Handball-Oberligist SV 64 Zweibrücken Freude, Abschiede und Tränen zugleich zum Saisonausklang

Zweibrücken · Die Zweibrücker Oberliga-Handballer beenden die Saison nach einem Sieg gegen Bingen auf Platz drei. Nach dem Spiel wurde es emotional.

Jubelkreis des SV 64 Zweibrücken nach dem abschließenden Sieg.

Jubelkreis des SV 64 Zweibrücken nach dem abschließenden Sieg.

Foto: Lars Danzenbächer

Zum Saisonfinale erlebte die Westpfalzhalle noch einmal ein echtes Handballfest. Auf der Tribüne feierten rund 600 Zuschauer den SV 64 Zweibrücken nach ihrem 33:27-Erfolg gegen die HSG Bingen, der Platz drei bedeutet. Auf dem Feld tanzten die Spieler in einem Jubelkreis. Doch bei all der Freude schwang auch etwas Wehmut mit. Denn gleich zwei Ären gingen am Samstag zu Ende. Es war das letzte Spiel des SV als eigenständiger Verein, ab der der kommenden Runde läuft der Club als Spielgemeinschaft mit dem einstigen Rivalen VTZ auf. Zudem stand Stefan Bullacher nach insgesamt über 20 Jahren letztmals als Trainer der Ersten an der Linie.

Auf dem Feld lieferten sich die beiden Teams aus Bingen und Zweibrücken einen erfrischenden Schlagabtausch. In einem temporeichen Oberligaspiel dominierten die Angriffsreihen. Obwohl auf beiden Seiten wichtige Spieler pausieren mussten, zeigten die Kontrahenten um den dritten Platz ihr ganzes Können. Bei den Gästen sorgten in erster Linie Hendrik Walb und Johannes Sturm mit ihren spektakulären Würfen von den Halbpositionen für beste Unterhaltung. Im Team der Hausherren, die trotz der Ausfälle von Tom Grieser und Adam Soos durch eine geschlossene Mannschaftsleistung überzeugten, überragte Torhüter Damian Zajac mit einer starken Quote von 50 Prozent gehaltener Bälle. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase setzten sich die 64er im Laufe der ersten 30 Minuten Stück für Stück ab. Zur Halbzeit lagen die Löwen verdient mit 17:11 in Führung.

Auch in Durchgang zwei blieb das Niveau hoch. Die Gäste konnten den Rückstand allerdings nicht mehr verkürzen, doch auch die Zweibrücker konnten ihre Führung nicht ausbauen. Die Distanz von sechs Toren blieb bestehen, sodass die 64er mit 33:27 gewannen.

Philipp Kockler (Mitte), der zur HG Saarlouis wechselt, hat gegen Bingen sein letztes Spiel für den SV 64 gemacht.

Philipp Kockler (Mitte), der zur HG Saarlouis wechselt, hat gegen Bingen sein letztes Spiel für den SV 64 gemacht.

Foto: Lars Danzenbächer

Schon im Vorfeld der Partie gab es einiges zu feiern. Der Verein ehrte seine sieben erfolgreichen Jugend-Meistermannschaften, deren Spieler mit ihren Familien zum Saisonfinale der Herren eingeladen wurden. Nach Abpfiff wurde es dann emotional. Abteilungsleiter Jürgen Kroner verabschiedete mit herzlichen Worten die drei SV-Spieler, die den Verein verlassen werden. Lasse Finck zieht es beruflich in seine Heimat Hamburg zurück. Der Norddeutsche hat in Zweibrücken seine Spuren als Spieler und Trainer hinterlassen. Er war als Übungsleiter der Architekt des Meisterstücks der A-Junioren. Philipp Kockler spielt in Zukunft für die HG Saarlouis in der 3. Liga Die Rückraumschütze kam vor drei Jahren von den HF Illtal in die Westpfalz und hat sich seitdem zu einem, auch überregional begehrten Topspieler entwickelt. Unter großem Applaus und „Rudy, Rudy“-Rufen nahm auch Sebastian Meister Abschied von den Fans. Der 23-Jährige konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten und so mancher Zuschauer und Mitspieler hatte ebenfalls glasige Augen. Der Publikumsliebling wird wieder für seinen Heimatverein in St. Ingbert spielen. Jürgen Kroner lobte den Kreisläufer als besonderen Menschen mit Kämpferherz.

Zum Schluss bedankte sich der scheidende Trainer Stefan Bullacher mit emotionalen Worten bei den Helfern, beim Vorstand und vor allem bei seiner Mannschaft für die tolle Unterstützung in den letzten Jahren. Als besonderes Anliegen stellte er den „verständnisvollen und sozialen Umgang in schwierigen Zeiten“ heraus. Als Paradebeispiel nannte der seine drei Kapitäne Philipp Hammann, Tom Grieser und Benni Zellmer, die als „charakterstarke Persönlichkeiten einen sozialen Kompass und eine Werteskala haben, die sich noch an Loyalität, Zusammenhalt und Mannschaftsgeist orientierten“. Bullacher wird in der kommenden Saison hauptamtlicher Jugendkoordinator und soll die Nachwuchsarbeit weiterentwickeln. Seine Nachfolge als Trainer der Oberliga-Mannschaft der künftigen SG SV 64/VT Zweibrücken wird Klaus-Peter Weinert antreten.

Stefan Bullacher wurde als Herrentrainer des SV 64 verabschiedet. Als Jugendkoordinator bleibt er dem Verein erhalten.

Stefan Bullacher wurde als Herrentrainer des SV 64 verabschiedet. Als Jugendkoordinator bleibt er dem Verein erhalten.

Foto: Lars Danzenbächer

In der neuen Saison werden die 64er dann zusammen mit der VTZ Saarpfalz unter einem neuen Namen, SG SV 64/VT Zweibrücken, Mit dann sage und schreibe 24 Teams wird die SG am Spielbetrieb teilnehmen.

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