EHC Zweibrücken „Wir haben richtig Wucht und Power“

Zweibrücken · Der EHC Zweibrücken tritt nach dem Auftaktsieg in der Eishockey-Regionalliga Südwest heute Abend bei den Stuttgarter Rebels an. Mit dabei: Neuzugang Dustin Bauscher.

 Im Auftaktspiel der neuen Saison in der Eishockey-Regionalliga Südwest gewann der EHC Zweibrücken mit 4:2 gegen Heilbronn (Bild). Heute Abend ist die Mannschaft in Stuttgart gefordert.

Im Auftaktspiel der neuen Saison in der Eishockey-Regionalliga Südwest gewann der EHC Zweibrücken mit 4:2 gegen Heilbronn (Bild). Heute Abend ist die Mannschaft in Stuttgart gefordert.

Foto: Hagen/Markus Hagen

Fünf Minuten vor der Schluss-Sirene in der Eishockey-Regionalliga-Partie zwischen dem EHC Zweibrücken und den Eisbären Heilbronn steht die Partie auf des Messers Schneide. Die Hornets könnten längst komfortabel führen – doch der Vorsprung  beträgt nur ein Tor. Da stößt Zweibrückens Chris Werth aus dem eigenen Drittel über außen vor – steckt den Puck unter heftiger Bedrängnis auf den mitgelaufenen Dustin Bauscher durch – und der trifft mit einer fulminanten Direktabnahme zum 3:1 für die Hornets.

Kurz darauf feierte der EHCZ am letzten Sonntag einen gelungenen Saisonauftakt (Endstand: 4:2) – und Neuzugang Bauscher mit seinem ersten Tor im ersten Pflichtspiel einen perfekten Einstand bei seinem neuen Club. Oder doch nicht ganz perfekt? „Ich bin jetzt nicht unzufrieden, aber es gab viel Luft nach oben. Es gibt noch genug, woran wir arbeiten müssen“, sagt der Stürmer, der mit den Hornets heute Abend um 20 Uhr bei den Stuttgarter Rebels das zweite Saisonspiel vor der Brust hat.

Nach dem Auftaktsieg gegen die Eisbären sei die Stimmung in der Kabine gelöst gewesen, berichtet der 21-Jährige. „Wir wussten, der erste Schritt ist gemacht. Und das gegen einen starken Gegner“, sagt Bauscher, der auch von der Atmosphäre in der Ice-Arena beeindruckt war. 735 Zuschauer hatten die Heimpremiere der Hornets auf den Rängen verfolgt. „Wahnsinn, so etwas habe ich in der Regionalliga West nicht erlebt“, staunt Bauscher, der vor der Runde von den   Luchsen Lauterbach zum EHCZ in die Südwest-Staffel wechselte. Der Neuzugang stand zwar schon mehrfach in  Zweibrücken auf dem Eis – allerdings bislang immer im Trikot des Gegners. Zum Beispiel der EG Diez Limburg, für die Bauscher bis Januar 2018 spielte. Bereits damals hätten sich die Hornets um ihn bemüht, erzählt Bauscher. Doch die weite Distanz zwischen Frankfurt und Zweibrücken habe ihn zunächst abgeschreckt.  Gerade in dieser Hinsicht sei ihm der Verein aber entgegen gekommen. In Kooperation mit einem Autohaus haben die Hornets ihrem Neuzugang für die Saison einen Wagen zur Verfügung gestellt, mit dem er zwischen den Städten pendelt. „Da wurde sich wirklich richtig um mich bemüht“, da konnte ich überhaupt nicht mehr nein sagen“, meint Bauscher und muss schmunzeln. Er stand bereits seit Juni als erster Neuzugang der Hornets fest.

Alleine muss der Auszubildende zum Immobilienkaufmann die 340 Kilometer Hin-und Rückweg zu jedem Training aber nicht zurücklegen. In Mannheim gabelt er die Mitspieler Marcel Erhardt, Marc Lingenfelser und Claudio Schreyer auf, bevor es weiter nach Zweibrücken geht. Schon ab Frankfurt sitzt der Schweizer Probespieler Jean-Luc Kult mit im Auto, der gegenwärtig bei den Hornets mittrainiert.

Von seinen neuen Mitspielern ist Bauscher angetan. Vor allem menschlich: „Ich habe schon im ersten Training gemerkt, dass das supernette Jungs sind, ich bin richtig gut aufgenommen worden.“ Aber auch im Hinblick auf das spielerische Potenzial seiner neuen Mitspieler gerät der 1,90 Meter große Hesse ins Schwärmen: „Ich bin nach Zweibrücken gekommen, um Meister zu werden – und das ist mit dem Talent und dem Charakter dieser Mannschaft auch drin“, sagt er selbstbewusst.

Vor allem offensiv sei der Hornets-Kader gut aufgestellt, lobt er: „Da haben wir richtig Wucht und Power. Jede Reihe kann aus jeder Position Tore erzielen.“ Ein wenig Nachholbedarf sieht der 21-Jährige aber noch im Defensivverhalten. „Als Mannschaft müssen wir zusammen noch besser nach hinten arbeiten. Jeder Spieler auf dem Feld muss die Verteidiger und die Torleute unterstützen.“

Das Talent und die Liebe zum Eishockey wurden Bauscher gewissermaßen in die Wiege gelegt. Sein Vater spielte jahrelang in der Oberliga. Auch sein älterer Bruder jagt auf dem Eis dem Puck hinterher. Und seine Mutter betrieb Feldhockey. „Da gab es für mich ja nicht viele Möglichkeiten. Irgendwas mit Hockey muss es bei uns in der Familie sein“ flachst Bauscher, der seit seinem zweiten Lebensjahr auf Schlittschuhen steht und für den EC Bad Nauheim in der Junioren-Bundesliga spielte. Bereits mit 16 Jahren lief er für die Frankfurt Lions 1b in der Oberliga auf.

Mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein geht Bauscher die Partie heute Abend bei den Stuttgarter Rebels an, die zum Saisonauftakt mit 3:5 gegen die Eisbären Eppelheim verloren haben. „Wir fahren da nicht hin und denken uns: Die haben ein Spiel verloren, also hauen wir sie weg. Aber wir wollen vom ersten Moment Vollgas geben und überhaupt keinen Zweifel daran aufkommen lassen, dass wir das Spiel mit allen Mitteln gewinnen wollen.“

  Neuzugang Dustin Bauscher (re.) fühlt sich auf Anhieb wohl bei den Hornets. Was ihn und Mitspieler Fabian Fellhauer hier wohl erheitert?

Neuzugang Dustin Bauscher (re.) fühlt sich auf Anhieb wohl bei den Hornets. Was ihn und Mitspieler Fabian Fellhauer hier wohl erheitert?

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Sollte Dustin Bauscher im zweiten Pflichtspiel seinen zweiten Treffer folgen lassen, wären die Hornets diesem Ziel ein gutes Stück näher gekommen. Auch wenn der ehrgeizige Neuzugang mit den Titelambitionen vermutlich trotzdem noch Luft nach oben sehen wird.

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