Fußball-Regionalliga FCH verliert zwei Punkte – und Di Gregorio
Homburg · Fußball-Regionalligist FC Homburg ist im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres zu Hause nicht über ein 1:1 gegen Hessen Kassel hinausgekommen. Schlimmer als die zwei verlorenen Punkte ist für die Grün-Weißen aber die schwere Verletzung von Daniel Di Gregorio.
Es lief am Samstag die 88. Spielminute in der Partie der Fußball-Regionalliga zwischen dem FC Homburg und dem KSV Hessen Kassel. Die Grün-Weißen spielten nicht glanzvoll, führten aber vor 874 Zuschauern durch einen Treffer von Winterneuzugang Mounir Bouziane im heimischen Waldstadion verdient mit 1:0 (75.).
Doch dann geschah das Unglück: FCH-Torhüter Krystian Wozniak, der den Vorzug vor David Salfeld erhalten hatte, jagte im Strafraum nach dem Ball, hatte das Spielgerät eigentlich auch schon sicher – und prallte dann mit Außenverteidiger Tim Stegerer zusammen. Das Leder glitt Wozniak aus den Händen, der eingewechselte Kasseler Lukas Iksal musste den Ball nur noch ins leere Tor schieben. Der Treffer zum 1:1 war auch der Endstand.
Schon nach etwas mehr als einer halben Stunde hatten die Homburger aber einen Nackenschlag kassiert, der viel schmerzhafter war als zwei verlorene Punkte. Innenverteidiger Daniel Di Gregorio verletzte sich bei einem Zweikampf, wurde rund zehn Minuten auf dem Platz behandelt und anschließend in die Universitätsklinik Homburg gefahren. Die bittere Diagnose: Der 30-Jährige hat sich das linke Sprunggelenk gebrochen. Noch am Samstagabend wurde er operiert und fällt nun Monate aus.
Beiden Mannschaften merkte man die holprige Vorbereitung auf den Pflichtspielauftakt im neuen Jahr deutlich an. Sowohl der FCH als auch der KSV hatten in den letzten Wochen mit Coronafällen und Verletzungen zu kämpfen. Die Zuschauer sahen ein mäßiges Spiel mit wenigen Höhepunkten. Die beste Torchance in der ersten Halbzeit hatte Kassel. KSV-Spieler Nils Stendera setzte sich gegen Di Gregorio durch, schoss aber am Tor vorbei (24. Minute). Kassel baute auf eine Fünfer-Abwehrkette und ließ Homburg im letzten Spieldrittel nicht viele Räume. Der FCH hatte mehr Ballbesitz, verzeichnete zunächst aber nur Halbchancen. Neuzugang Shako Onangolo traf in der ersten Minute das Außennetz. Dann dauerte es bis kurz vor der Pause, bis sich vor dem Tor von KSV-Torwart Maximilian Zunker wieder Aufregendes tat. FCH-Verteidiger Jonas Scholz köpfte in der Nachspielzeit über den Kasten. „Die schwere Verletzung von Daniel war ein Schock, den wir erst einmal verdauen mussten. Kassel hat es aber in der Defensive auch gut gemacht. Wir mussten in der Pause einige Dinge ansprechen“, berichtete Homburgs Trainer Timo Wenzel.
Und seine Ansprache fruchtete offenbar. Nach dem Seitenwechsel war seine Mannschaft die bessere. Patrick Dulleck mit einem Schuss aus 14 Metern (48.) und Bouziane mit einer Doppelchance (67./68.) hatten die Homburger Führung auf dem Fuß. 20 Minuten vor dem Ende brachte Wenzel neues Personal – und bewies dabei ein glückliches Händchen. In der 75. Minute setzte sich der gerade eingewechselte Philipp Schuck nach einem Einwurf stark auf der linken Seite durch. Nach seinem Zuspiel verschaffte sich Bouziane mit einer Drehung Platz und traf überlegt ins rechte Eck. Kassel hatte im zweiten Durchgang im Grunde keine Torchance. Nach Wozniaks unglücklichem Zusammenprall kamen die Hessen trotzdem noch spät zum 1:1.
„Wir hatten uns viel vorgenommen. Solche Fehler wie heute haben uns in dieser Saison zu oft die Punkte gekostet“, klagte Wenzel. Seinen beiden Neuzugängen Onangolo und Bouziane bescheinigte er einen sehr ordentlichen Einstand.
Torschütze Bouziane tröstete das wenig. Er sprach von einem „verschenkten Sieg“, der trotz der durchwachsenen Vorstellung insgesamt verdient gewesen wäre. „Spielerisch haben wir viel Luft nach oben, jetzt wissen wir nach der langen Pause aber zumindest, wo wir stehen“, sagte der Franzose.
Kapitän Patrick Lienhard, der nach seinem Wadenbeinbruch vor fünf Monaten in seinem ersten Pflichtspiel 90 Minuten auf dem Platz stand, meinte: „Wir mussten den Schock der Verletzung von Daniel verkraften, haben es in der zweiten Halbzeit dann ganz ordentlich gemacht. Was dann unter dem Strich steht, ist natürlich ärgerlich.“
Am kommenden Freitag spielt Homburg um 19 Uhr beim Tabellenzwölften FC Astoria Walldorf