Hawaii-Pause für Spurzem

Wiesbaden/Zweibrücken · Platz 13 in seiner Altersklasse hat der Zweibrücker Triathlet Oliver Spurzem bei der Halbdistanz-EM in Wiesbaden belegt. Eine beachtliche Leistung bei 209 Startern zwischen 35 und 39 Jahren, die das Ziel erreichten. Pech mit dem Material verhinderte eine noch bessere Platzierung und die Qualifikation für Hawaii. Letzteres ist für den 39-Jährigen aber halb so wild.

 Beim Laufen lief es in Wiesbaden gut für Oliver Spurzem, der am Ende 13. über die Ironman-Halbdistanz wurde. Foto: Spurzem/pma

Beim Laufen lief es in Wiesbaden gut für Oliver Spurzem, der am Ende 13. über die Ironman-Halbdistanz wurde. Foto: Spurzem/pma

Foto: Spurzem/pma

Wie geht es einem Triathleten , nachdem er tags zuvor fast fünf Stunden geschwommen, geradelt und gelaufen ist? Eigentlich ganz gut, sagte Oliver Spurzem am gestrigen Montag. "Ein bisschen zwickt es hier und da, aber wenn mir jetzt alles wehtun würde, hätte ich falsch trainiert." Und so kann sich der Sportler der Wassersportfreunde (Wsf) Zweibrücken schon bald auf seine letzten beiden Wettkämpfe in diesem Jahr vorbereiten.

Der Ironman in Hawaii gehört dieses Mal nicht dazu - anders als in den vergangenen beiden Jahren. Am Sonntag in Wiesbaden verpasste er endgültig die Qualifikation, auch weil ihn die Technik im Stich ließ: Zwei Räder seien ihm in der Woche vor dem Wettkampf kaputt gegangen, berichtete der Zweibrücker. Und so musste er bei der Halbdistanz-EM "mit ungeeignetem Setup" antreten. Vereinfacht ausgedrückt: Spurzems Rad war viel zu schwer für die hügelige Strecke. Und so war der 39-Jährige am Ende auch nicht zufrieden mit seiner Leistung in der zweiten der drei Teildisziplinen. "Ich war mit dem Rad zehn Minuten langsamer als im vergangenen Jahr", sagte er. Und eben jene zehn Minuten fehlten dann auch für das Hawaii-Ticket. Mit dem Schwimmen über 1,9 Kilometer und dem Laufen über 21 Kilometer klappte es dagegen ziemlich gut. Gerade bei der letzten Disziplin kassierte er einige Triathleten wieder ein, die er vorher auf der 90-Kilometer-Radstrecke noch ziehen lassen musste. "Das motiviert natürlich", sagte Spurzem. Am Ende stand Rang 13 in der Altersklasse der 35- bis 39-Jährigen - von 209 Athleten, die das Ziel innerhalb des Zeitlimits erreichten.

Doch dass es dieses Mal nicht nach Hawaii geht, findet Spurzem gar nicht so schlimm - denn es hat auch sein Gutes: Für den Wsf-Athleten ist die Saison damit schon im September statt im Oktober vorbei. Somit hat Spurzem einen Monat länger Zeit, um zu regenerieren und im kommenden Jahr wieder voll anzugreifen. Sportlich sollte die Qualifikation für den 2017er Ironman auf Hawaii kein großes Problem sein. Denn Spurzem wird im Januar 40 Jahre alt und darf somit in einer höheren Altersklasse starten. Da reiche sein derzeitiges Leistungsniveau locker für die Qualifikation, sagte er.

Allerdings muss Spurzem in nächster Zeit noch auf Sponsorensuche gehen. Sein bisheriger Hauptgeldgeber ist ihm abgesprungen. Und so hätte er sich im Falle einer Qualifikation ohnehin gut überlegen müssen, ob er wirklich nach Hawaii fährt. Vier- bis fünftausend Euro hätte er aus eigener Tasche für den Trip aufbringen müssen.

Statt in den Pazifik geht es für Spurzem nun in den Rhein: Am 11. September tritt er beim Rhein-Ahr-Triathlon in Remagen an (2,8 Kilometer Schwimmen, 44 Kilometer Radfahren und 10,5 Kilometer Laufen). Eine Woche später, am 17. September, bildet der Éislek Triathlon in Luxemburg über die Ironman-Halbdistanz den Saisonabschluss.

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