Später Ausgleich Grgic will vergebener Chance nicht nachtrauern

Oppenweiler · 3. Handball-Liga Süd: VT Zweibrücken trennt sich nach gutem Spiel 30:30 von HC Oppenweiler-Backnang.

 Martion Mokris (li.) war mit acht Treffern bester Werfer der VTZ. Kurz vor Schluss vergab er allerdings einen entscheidenden Siebenmeter.

Martion Mokris (li.) war mit acht Treffern bester Werfer der VTZ. Kurz vor Schluss vergab er allerdings einen entscheidenden Siebenmeter.

Foto: Norbert Schwarz

Der Sieg war in greifbarer Nähe. Kurz vor Schluss hatten die Handballer der VT Zweibrücken-Saarpfalz die Entscheidung im Auswärtsspiel beim HC Oppenweiler-Backnang in der Hand. Doch die Mannschaft von Danijel Grgic musste sich beim 30:30 (15:14) mit einem Punkt zufrieden geben.

Die Spiele des Aufsteigers in der 3. Liga Süd sind nichts für schwache Nerven. Auch in Oppenweiler war es eine mitreißende Partie, die die VTZ weitestgehend im Griff hatte. Trotz der verpassten Siegchance überwog aufseiten der Zweibrücker die Freude über den Punkt – und die Leistung. „Ich bin überglücklich über den einen Punkt. Wir haben die Partie über 60 Minuten dominiert und gerade im Angriff sehr diszipliniert gespielt“, lobte Grgic. Sein Appell, den er im Vorfeld an die Mannschaft gerichtet hatte, schien Früchte getragen zu haben. Wenn es sich nach Abpfiff auch nach einem verlorenen Punkt anfühlte, zeigte sich Grgic dennoch zufrieden mit seiner Mannschaft. „Der Punktgewinn für uns ist mehr als verdient. Natürlich kann man dem zweiten auch etwas nachtrauern, aber ich bin über jeden Zähler froh und kann nur sagen, dass ich sehr zufrieden bin mit der Leistung der Jungs.“

Das 1:0 erzielt der Gastgeber, was die einzige Führung des HCOB bleiben sollte. Von Beginn zeigte sich die VTZ sehr konzentriert und engagiert, übernahm schnell das Kommando. Nach Treffern von Wiese, Radjenovic und Mokris führten die Gäste 3:1. Kapitän Philip Wiese zog sich allerdings schon früh eine Zerrung zu, stark gehandicapt machte er erst mal weiter. So markierte Wiese mit seinem zweiten Treffer die 7:3-Führung (14.) für die Pfälzer, die gerade im ersten Viertel eine ganz starke Defensivleistung zeigten. In der 16. Minute kam Wiese bei einer Abwehraktion dann zu spät und bekam glatt Rot. „Das war meiner Meinung nach eine zu harte Entscheidung“, haderte Grgic. Die VTZ war gezwungen, zu improvisieren. Grgic beorderte Tomas Kraucevicius und Rade Radjenovic in den Mittelblock, obwohl die beiden in der Konstellation bislang sehr selten gespielt haben. Doch dieser Schachzug erwies sich als goldrichtig, beide zeigten eine gute Leistung. Radjenovic übernahm in der Folge zusätzlich den Part von Wiese am Kreis. Er steuerte mit seiner bisher besten Saisonleistung fünf Tore bei. Der Gastgeber nutzte die Umstellung zunächst allerdings aus. Lukas Köder erzielte das 7:7 (18.). Bis zum 13:13 (24.) blieb es eine Partie auf Augenhöhe. Mit einer knappen 15:14-Führung der VTZ ging es in die Pause.

Auch wenn der Gastgeber durch Jonathan Fischer nach Wiederbeginn schnell zum 15:15 kam, hatten die Zweibrücker die Partie danach wieder im Griff. Immer wieder setzten sie sich auf zwei Tore ab. Doch das Team von HCOB-Trainer Matthias Heinecke, angetrieben vom lautstarken Publikum, bewies immer wieder Moral. Gut acht Minuten vor dem Ende schien es dann aber doch so, als würde Zweibrücken endgültig auf die Siegerstraße einbiegen. Martin Mokris und Richard Wilga erhöhten auf 26:23. „Nach dem gehaltenen Siebenmeter von Sven Mevissen und Ballbesitz, haben wir es versäumt, den Sack zuzumachen“, betonte Grgic. Der HC wurde aggressiver und glich aus (27:27, 56.). Im Hexenkessel war die Spannung für beide Seiten nun kaum auszuhalten. Die VTZ setzte sich durch Tomas Kraucevicius und Tom Paetow erneut auf zwei Tore ab. Dem Anschlusstreffer von Jonathan Fischer zum 28:29 folgte die Antwort des pfeilschnelle VTZ-Linksaußen Wilga, der mit seinem fünften Treffer eineinhalb Minuten vor Schluss auf 30:28 erhöhte. Nach dem neuerlichen Ausgleich bauten die Saarpfälzer ihren Angriff in aller Ruhe auf, erzwangen einen Siebenmeter. Den Martin Mokris vergab. Und Oppenweiler nutzte seine Chance zum glücklichen Remis.

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