„Ich sehe mich nur als Notlösung“

Zweibrücken. · Nach zwei Aufstiegen in Folge gehen die Basketballer der VT Zweibrücken erstmals in der Landesliga auf Punktejagd. Trainiert wird der Neuling von Denis Rendgen, der im Sommer Andreas Kaes an der Seitenlinie abgelöst hat und bis zu seiner Verletzung auch als Spieler für die VTZ auf dem Parkett stand. Mit Merkur -Redaktionsmitglied Martin Wittenmeier hat der 23-Jährige über seine neue Funktion gesprochen und erklärt, warum es gerade zum Saisonauftakt nicht wirklich rund lief.

 Mit Sven Strobel (Nummer 14) fehlt den Basketballern der VT Zweibrücken derzeit ein wichtiger Spieler im Kampf um den Klassenverbleib in der Landesliga. Foto: marco Wille/pmd

Mit Sven Strobel (Nummer 14) fehlt den Basketballern der VT Zweibrücken derzeit ein wichtiger Spieler im Kampf um den Klassenverbleib in der Landesliga. Foto: marco Wille/pmd

Foto: marco Wille/pmd

Herr Rendgen, die VT Zweibrücken liegen aktuell in der Landesliga Rheinhessen-Pfalz auf Rang sieben. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Abschneiden Ihrer Mannschaft, die als Aufsteiger in die Saison gestartet ist?

Denis Rendgen: Ganz okay, bislang liegen wir mit dem siebten Platz im Soll. Als Aufsteiger will man natürlich nicht gleich wieder runter. Gerade zu Beginn der Runde hatten wir allerdings ein paar Probleme und einige Spiele unnötig verloren.

Was für Schwierigkeiten waren das, mit denen Ihr Team zum Auftakt zu kämpfen hatte?

Rendgen: Die Landesliga ist schon ein anderes Niveau. Außerdem mussten wir einige Neuzugänge in unser Team integrieren, das hat seine Zeit gebraucht. In dieser Phase haben wir den ein oder anderen Punkt etwas leichtfertig hergegeben. Glücklicherweise haben wir uns recht schnell gefangen und in den Spielen, die wir eigentlich gewinnen müssten, dann auch gepunktet. Aber natürlich gibt es auch Gegner, gegen die wir realistisch gesehen keine Chance haben. Kaiserslautern ist beispielsweise klarer Aufstiegsaspirant. Da geht es nur darum, das wir uns nicht abschlachten lassen.

Wie zuversichtlich sind Sie, dass die VTZ den Klassenverbleib schaffen wird?

Rendgen: Im Moment sieht es gut aus. Allerdings muss man abwarten, wie viele Teams am Saisonende tatsächlich absteigen werden. Zwei gehen definitiv runter, und dann kommt es drauf an, welche Mannschaften noch aus der Oberliga und der Regionalliga absteigen.

Wie unterscheidet sich das Niveau der Bezirksliga, in der die VTZ in der vergangenen Runde noch gespielt hat, zur Landesliga?

Rendgen: Das war schon ein harter Sprung. Viel härter als im Vorjahr von der A-Klasse hoch in die Bezirksliga. Gerade in Sachen Fitness, aber auch vom spielerischen und taktischen Vermögen her, sind die Gegner ganz anders aufgestellt. In der Landesliga gibt es auch viele junge Spieler, die ambitioniert sind, höher zu spielen und hier ihre Erfahrungen sammeln. An dieses Niveau mussten wir uns erst einmal gewöhnen.

Was zeichnet Ihre Mannschaft aus?

Rendgen: (lacht) Momentan leider nicht sehr viel, weil wir aktuell sehr viele Verletzte haben. Aber wir sind schon ein relativ erfahrener Haufen mit einer guten Mischung aus Jung und Alt. Es gibt bei uns einige Landesligaveteranen, daneben aber auch Jungspunde, die zum ersten Mal in dieser Klasse spielen. Ich glaube, diese Kombination passt ganz gut.

In welchen Bereichen muss sich die VT Zweibrücken noch steigern?

Rendgen: In erster Linie in der Konstanz. Wir produzieren noch zu viele eigene Fehler, das haben die letzten Spiele gezeigt. Da haben wir eigentlich immer gut mitgehalten und uns irgendwann das Leben selbst schwer gemacht. Gerade durch Ballverluste, die es dem Gegner ermöglichen, wegzuziehen, sodass wir dann im Schlussviertel ständig einem Rückstand hinterherrennen müssen.

Wer sind die Führungsspieler in Ihrem Team?

Rendgen: Es ist schwierig da jemanden rauszupicken, weil wir von der Leistungsstärke fast alle auf einem ähnlichen Level sind. Gerade zum Saisonbeginn ist es mir schwergefallen, den ein oder anderen auf die Bank zu setzen. Leider haben wir derzeit etwas Verletzungspech. Neben Karsten Klug und mir fehlt uns jetzt auch noch Sven Strobel (Sprunggelenksverletzung, Anm. d. Red.), der durch seine Größe enorm wichtig für unser Spiel unter dem Korb ist. Aber bislang können wir diese Ausfälle ganz gut kompensieren.

Sie sind seit dieser Saison Spielertrainer bei der VTZ. Wie sind Sie zu Ihrem Posten gekommen?

Rendgen: Unser vorheriger Trainer Andreas Kaes hatte einfach nicht mehr die Zeit, von Rodalben nach Zweibrücken zu kommen und ein konstantes Training auf die Beine zu stellen. Und da macht es auch keinen Sinn, dass er mit auf die Spiele fährt, wenn er die Mannschaft unter der Woche nicht im Training gesehen hat. Deswegen hat er auch von sich aus einen Rückzieher gemacht. Das mit mir sehe ich allerdings auch nur als eine Notlösung. Ich bemühe mich, den Spiel- und den Trainingsbetrieb zu organisieren, aber gerade als Spielertrainer ist die Aufgabe alles andere als einfach.

Was macht die Aufgabe für Sie als Spielertrainer so schwierig?

Rendgen: Derzeit ist es ganz okay, da ich aufgrund meiner Verletzung ja nicht selbst mitspielen kann. Aber generell hat man ein ganz anderes Gefühl für das Spiel, wenn man selbst auf dem Feld steht und nicht von der Seitenlinie aus Anweisungen geben kann. Auch bei den Ein- und Auswechslungen ist es viel schwieriger abzuschätzen, wer zum Beispiel konditionell mal ein Päuschen braucht oder bei wem es gerade nicht so läuft. Deshalb suchen wir für die nächste Saison einen Trainer, was in unserer Region aber nicht so einfach ist. Basketball ist halt kein Fußball, wo in jedem Kaff drei Sportplätze stehen. Aber jemand wird sich schon noch finden.

Welche Ziele streben Sie mit der VT Zweibrücken in den nächsten Jahren an?

Rendgen: Jetzt geht es erstmal darum, dass wir die Landesliga halten. Wenn wir uns hier zwei, drei Jahre etabliert haben, kann man vielleicht auch mal oben angreifen. Ich trainiere ja auch noch unsere U15 und U17, und da sind ein, zwei Talente dabei, bei denen wir hoffen können, dass sie uns in einigen Jahren auch in der ersten Mannschaft verstärken.

Die VTZ trägt Ihre Heimspiele in der Sporthalle des Hofenfels-Gymnasiums aus. Wie sind die Bedingungen vor Ort?

Rendgen: Schwierig, da die Halle relativ klein ist. Unser Wunsch wäre natürlich eine größere Halle, damit die Zuschauer nicht mit den Füßen auf der Außenlinie stehen müssen. Und auch die Auslaufphase ist für Basketball eigentlich zu gering. Wenn man da mit Tempo zum Korb zieht und einen leichten Stoß bekommt, hängt man gleich an der Wand.

Besteht die Möglichkeit, in eine andere Halle umzuziehen?

Rendgen: Anfragen stellen wir ständig, und wir nerven auch so ziemlich jeden, den wir kennen. Allerdings haben sich schon die Handballer in der Westpfalzhalle eingenistet, und die Ignaz-Roth-Halle wird ja ebenfalls vom SV 64 genutzt. Deshalb müssen wir nehmen, was wir kriegen können. So viele Hallen gibt es in Zweibrücken dann auch wieder nicht.

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