Im Angriff nicht drittligatauglich

Zweibrücken · Nach einer knappen, aber nicht unverdienten 22:23 (12:12)-Heimniederlage gegen den HC Oppenweiler/Backnang wird der Klassenverbleib der Zweibrücker Löwen in der 3. Liga immer unwahrscheinlicher. Trainer Bullacher haderte besonders mit seiner Offensivabteilung.

 Junioren-Nationalspieler Robin Egelhof (rechts) hatte 15 Sekunden vor dem Ende die Chance zum Ausgleich. Aber Oppenweilers Torwart Fink entschäfte seinen Wurf. Foto: Marco Wille

Junioren-Nationalspieler Robin Egelhof (rechts) hatte 15 Sekunden vor dem Ende die Chance zum Ausgleich. Aber Oppenweilers Torwart Fink entschäfte seinen Wurf. Foto: Marco Wille

Foto: Marco Wille

"Mit unserer heutigen Leistung können wir natürlich nicht zufrieden sein", stellte SV-Trainer Stefan Bullacher nach dem spannenden aber keineswegs hochklassigen Drittligaspiel heraus.

Schuld war die Zweibrücker Chancenverwertung. Die war am Samstagabend größtenteils katastrophal. Nicht genutzte Tempogegenstöße und falsch getroffene Wurfentscheidungen sorgten dafür, dass die 64er frühzeitig ins Hintertreffen gerieten und gegen diesen Rückstand letztlich erfolglos ankämpften.

Die Gäste zeigten die reifere Spielanlage, hatten durch ihre starken Rückraumakteure Ruben Siegle, Jonas Frank und Tobias Hold in der Stammbesetzung sowie mit Torjäger Benjamin Röhrle als weiterem Rückraumspieler auf allen Positionen starke Akteure, die der Zweibrücker Defensive immer wieder große Probleme bereiteten. Am Anfang war es Tobias Hold vom linken Rückraum, den die 64er entgegen ihrer Absprache zu wenig aggressiv bekämpften und der mit seinen gefährlichen Schlagwürfen dann auch immer wieder erfolgreich war. Wenn im Zweibrücker Spiel etwas positiv zu nennen war, dann ist dies die kämpferische Einstellung, die Art und Weise, sich auch in Unterzahl zurückzukämpfen.

Dabei mussten Stefan Bullacher und seine Mannschaft bereits in der 16. Spielminute einen großen Schock verkraften. Max Sema verletzte sich bei einem Zweikampf in der Abwehr am Knie. Es besteht der Verdacht, dass die Kreuzbänder in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Auch ohne Sema kämpften sich die Löwen im Verlauf der ersten Hälfte zum 12:12-Halbzeitstand heran, gestatteten den zuvor sehr dominant auftretenden Gästen in 15 Minuten nur noch zwei Treffer. Das Zweibrücker Manko war allerdings auch in dieser Phase der Begegnung offensichtlich: Die SV'ler verwarfen einfach zu viele gute Torchancen.

Die letztlich spielentscheidende Phase waren die zehn Minuten zwischen der 33. und der 43. Spielminute, in der die 64er überhaupt nicht trafen, die Gäste allerdings fünfmal Torhüter Ladi Kovacin überwinden konnten. Der 14:19-Zwischenstand in der 43. Minute und die überhasteten und zum Teil schlechten Abschlüsse sorgten immer wieder für ungläubiges Kopfschütteln auf der Zweibrücker Bank. Einziger Lichtblick neben Kovacin war Marcin Waryas, der die sich ihm bietenden Räume nutzte und in der zweiten Hälfte fünf Tore erzielte.

Nicht zuletzt Waryas' Tore brachten die 64er in der Schlussphase noch einmal heran. Dazwischen lagen aber auch immer wieder katastrophale Torabschlüsse, die sich in der sehr hektischen Schlussphase, bedingt durch die Tatsache, dass nun auch beiderseits immer wieder Spieler mit Zeitstrafen raus mussten, dann auch als echte Stimmungskiller erwiesen. So passte es zum "gebrauchten Tag", dass Robin Egelhof 15 Sekunden vor Spielende die Chance zum Ausgleichstreffer vergab, als er von Rechtsaußen per Dreher abschloss und dabei an Oppenweilers Torwart Thomas Fink scheiterte.

"Wir waren heute nicht drittligatauglich", merkte SV-Trainer Stefan Bullacher nach den nervenaufreibenden 60 Spielminuten fest. "Und trotz allem wäre heute bei etwas besserer Chancenverwertung auch ein Sieg möglich gewesen."

Zum Thema:

Auf einen BlickSV 64 Zweibrücken : Ladi Kovacin und Benedikt Berz (n.e.) im Tor - Robin Egelhof 3, Tim Burkholder 3/1, Aris Wöschler 5 - Nils Abel 3, Benni Zellmer 3 - Max Sema - Marcin Waryas 5, Florian Enders, Nils Wöschler, Jonas Denk, Tobias Alt.Zeitstrafen : 16:12 Min. Rote Karte: Benni Zellmer (58.).Siebenmeter: 1/1 - 3/3. Schiedsrichter: Tobias Lay, Kai Morlock (Bruchsal/Ubstadt-Weiher).Zuschauer: 400. cg

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