Happy, aber im Eimer

Markkleeberg · Selbst eine Magen-Darm-Grippe konnte Slalomkanute Ulf Jung nicht stoppen: Der 15-Jährige feierte bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Markkleeberg seinen bislang größten Erfolg und gewann Bronze.

 Wsf-Kanute Ulf Jung gewann im sächsischen Markkleeberg die Bronzemedaille. Foto: privat

Wsf-Kanute Ulf Jung gewann im sächsischen Markkleeberg die Bronzemedaille. Foto: privat

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Ulf Jung aus Höheischweiler hat die Bronzemedaille bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Markkleeberg gewonnen. Für den 15-jährigen Slalomkanuten ist das der bisher größte Erfolg.

Was für eine unglaubliche Woche liegt hinter Ulf Jung, der für die Wassersportfreunde Zweibrücken startet. Angefangen hat alles unter den schlechtesten Vorzeichen, die sich ein Sportler nur vorstellen kann: Vier Tage vor den deutschen Jugendmeisterschaften in Markkleeberg litt Ulf Jung an einer schweren Magen-Darm-Grippe .

Sein Trainingsprogramm, von seinen Trainern Angel Perez und Stefan Loch punktgenau auf den Wettkampf ausgerichtet, wurde über den Haufen geworfen. Für den Schüler des Pirmasenser Immanuel-Kant-Gymnasiums galt es nur, körperlich einigermaßen fit zu werden, um überhaupt an den Start gehen zu können.

Am Samstag bei den Qualifikationsläufen zum Halbfinale war er aber schon wieder auf dem aufsteigenden Ast und sicherte sich mit Rang sieben den Einzug ins Halbfinale. Sein älterer Bruder Niels Jung - selbst im Wildwasserkanu erfolgreich - betreute Ulf in Markkleeberg vor den Toren Leipzigs und war vor dem Finaltag zuversichtlich: "Ulf hat auf diesem Niveau definitiv das Zeug dazu, unter die besten Drei in Deutschland zu paddeln - er muss nur seine Nerven im Griff haben."

Der 15-Jährige nahm sich den Ratschlag seines Bruders zu Herzen und fuhr bereits im Halbfinale am Sonntagmorgen auf Rang drei. Somit war er gesetzt für das Finale, für das sich die Top-10-Fahrer aus dem Halbfinale qualifizierten. Und tatsächlich zeigte er im Finale Nervenstärke, denn mit einem fehlerfreien Lauf fuhr er auf einem der schwersten Wildwasserkanäle in Deutschland auf den dritten Platz.

Die Freude über die Bronzemedaille war groß: "Ich bin stolz und happy, aber völlig im Eimer. Das ist mein größter Erfolg und ich gratuliere ganz herzlich meinem Freund und Konkurrenten Josh Dietz vom VfL Bad Kreuznach, der deutscher Meister wurde." Sprach es und verschlief fast die komplette Heimfahrt.

Für Ulf Jungs jüngeren Bruder Holger war es auch ein besonderes Wochenende. Eigentlich noch A-Schüler, war er dennoch berechtigt, aufgrund seines herausragenden Ergebnisses vor zwei Wochen bei den deutschen Schülermeisterschaften (er wurde dort Neunter) bei den deutschen Jugendmeisterschaften an den Start zu gehen. Trainer Angel Perez: "Das dient in erster Linie dazu, dass Schülerpaddler mal einen Eindruck davon gewinnen, auf welch schwerem Wildwasser und welch hohem Niveau ab dem kommenden Jahr im Jugendbereich gepaddelt wird." So musste sich das 13-jährige Talent in den Qualifikationsläufen mit Rang 43 begnügen, verpasste somit den Einzug ins Halbfinale und dennoch dürfte ihn dieses Wettkampfwochenende sportlich ein gutes Stück weiter bringen.

Am kommenden Wochenende starten beide Jung-Brüder beim internationalen ECA-Cup in Augsburg.

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