Handball-Oberliga Löwinnen in Unterzahl überragend

Zweibrücken · Die Oberliga-Handballerinnen vom SV 64 Zweibrücken feiern gegen die HF Köllertal den ersten Heimsieg in dieser Saison. Die Löwinnen entscheiden das Spiel in einer Phase, in der sie mit einer Frau weniger auf der Platte stehen. Die Situation im Tabellenkeller bleibt aber prekär.

Janine Baus (am Ball) war mit acht Toren erfolgreichste SV-Schützin im Heimspiel gegen die HF Köllertal. Die Zweibrückerinnen gewannen 29:26 – es war ihr erster Heimsieg überhaupt in dieser Saison.

Janine Baus (am Ball) war mit acht Toren erfolgreichste SV-Schützin im Heimspiel gegen die HF Köllertal. Die Zweibrückerinnen gewannen 29:26 – es war ihr erster Heimsieg überhaupt in dieser Saison.

Foto: Martin Wittenmeier

„Derbysieger, Derbysieger, hey, hey‘‘, sangen die Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken am frühen Sonntagabend und hüpften dabei ausgelassen im Kreis. Endlich konnten die Löwinnen ihren ersten Heimsieg in der laufenden Saison feiern, auf den sie schon so lange gewartet hatten. Gegen die HF Köllertal gewannen die Zweibrückerinnen vor knapp 100 Zuschauern in der Westpfalzhalle mit 29:26 (16:12).

Der zweite Sieg im zwölften Saisonspiel der Handball-Oberliga war für das Team von Trainer Rüdiger Lydorf immens wichtig. Ein Befreiungsschlag war er allerdings noch nicht. Denn die Situation im Tabellenkeller ist nach wie vor prekär. Der SV 64 bleibt Schlusslicht, hat das hintere Mittelfeld aber zumindest noch in Sichtweite.

 Die Zweibrückerinnen starteten gut ins Spiel und lagen nach einem Treffer von Janine Baus nach vier Minuten mit 4:1 vorn. Baus war es, die der Partie auch in der Folge ihren Stempel aufdrückte. Sie erzielte acht Tore (ein Siebenmeter). Auch Lea Luga (6 Tore) und Lea Bullacher (5) hatten ordentlich Zielwasser getrunken. Der SV-Angriff fand immer wieder gute Lösungen gegen die 6:0-Deckung von Köllertal, erspielte sich zahlreiche Chancen – und verwertete diese im Vergleich zu den vergangenen Partien auch konsequent. Luga baute die Führung nach 17 Minuten auf 10:4 aus.Auch in der Abwehr zeigten die Zweibrückerinnen eine starke kämpferische Leistung und gaben den Gästen bis dahin wenig Raum zum Durchbruch.

Köllertals Trainer Markus König reagierte und beorderte mit Yuliya Kucerova seine „Unterschiedsspielerin“ aufs Feld. Und die verkürzte per Doppelpack gleich mal auf 6:10 aus Sicht der Handballfreunde. Die Slowakin war fortan Dreh- und Angelpunkt des Köllertaler Spiels, überzeugte mit eigenen Abschlüssen – aber auch spektakulären Anspielen auf ihre Mitspielerinnen. Wenige Minuten vor der Halbzeit war Köllertal wieder bis auf zwei Tore herangekommen (13:11). Nun legte auch SV-Trainer Lydorf die Grüne Karte auf den Tisch, um sein Team neu einzustellen. Und auch diese Maßnahme trug Früchte. Als die Seiten gewechselt wurden, lag Zweibrücken wieder mit vier Treffern vorn (16:12).

Nach der Pause bauten die SV-Frauen den Vorsprung zunächst aus. Luga erzielte das 22:16 (38.). Doch dann riss der Faden. Technische Fehler und Unkonzentriertheiten auf Seiten der Löwinnen brachten die Handballfreunde zurück ins Spiel. Zehn Minuten später war der Vorsprung auf ein Törchen zusammengeschmolzen (24:23). Bullacher traf zwar zum 25:23 – doch dann musste Zweibrückens Rebecca Knoll nach einem Foul für zwei Minuten vom Feld – und Köllertal bekam einen Siebenmeter. Die folgenden Minuten entschieden die Partie: Zuerst vergab Kucerova ihren ersten und einzigen Siebenmeter an diesem Abend. Und dann spielten die Löwinnen in Unterzahl überragend. Bullacher und Katrin Seitz trafen auf Seiten des SV, während Köllertal mit einer Frau mehr auf der Platte kein einziger Treffer gelang. Als die Zweibrückerinnen wieder vollzählig waren, erhöhte Bullacher auf 28:23 (55.). Ganz entschieden war die Partie damit noch nicht. Mit einer doppelten Manndeckung gegen Baus und Knoll setzten die Gäste alles auf eine Karte – und wurden für ihr Risiko zunächst belohnt. Köllertal erzielte drei Treffer in Folge und war drei Minuten vor dem Ende wieder dran (28:26). Doch die Zweibrückerinnen hielten dagegen – und Lucy Hilz schraubte mit ihrem Tor zum 29:26 (58.) schließlich den Deckel auf die Partie.

Den Löwinnen bietet sich noch eine Chance, die Rote Laterne vor dem Jahreswechsel abzugeben. Die Aufgabe hat es allerdings in sich. Am nächsten Samstag empfangen die SV-Frauen in ihrem letzten Spiel des Jahres um 20 Uhr in der Westpfalzhalle den Tabellendritten FSG Ketsch/Friesenheim II, der bislang nur gegen die Drittliga-Absteiger HSG Marpingen-Alsweiler und HSG Hunsrück Niederlagen hinnehmen musste.

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