Integration leicht gemacht

Stambach/Hornbach/Zweibrücken · Zahlreiche Fußballvereine in der Region integrieren Flüchtlinge in ihre Mannschaften. Die VB Zweibrücken haben sogar ein Freizeitteam für Flüchtlingskinder ins Leben gerufen. Trotz anfänglicher Sprachbarrieren sind alle mit Spaß bei der Sache.

 Wenn sie selbst nicht spielen, unterstützen Khadar Mahamoud (links) aus Somalia und Adelajd Topalli aus Albanien den SC Stambach von der Seitenlinie und kümmern sich beispielsweise um die Erste-Hilfe-Box. Foto: Katja May

Wenn sie selbst nicht spielen, unterstützen Khadar Mahamoud (links) aus Somalia und Adelajd Topalli aus Albanien den SC Stambach von der Seitenlinie und kümmern sich beispielsweise um die Erste-Hilfe-Box. Foto: Katja May

Foto: Katja May

Auch in den Fußballvereinen macht sich bemerkbar, dass in Zweibrücken und der Verbandsgemeinde-Zweibrücken-Land mittlerweile einige Flüchtlinge wohnen. Die VB Zweibrücken gründete sogar extra eine Freizeitmannschaft für Flüchtlingskinder (wir berichteten). In anderen Vereinen nehmen Flüchtlinge aber auch am aktiven Spielbetrieb teil. Beim SC Stambach spielen seit Frühjahr zwei Flüchtlinge aus Dellfeld in der ersten Mannschaft mit. "Sie haben uns öfter mal beim Training auf dem Sportplatz zugeschaut. Irgendwann haben wir sie eingeladen, beim Training mitzumachen", berichtet Vorstand Emil Stöckle von den ersten Kontakten, "natürlich gab es am Anfang große Verständigungsschwierigkeiten, aber alle Spieler waren sehr bemüht, den beiden alles zu erklären." Khadar Mahamoud spielte bereits in seiner Heimat Somalia ab und zu Fußball und er fühlt sich beim SC Stambach sichtlich wohl: "Es ist sehr gut hier. Jetzt habe ich Freunde." Seit Herbst ist Mahamoud offiziell als Spieler angemeldet und hat für den SC schon einige Spiele bestritten. "Zu Beginn waren sie nur so zum Spaß beim Training dabei. Aber jetzt haben sie durch den Verband endlich ihren Spielerpass bekommen und sind offizielle Mitglieder der Mannschaft", erklärt Stöckle.

Die vier Flüchtlinge, die seit einem Jahr beim SV Hornbach spielen, mussten auch einige Zeit auf ihre Spielerlaubnis warten. "Es muss erst vom Verband geprüft werden, dass sie beispielsweise in ihrem Heimatland keine Profis waren", beschreibt Wolfgang Wendell, erster Vorsitzender des SV Hornbach, das Prozedere. Nach einer Frist von vier Wochen erhielten die Spieler dann normalerweise eine vorläufige Spielerlaubnis bevor sie im nächsten Schritt den offiziellen Spielerpass ausgestellt bekommen. Beim SC Stambach erforderte es aber durchaus einigen Schriftverkehr und das Bemühen der Vorstandsmitglieder, bis letztendlich die Spielerlaubnis erteilt wurde.

Beide Vereine wissen nur Positives über ihre neuen Mannschaftsmitglieder zu berichten. "Sie sind sehr zuverlässig und anständig und kommen immer zum Training", sagt Wendell, "wenn wir bei Arbeiten rund um das Vereinsheim oder den Sportplatz Hilfe brauchen, stehen sie auch immer zur Verfügung und sind sehr hilfsbereit." Außerdem sei der Fußball laut Wendell sehr förderlich für die Integration der jungen Männer in der Gemeinde: "Sie sind in Hornbach bekannt und anerkannt." Der langjährige SC-Stambach-Fan Edwin Lehmann findet es gut, dass in seinem Verein nun auch Flüchtlinge mitspielen: "Das ist so in Ordnung. Es sind angenehme Buben. Besonders der Mahamoud ist sehr gut. Ich beobachte ihn immer im Training." In Zweibrücken spielen nach Informationen unserer Zeitung noch keine Flüchtlinge in aktiven Erwachsenenmannschaften. Beim TSC Zweibrücken spielen allerdings drei Jungs in der F-Jugend. "Erwachsene, die gerne mitspielen möchten, sind jederzeit willkommen", erklärt Vorstand Wolfgang Schön.

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