Zweite Pleite SV-Frauen von Aufsteiger eiskalt erwischt

Neuwied/Zweibrücken · Die Zweibrücker Oberligahandballerinnen haben beim TV Engers eine deutliche 30:39-Klatsche – und damit die zweite Niederlage der Saison – kassiert.

 Vor allem die mangelnde Aggressivität und Zweikampfbereitschaft kritisierte Trainer Rüdiger Lydorf nach der Niederlage seiner SV64-Damen um Katharina Koch (links) in Engers.

Vor allem die mangelnde Aggressivität und Zweikampfbereitschaft kritisierte Trainer Rüdiger Lydorf nach der Niederlage seiner SV64-Damen um Katharina Koch (links) in Engers.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Von Aufbäumen ist im Schlussabschnitt rein gar nichts zu spüren gewesen bei den Oberligahandballerinnen des SV 64 Zweibrücken. So ging das Auswärtsspiel beim TV Engers deutlich mit 30:39 (19:20) verloren. Dabei zeigte das Team von Trainer Rüdiger Lydorf vor allem in den letzten fünfzehn Minuten eine indiskutable Leistung. Nach dem 26:26-Unentschieden (45.) besiegelte ein 13:4-Lauf des Aufsteigers aus dem Rheinland das unerwartete Debakel. Lucie Krein (8/2), Renata Szabo (6/4) und Katharina Koch (5) trafen am häufigsten für die Zweibrücker Löwinnen.

In den ersten zehn Minuten war die Handballwelt für die Saarpfälzerinnen noch in Ordnung. Nach einem guten Start und einer zwischenzeitlichen 7:3-Führung verloren die Gäste, die auf Ina Sohns und Eva Menzerath verzichten mussten, allerdings immer mehr die Dominanz der Anfangsminuten. Bereits beim 8:8 (12.) war das gute Ergebnis wieder egalisiert. Was dann folgte, bezeichnete Rüdiger Lydorf später als einen fünfzig Minuten andauernden Tiefschlag. Zum einen hatten seine Spielerinnen in der spiegelglatten Turnhalle in Neuwied einen schweren Stand, zum anderen fehlte durch das dort herrschende Haftmittelverbot nicht nur die Bindung zum Ball, sondern gleich zum gesamten Angriffsspiel.

Gleich vier vergebene Strafwürfe sind Ausdruck einer mangelnden Abschlussstärke. Doch das größte Problem der Zweibrücker Löwinnen lag in der Defensive: „Es fehlte uns an der nötigen Aggressivität im Zweikampf. Wir waren immer einen Schritt zu spät. Wenn du gefühlt keinen Zweikampf für dich entscheidest und die Torhüter keinen Ball halten, kannst du auch das Spiel nicht gewinnen“, erklärt ein äußerst angefressener SV 64-Trainer nach der Begegnung. Mit einem in der Höhe fast schon rekordverdächtigen Halbzeitergebnis von 20:19 wurden die Seiten gewechselt.

Aber auch in Durchgang zwei änderte sich bis zur 45. Minute (26:26) nicht groß etwas am Spielgeschehen. Es war nicht zu erkennen, welches Team der Aufsteiger und wer der Tabellendritte auf dem Feld war. Doch in der Schlussviertelstunde steigerten sich die Rheinländerinnen in einen wahren Spielrausch, während die 64er vollends zusammenbrachen. Angetrieben von ihren beiden Haupttorschützen Derya Akbulut und Anne-Lena Thiel, die gemeinsam achtzehn Treffer erzielten, zogen die Gastgeberinnen uneinholbar davon. Über die Zwischenstände von 30:27 (47.), 33:28 (52.) und 38:28 (58.) fuhren sie einen sensationellen 39:30-Heimsieg gegen die so stark in die Saison gestarteten Zweibrücker Frauen ein. „Ich bin wahnsinnig enttäuscht. Dass wir uns so abschießen lassen, ist einfach nur unterirdisch. Dafür gibt es keine Ausreden. So brauchen wir in der nächsten Woche erst gar nicht zur HSG Hunsrück zu fahren“, ging der Zweibrücker Übungsleiter Rüdiger Lydorf nach der Partie mit seinen Spielrinnen hart ins Gericht. Am Sonntag reist seine Mannschaft nun zum Oberliga-Tabellenführer in den Hunsrück.

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