ist geduldig, nie sauer, weil er nicht von Anfang an spielt. Und wenn er kommt, liefert er. Sein Tor freute mich am meisten“, lobt Harenberg seinen Edel-Joker.

Nach dem Ausgleich spielte der FSV immer stärker auf. Angriff auf Angriff rollte auf das Tor der Pfälzer zu. Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit brachte Tim Klotsch die Lila-Weißen mit 3:2 in Führung (87.). Als Kristopf Scherpf in der zweiten Nachspielminute seinen zweiten Treffer zum 4:2 nachlegte, war die Partie entschieden. „Wir haben nie aufgeben, nie aufgehört an uns zu glauben – und wir sind dafür belohnt worden“, jubelte Scherpf.

Für die Lila-Weißen ist die Situation im Kampf um den Klassenverbleib allerdings unverändert prekär. Aufgrund der Konstellation in der Regionalliga Südwest – dort haben der FK Pirmasens und Schott Mainz keine, beziehungsweise kaum noch eine Chance, die Spielklasse zu halten – verdichten sich die Anzeichen, dass es in der Oberliga sechs oder sieben Absteiger geben wird. Der Rückstand des FSV ans rettende Ufer beträgt in diesem Szenario im günstigsten Fall vier, womöglich aber auch sieben Punkte.

„Solange rechnerisch noch irgendetwas für uns geht, werden wir weiter alles versuchen“, verspricht Harenberg. Am kommenden Samstag muss seine Mannschaft zur ungewöhnlichen Anstoßzeit um 19 Uhr beim Tabellendritten SG Mühlheim-Kärlich antreten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort