Verletzungssorgen Mit nur acht Feldspielern zum Saisonauftakt

Zweibrücken · Improvisation ist gefragt. Nur wenige Feldspieler stehen Zweibrückens Coach Klaus Peter Weinert zur Verfügung. Doch auch Mülheim-Urmitz plagen Verletzungssorgen.

Der Kreis von Klaus Peter Weinerts Handballern wird vor dem ersten Pflichtspiel kleiner.

Foto: Jadran Pesic

Noch bevor überhaupt das erste Spiel der Saison ausgetragen ist, sind die Personalsorgen groß. Klaus Peter Weinert, Handball-Trainer der SG SV 64/VT Zweibrücken hat sich seine erste Saison als Cheftrainer der Löwen sicherlich anders vorgestellt. Lediglich acht gesunde Feldspieler stehen ihm zur Verfügung. Neben den bereits feststehenden Ausfällen von Nils Wöschler, Fabian Naumann und Tom Ihl, hat sich diese Woche noch Tom Grieser mit einer Knieverletzung, die er sich im letzten Spiel zugezogen hat, dazugesellt. Und aus privaten Gründen kann der Coach auch nicht auf Till Wöscher und Moritz Baumgart zurückgreifen. Spieler aus der Saarlandligamannschaft können nicht aushelfen, da diese gleichzeitig in Überherrn in die Runde starten. „Wir wollen und werden das Beste daraus machen und uns keinesfalls kampflos ergeben“, gibt sich Weinert kämpferisch im Vorfeld der Partie.

Über große Teile der Vorbereitung war das Verletzungspech stetiger Begleiter der SG und hat in den vergangenen Wochen seinen Höhepunkt erreicht. Wenig verwunderlich gab es im letzten Test vor Saisonbeginn auswärts bei der SG Köndringen-Teningen auch noch eine üble 34:21-Klatsche. Nach der Partie zeigte sich Weinert wenig angetan und ließ seinem Ärger freien Lauf. „Wir haben sehr schlecht gespielt. Mit der Einstellung und dem Willen war ich nur bedingt zufrieden. Es ist aber auch so, dass wir die Ausfälle vorne nur teilweise und in der Abwehr gar nicht kompensieren konnten“, so Weinert. Auch der wiedergewählte Mannschaftskapitän, Philipp Hammann, sieht in der Leistung vom vergangenen Wochenende noch Luft nach oben. „Eigentlich haben wir anfangs gut mitgehalten, aber von Beginn an auch zu viele Chancen vergeben. In der zweiten Halbzeit hatte man dann gemerkt, dass wir aufgrund der personellen Situation keine Wechselmöglichkeiten hatten und uns die Körner gefehlt haben. Leider haben wir uns in den letzten 20 Minuten dann auch ziemlich gehen lassen, weswegen das Ergebnis viel zu hoch ausgefallen war“, sagte Hammann. Bis auf den letzten Test haben seiner Meinung nach die Ergebnisse weitestgehend gestimmt. Gegen die Drittligisten gab es zumeist nur knappe Niederlagen und das HLZ Friesenheim-Hochdorf konnte sogar geschlagen werden. Gegen die sonstigen Gegner aus der Saarlandliga gab es deutliche Erfolge. Für die Saison hat er klare Ziele vor Augen. „Wir wollen auf jeden Fall den Anschluss an die Spitze halten und so viele Spiele wie möglich gewinnen, damit wir zu Hause immer eine volle Halle haben und unseren Fans attraktiven Handball präsentieren können“, so Hammann.

Eine vergleichbare Situation erlebt zurzeit auch der nächste Gegner der Rosenstädter. Der HB Mülheim-Urmitz wird ebenso von Verletzungssorgen geplagt und muss am Samstag voraussichtlich auf alle seine Linkshänder verzichten. Auch mit Blick auf die vergangene Saison kann man gewisse Parallelen zu den Zweibrückern ziehen, denn auch die Mannschaft von HBMU-Trainer Hilmar Bjarnason konnte nur selten in Bestbesetzung antreten und hatte einiges an Verletzungspech zu verdauen. Für diese Saison haben sie sich mit vier Neuzugängen gut verstärkt. Einer davon ist der erfahrene Oussama Lajnef, der mehr als 100 Länderspiele für sein Heimatland Tunesien vorweisen kann. Auch wenn die Ausgangslage wenig berauschend ist, brauchen sich die Zweibrücker keineswegs zu verstecken. Sie haben in vielen Situation und verschiedensten Konstellationen schon mehr als einmal bewiesen, dass sie über sich hinauswachsen und schwierigste Herausforderungen meistern können.

Auch die Oberliga-Reserve der SG startet dieses Wochenende in die Saison. Sie sind ebenfalls am Samstag gefordert, wenn sie um 19 Uhr von der HSG Fraulautern-Überherrn empfangen werden. Vergangene Saison konnte die HSG sich über einen guten siebten Rang freuen und wird auch für die anstehende Saison in diesen Regionen erwartet, vielleicht sogar etwas weiter oben. SG-Spielertrainer Max Sema weiß aus der Vergangenheit, dass die HSG sehr unangenehm zu spielen war. „Ich schaue aber in erster Linie auf meine Mannschaft. Mir ist es wichtiger, dass wir das umsetzen, was wir uns auch vornehmen. Die Ergebnisse kommen dann mit der Zeit von alleine“, so Sema. Mit der Vorbereitung seiner Mannschaft war er grundsätzlich zufrieden, sieht sich aber in seiner ersten Einschätzung auch bestätigt. „Man merkt leider noch, dass wir eine neue zusammengewürfelte Mannschaft aus Spielern beider Vereine plus den A-Jugendlichen haben, die sich erst noch finden muss. Gerade die technischen Fehler und die manchmal noch fehlende Abstimmung auf dem Spielfeld bereiten uns hier und da noch Probleme“, so der 32-jährige Lehrer. Auch bei der Oberliga-Mannschaft sind einige Spieler angeschlagen und ihr Einsatz für das Wochenende fraglich. „Zudem mussten wir zwei Spieler unserer Startformation an die erste Mannschaft abstellen, da diese den Schritt in die Oberligamannschaft geschafft haben. Ansonsten werden wir unseren Kader wie geplant durch A-Jugendliche erweitern.“