Plötzliche Entscheidung Irritierender Zeitpunkt

Plötzliche Trainerwechsel gehören im Sport dazu. Absolut überraschend kam die Trennung des SV 64 Zweibrücken von Tony Hennersdorf dennoch. Nicht nur, weil die Handballer schon drei Spielzeiten – zunächst bei der A-Jugend – mit dem 35-Jährigen gearbeitet hatten und ihn kannten, sondern vor allem aufgrund des Zeitpunkts. Nur einen Spieltag nach Saisonbeginn – an dem auch noch ein Sieg stand.

Plötzliche Entscheidung: Irritierender Zeitpunkt
Foto: SZ/Robby Lorenz

Als Außenstehender hatte man stets den Eindruck, dass Trainer, Mannschaft und Verein an einem Strang ziehen. Zumal trotz des Abstiegs der Dritttliga-Mannschaft, der nach Abgängen einiger Spitzenspieler nur schwer zu vermeiden war, Hennersdorf mit der A-Jugend drei Mal in Folge den Verbleib in der Bundesliga auf Anhieb gemeistert hat. Sportlich also durchaus erfolgreich war. Der Grund in der Trennung lag vielmehr in den unausräumbaren Differenzen zwischen Mannschaft und Trainer. Es ist sicher richtig, dass ein Trainer, der das Vertrauen der Mannschaft eingebüßt hat, auf lange Sicht auf verlorenem Posten steht. Dennoch hat sich der SV 64 mit der Trennung zu diesem ungewöhnlichen Zeitpunkt nach gemeinsam absolvierter Vorbereitung gleich zum Saisonstart eine komplizierte Baustelle geschaffen. Wenn der SV 64 mit dem Traineramt erfahrenen Vorstandsmitglied Axel Koch auch schnell eine interne Übergangslösung gefunden hat, wird es in der laufenden Runde sicher schwer, eine langfristig gute Lösung – für Aktive und A-Jugend – zu finden. Und ganz sicher stehen auch die Spieler, die sich gegen den Trainer gestellt haben, in den kommenden Wochen unter besonderer Beobachtung und dem Druck, sich beweisen zu müssen.

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