Sonnenstich, vom Winde verweht, Frostbeulen - außer spannendem Reitsport war bei dem Sommerturnier des RFV Pirmasens-Winzeln an diesem Wochenende auch abwechslungsreiches Wetter zwischen bald 40 und knapp über zehn Grad zu erleben. Reiter und Pferd focht dies weit weniger an, als die Zuschauer. Gleich elf Starter aus vier Bundesländern boten am Samstagabend bei niedrigen Temperaturen und um so höheren Hindernissen im Barrierespringen bei Flutlicht Spitzensport. Vorjahressieger Heinz Roevenich hatte mit dem 13-jährigen Hannoveraner Graf Sandro und dem erst neunjährigen Schimmelhengst Asticot des Templiers diesmal gleich zwei Eisen im Feuer, die er beide fehlerfrei bis in das dritte und - auf Wunsch der vier Sieger mit Rücksicht auf ihre Pferde - letzte Stechen über eine Maximalhöhe von 1,90 pilotierte. Vier übermannshohe Hindernisse in Folge stellten sich den letzten fünf Reiter-Pferde-Paare in den Weg. Der Neuwieder Frank Scheffel, letzter der beiden Vertreter aus Rheinland-Pfalz, riss mit dem elfjährigen Westfalen Livestyle das zweite Reihenhindernis und wurde Fünfter in dem mit 3000 Euro dotierten Wettbewerb. Mit Andreas Brünz aus Salstetten mit dem elfjährigen Holsteiner Wallach Lacidos und Wolfgang Arnold (Ehestetten) mit dem neunjährigen Chuck vom Schleifbach-Hof freuten sich zwei Gäste aus Baden-Württemberg über die Goldene Schleife. Die junge Saarländerin Caroline Fritz (RV Beckingen) hatte ihren elfjährigen Wallach Olli im ersten Stechparcours sauber bis über 1,70 Meter. Als einzige Amazone in der Männerriege riss sie jedoch auch das zweite Hindernis in der ansteigenden Viererfolge.

Enorme Anforderungen hatten die jungen Nachwuchspferde zu bewältigen, die sich für die Teilnahme am Bundes-Championat, der DM der fünf- und sechsjährigen Pferde, qualifizieren wollten. Nur je ein Pferd erreichte jeweils die erforderliche Wertnote von 8,0. Bei den lediglich fünf sich bewerbenden Fünfjährigen löste der Weisenheimer Axel Schmidt mit dem Holsteiner Hengst C-Bruno (Contendro/Contender) und der Wertnote 8,4 das Ticket. Bei den Fünfjährigen gelang dies dem Württemberger Ewald Güss vom RV Hüttental mit der Oldenburger Stute La Costa (Lordanos/Landor S) mit 8,1. Lediglich der Meckenheimer Cedric Wolf blieb in dem anspruchsvollen Parcours der Springpferdeprüfung Klasse M mit Höchstmaß von 1,35 Metern, einer dreifachen Kombination und einem offenen Wassergraben von drei Metern, ebenfalls fehlerfrei. "Die Note allein ist nicht entscheidend", zeigte sich der viertplatzierte Karsten Schäfer mit seinem Holsteiner Schimmelwallach Caliro und der Wertnote 7,3 nach einem Abwurf zufrieden. Freude auch bei der Walshauserin Kerstin Müller , die ihre Stute Queensberry flüssig über das Wasser brachte. Sie strahlte: "Ziel erreicht."