Starke Serie Nicht nur mit der Ausbeute zufrieden

Zweibrücken · Handball-Oberliga: Tabellenführer SV 64 Zweibrücken zeigt beim 32:20-Heimsieg gegen Vallendar ein starkes Spiel.

 Routinier Benni Zellmer gehörte gegen Vallendar zu den besten Spielern im Team des SV 64 Zweibrücken.

Routinier Benni Zellmer gehörte gegen Vallendar zu den besten Spielern im Team des SV 64 Zweibrücken.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Siege allein machen nicht glücklich. Das haben die Handballer des SV 64 Zweibrücken in den zurückliegenden Wochen gemerkt. Zwar baute die Mannschaft von Trainer Stefan Bullacher ihre Erfolgsserie stets weiter aus, aber auf dem Feld lief es beschwerlicher. Nach einer starken Leistung und dem klaren 32:20 (12:9)-Erfolg gegen den HV Vallendar am Samstag war die Stimmung nach dem 13. Sieg im 13. Saisonspiel der RPS-Oberliga wieder viel besser. Beste Spieler im SV-Team waren Torhüter Benni Berz, Marc Robin Eisel, Tim Schaller und Benni Zellmer, die allesamt sieben Treffer erzielten.

Mit einer ungewohnten Startaufstellung beorderte Bullacher seine Spieler gegen Vallendar aufs Feld. Auf der einen Seite ersetzten Außenspieler Tobias Alt und Torwart Benni Berz die angeschlagenen Philipp Hammann und Marko Ivankovic, aber auch unter dem restlichen Stammpersonal gab es eine komplette Rochade. Benni Zellmer begann am Kreis – für ihn übernahm Tim Schaller den linken Flügel. Tom Grieser spielte im Rückraum und Eisel zog die Fäden als Spielmacher. Die neu formierte Mannschaft startete hochmotiviert. Früh war für die 370 Zuschauer zu spüren, dass die Löwen ihre Gäste auf gar keinen Fall unterschätzen würden. Denn in den letzten Wochen spielten die Rheinländer famos auf und drängten die beiden ärgsten Verfolger der Zweibrücker jeweils an den Rand einer Niederlage. Allerdings war die Taktik des Tabellenelften für die Nerven der Zuschauer und Spieler ein zähes Ringen. Jeder Angriff wurde geduldig ausgespielt und oftmals erst wenn die Schiedsrichter Mark Bertram und Florian Deyer aus Rheinhessen das Vorwarnzeichen für Zeitspiel anzeigten, wurde der Abschluss gesucht.

Dennoch waren die 64er Herr im eigenen Haus. Benni Berz glänzte hinter einer beweglichen und aggressiven Deckung im ersten Durchgang mit sechs Paraden und sollte in den zweiten 30 Minuten weitere acht gehaltene Bälle folgen lassen. Im Angriff war es vor allem Zellmer, der als Kreisläufer mit sechs Toren in Durchgang eins zum auffälligsten Akteur des Tabellenführers avancierte. Über 4:2 (8.), und 12:6 (28.) schien alles auf einen weiteren deutlichen Heimsieg hinauszulaufen. Doch in den letzten zwei Minuten vor dem Seitenwechsel stellten die 64er das Ergebnis durch eigene Unzulänglichkeiten auf den Kopf. Eine Unaufmerksamkeit in der Deckung, ein unnötiger Fehlpass und eine überflüssige Zeitstrafe sorgten innerhalb von 100 Sekunden für einen 0:3-Lauf – und die Partie war zur Pause beim 12:9 wieder offen. Gästetrainer Veit Waldgenbach zeigte sich mit der Leistung seiner Mannschaft im ersten Durchgang zufrieden: „Man darf nicht vergessen, dass hier der Erste gegen den Elften spielt. Wir wollten Zweibrücker vor Probleme stellen. Vorne waren wir geduldig, hinten wollten wir eine kampfbetonte 6:0-Deckung spielen. Das ist uns über weite Strecken gelungen.“

Zu Beginn der zweiten Halbzeit mussten die Hausherren einen Nackenschlag verdauen: Tom Grieser prallte mit seinem Kopf unglücklich mit dem Knie eines Gegenspielers zusammen und schied mit Gehirnerschütterung aus. Doch seine Mitspieler kompensierten den Ausfall mit Bravour. Schaller wechselte für ihn in den Rückraum und Kian Schwarzer übernahm die Außenposition. Nun machten die Zweibrücker mit dem ehemaligen Drittligisten kurzen Prozess. Als Schaller nach zehn Minuten mit seinem Treffer zum 23:12 einen fulminanten 11:3-Lauf krönte, war die Vorentscheidung gefallen. Vor allem die ehemaligen Jugendspieler des Jahrgangs 99, Marc Robin Eisel, Kian Schwarzer und Tim Schaller drückten dem Spiel ihren Stempel auf, erzielten gemeinsam 19 Tore. 

„Wir hatten in den letzten drei Wochen zwar immer gewonnen, aber überschwänglich glücklich war nach den Spielen keiner. Es stimmte oft nur das Ergebnis, aber nicht mehr das Erlebnis“, gab Stefan Bullacher nach der Partie Einblicke ins Gefühlsleben seiner Mannschaft. „Heute hat man den Jungs wieder angesehen, mit wie viel Freude sie an diese Aufgabe herangegangen sind. Da war auch schon in der Kabine ein lebendiger Mannschaftsgeist zu spüren und das merkt man auch auf dem Spielfeld. Das macht dieses Team auch so besonders“. Am kommenden Samstag empfängt der Tabellenführer die HSG Worms zu einem weiteren Heimspiel.

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