Hartes Stück Arbeit vor sich

Keine einfachen Wochen hat der EHC Zweibrücken vor sich. Könnte man meinen. Nach dem Weggang Richard Drewniaks müssen zahlreiche Aufgaben neu verteilt, eine Strategie für das kommenden Jahr entwickelt werden.

Nicht nur auf dem Trainerpostens hinterließ Drewniak eine Lücke, die interimsmäßig von Martin Deßloch gefüllt wird. Der 42-Jährige war mehr als der Mann an der Seitenlinie. Sponsoring , Marketing, Spielersichtung - und -verpflichtungen, Homepage-Pflege, Pressearbeit. Vieles hatte Drewniak übernommen, um den Verein in erfolgreichere Bahnen zu lenken. Dass das bis hierin gelungen ist, zeigt nicht nur der Erfolg mit der Play-off-Teilnahme 2015 sowie der Kampf um die Spitzenplätze in der aktuellen Runde. Auch das Zuschauerinteresse - im Schnitt 1000 fanden im vergangenen Jahr den Weg zu den Heimspielen - sowie die Attraktivität der Hornets für hochklassige Spieler ist gestiegen. Der Verein ist neben dem sportlichen derzeit zudem finanziell sehr gut aufgestellt, betonen der ehemalige Coach und der Vorsitzende Steffen Hafner gleichermaßen. Dass der Rücktritt Drewniaks daher auch keine Konsequenzen habe, wie Hafner vergangene Woche verlauten ließ, ist allerdings ein Trugschluss. Einfach anzunehmen, dass es ohne großen Aufwand genauso erfolgreich weiterläuft - ein Fehler. Der Abgang Drewniaks wird Spuren hinterlassen. Vielleicht nicht gleich heute oder Morgen, doch in Zukunft wird es schwer, das hohe Niveau zu halten, wenn niemand Initiative ergreift. Der Name Richard Drewniak ist eng mit dem Erfolg verbunden. In der kurzen Zeit, seit er 2013 das Ruder übernahm, hat er viel getan, viel bewegt. Hatte weitere Pläne, wollte sich in der Spitzengruppe der Regionalliga festbeißen, mit den großen Vereinen mithalten - die bessere (finanzielle) Voraussetzungen mitbringen. Er wollte in den Nachwuchs investieren, um die klaffende Lücke zu den Aktiven mit einheimischen Spielern zu schließen. Seine Pläne fanden ein jähes Ende. Sicher hat Drewniak seine Vorstellungen, lässt sich nicht von jedem reinreden. Wenn ein Konzept jedoch so schnell fruchtet, darf er diesen Anspruch vielleicht haben.

Bislang ist die Mannschaft unberührt geblieben von Drewniaks Entschluss. Undenkbar ist es jedoch nicht, dass trotz der derzeit intakten Truppe andere Vereine aufmerksam werden und versuchen, Spieler abzugreifen. Darauf muss der EHC-Vorstand gefasst sein. Erkennen die Vereinsverantwortlichen diese Lage nicht, droht ein Rückfall in das alte Schema. Es muss klar sein, dass sich die Hornets auf dem Erreichten nicht ausruhen dürfen, wollen sie künftig nicht wieder nur eine Statistenrolle im Eishockeysport spielen.

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