Hilfe unter Sportlern

Bexbach · Nach Strapazen nicht nur über die Strecken auf Zypern sind am Ende alle drei Bexbacher doch zufrieden mit ihrem Auftritt beim 4-Day-Challenge. Der Sport rückte dabei allerdings teilweise in den Hintergrund.

 Petra Helfen, Steffen Schindler und Michael Helfen nach dem Vier-Tages-Rennen auf Zypern. Foto: sho

Petra Helfen, Steffen Schindler und Michael Helfen nach dem Vier-Tages-Rennen auf Zypern. Foto: sho

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Die Ausdauerläufer Petra und Michael Helfen (Prießnitz-Kneipp-Verein Bexbach ) sowie Steffen Schindler (Run'N Ride TV Bexbach ) sind der nasskalten Witterung in Deutschland entflohen. Auf Zypern nahmen sie an der International 4-Day-Challenge teil. Die Anreise gestaltete sich für Schindler allerdings zu einem Albtraum. Auch vor Ort konnte sich der 44-Jährige nicht ganz auf den Sport konzentrieren.

Schindler hatte vor dem geplanten Direktflug von Düsseldorf nach Zypern in der Altstadt Bekannte getroffen und sich verquatscht. "Als ich dann endlich am Flughafen eintraf, war zwar meine Maschine noch am Boden, doch ich durfte aus Zeitgründen nicht mehr einsteigen. Wenigstens konnte man noch mein Gepäck aus dem Flugzeug herausholen", erzählt Schindler.

Mit geliehenen Kleidern am Start

Er konnte auf die nächste Maschine umbuchen und erreichte über einen Zwischenstopp in Wien mit drei Stunden Verspätung die Insel im östlichen Mittelmeer. Vor Ort stellte sich jedoch heraus, dass sein Gepäck in Wien versehentlich in die falsche Maschine weitertransportiert worden war und sich nun in der rumänischen Hauptstadt Bukarest befand. Da am nächsten Tag der erste Lauf auf dem Programm stand und das Gepäck erst für abends erwartet wurde, musste sich der Saarländer nun in Läuferkreisen Sportklamotten ausleihen. "Die Solidarität vor Ort war sensationell. Von dem einen bekam ich ein Shirt, von dem nächsten eine Hose, und so weiter. Laufschuhe hatte ich zwar keine, aber dafür konnte ich den ersten Lauf mit meinen normalen Turnschuhen meistern, die ich im Flugzeug anhatte", erklärte der Bexbacher.

Dem christlichen Motto folgend "Geben ist seliger denn Nehmen" konnte sich Schindler unterwegs revanchieren. "Bei mir hat sich das Lauftempo so eingependelt, dass ich immer mit den schnellsten Frauen unterwegs bin. Und so war ich auch als Ersthelfer vor Ort, als ein um den Gesamtsieg mitlaufendes Mädchen mit einem Kreislaufkollaps unterwegs zusammenbrach. Ich blieb bei ihr, bis sie von einem Auto mitgenommen wurde", schildert er die Situation.

Gesamtplätze neun und sieben



Ähnlich erging es Michael Helfen, der einem Mann half, der sich bei einem Sturz erhebliche Gesichtsverletzungen zuzog. Auch er pfiff auf seine Gesamtzeit und leistete die notwendige Erstversorgung - eine tolle Geste. Der Sport geriet etwas in den Hintergrund. Am ersten Tag waren die 206 Starter aus aller Welt im Zehn-Sekunden-Takt auf eine sechs Kilometer lange und flache Strecke geschickt worden. Es folgte ein Elf-Kilometer-Lauf vom Meer aus bis in die Berge, wo der örtliche Priester die Teilnehmer empfing. Am dritten Tag ging es mit einem Halbmarathon weiter. "Statt einer Dusche war bei 25 Grad eine Abkühlung im Meer angesagt", erzählte Helfen. Abgeschlossen wurde der Wettbewerb mit einem Zehn-Kilometer-Lauf durch die Straßen von Paphos.

Schindler wurde in der Altersklasse (AK) 40 in der Gesamtzeit von 3,58 Stunden Neunter, Michael Helfen in der AK 55 in 5,06 Stunden Siebter. Petra Helfen war dagegen mit einem Zehenbruch angereist und konnte nur den ersten und letzten Lauf bestreiten, die beiden Wertungsrennen in den Bergen wären zu schmerzhaft gewesen. Sie wurde in der AK 55 über sechs Kilometer Siebte und beim Zehn-Kilometer-Lauf Fünfte.

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