Im Wettlauf gegen die Hitze

Bewegung tut dem Körper grundsätzlich gut - doch Sport bei der extremen Hitze ist nur selten ein reines Vergnügen. Dabei ist die Leidensgrenze wie auch bei Nicht-Sportlern unterschiedlich. Nicht jeder kann Temperaturen um die 40 Grad so einfach wegstecken.

Auch nicht jeder austrainierte Sportler . Manche zeigen sich unbeeindruckt von der unbarmherzigen Hitze, wie Triathlet Jan Frodeno , der einem lockeren Spaziergang gleich die 3,8 Kilometer schwimmend durch den Langener Waldsee, 180 Kilometer auf dem Rad und mal eben 42 Kilometer über den Asphalt von Frankfurt bei der Ironman-EM am Sonntag in neuem Streckenrekord absolvierte. Anders erging es dort dem Zweibrücker Oliver Spurzem, dem die Hitze auf den Körper schlug. Trotz der verpassten Bestzeit hat aber auch er sich als Eisenmann bewiesen, als er über neun Stunden lang den Kampf gegen die Hitze annahm - und gewann. Während unsereins über jede kleinste, schweißtreibende Bewegung klagt und eine sportliche Disziplin darin sieht, einen Wettlauf gegen die Hitze abzuliefern im Finden von besten Kühlungsmöglichkeiten mit kalten Fußbädern, Eistonnen, Sprüngen in Schwimmbecken oder dem Rückzug in die verdunkelte Wohnung. Auch ich habe lieber diesen Kampf angenommen. Meine körperliche Höchstleistung bestand darin, kleine Kinder durch den Pool zu werfen und danach wieder den Weg ins schattige Plätzchen bis zu meinem gekühlten Eistee zu schaffen.

Auch die Fußballer aus der Region stöhnen unter der Hitze - nur die Verantwortlichen beim SVN, der noch immer keinen Trainer, keine Spieler und kaum finanzielle Mittel für die anstehende Oberliga-Runde zusammenhat, ächzen aus anderen Gründen. Zahlreiche Jugendturniere, aber auch Testspiele aktiver Teams wurden vernünftigerweise abgesagt oder in die Abendstunden verlegt. Bei denen, die stattgefunden haben, haben die Schiedsrichter meist Trinkpausen eingelegt, was auch Dr. Matthias Stopp, Chefarzt am Nardini-Klinikum begrüßt. Er empfiehlt zudem, die Trainingsintensität den Temperaturen anzupassen, sich am besten morgens sportlich zu betätigen und ansonsten viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. So fließt auch bei Felix Drumm bei der U23-DM im Straßenrad viel Wasser, bis er sich als 23. ins Ziel quält.

Auch, wenn sich die meisten Sportler - für die Profis gibt es keine Ausreden - diese Qualen selbst auferlegen, sind sie nicht zu beneiden. Heute naht ein kurzes Durchatmen bei Temperaturen um die 20 Grad - eine Einladung für alle Bewegungsmuffel der vergangenen Tage.

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