Handball-Oberligist VT Zweibrücken VTZ sendet wichtiges Lebenszeichen

Zweibrücken · Handball-Oberliga: Neuzugang Finn Lasse Finck mit starkem Debüt beim Sieg gegen Kastellaun/Simmern. Wiese am Sprunggelenk verletzt.

 Neuzugang Finn Lasse Finck (Mitte) traf bei seinem Debüt für den Handball-Oberligisten VT Zweibrücken-Saarpfalz gleich fünf Mal.

Neuzugang Finn Lasse Finck (Mitte) traf bei seinem Debüt für den Handball-Oberligisten VT Zweibrücken-Saarpfalz gleich fünf Mal.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Ausgelassener Jubel bei den Handballern der VT Zweibrücken-Saarpfalz. Nach zwei knappen Niederlagen hat sich der RPS-Oberligist eindrucksvoll zurückgemeldet. Die Mannschaft von Philip Wiese/Kai Schumann setzte sich im Heimspiel gegen die HSG Kastellaun/Simmern am Sonntagabend verdient mit 35:21 (16:9) durch. Direkt mit fünf Treffern daran beteiligt war Blitz-Neuzugang Finn Lasse Finck, der sich nach einer eineinhalbjährigen Handballpause kurzfristig den Zweibrückern angeschlossen hat. Finck spielte zuvor in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein und war dort Mannschaftskapitän des TSV Ellerbeck.

„Ich bin sehr glücklich über diesen Erfolg, denn das Spiel heute war enorm wichtig. Ich finde, der Sieg war auch in der Höhe nicht unverdient“, sagt ein sichtlich erleichterter VTZ-Trainer Kai Schumann. Seine Mannschaft war gefordert – und hat geliefert. Mit großem Einsatz aber auch mit ganz viel Spielfreude präsentierten sich die Zweibrücker, ganz so, als ob die vielen Probleme und ergebnistechnische Misserfolge der vergangenen Wochen spurlos an ihnen vorbeigezogen wären. Neben der wie gewohnt stabilen Deckung zeigten sich die Hausherrren dieses Mal auch im Angriff kompromisslos und zielstrebig.

Auch taktisch ließen sich die Trainer etwas einfallen. So begann die VTZ gegen die HSG nicht in der gewohnten 6:0-Abwehr, sondern sie entschieden sich dazu, einen vorgezogenen Abwehrspieler gegen den Halblinken der Gäste, Kilian Kötz, aufzustellen. Abderrahmane Belhadi bekam diese Aufgabe übertragen – und dieser Schachzug schien von Anfang an das Angriffsspiel der Gäste zu hemmen. Nach etwas mehr als sechs Minuten führten die Hausherren bereits mit 4:1. Nach dem zwischenzeitlichen 6:2 (9.) fanden die Gäste aber langsam in die Partie, nutzten ein paar Unkonzentriertheiten der Zweibrücker aus und verkürzten 5:7 (15.). Dann aber sollte der VTZ-Express so richtig ins Rollen kommen. Belhadi zog im Rückraum geschickt und mit viel Tempo die Fäden, auch Tomas Kraucevicius sowie Robin von Lauppert standen ihm im Nichts nach. Neuzugang Lasse Finck kam in 21. Minute das erste Mal auf die Platte und brachte sich gleich gut ein. Er suchte und fand per Bodenpass Spielertrainer Philip Wiese am Kreis, der auf 13:5 erhöhte. Als Finck in der 25. Minute seinen ersten Treffer erzielte, stand es bereits 16:6.

Auch in der zweiten Hälfte nahmen die Zweibrücker nicht den Fuß vom Gaspedal. Kreisläufer Julian Kreis, der eine starke Partie zeigte, erhöhte auf 17:9 und wenig später auf 19:9 (35.). Die Gäste probierten jetzt einiges, um den Spielfluss der VTZ zu stören. Mal suchten sie ihr Heil in einer Manndeckung gegen Kraucevicius oder Finck, dann sogar mit doppelter Manndeckung. Doch nichts sollte die Rosenstädter so wirklich aus dem Konzept bringen. Auch das Torhüterduell ging an die Saarpfälzer, obwohl die beiden HSG-Schlussmänner mit einigen starken Paraden sogar noch Schlimmeres verhinderten. An der Chancenverwertung der VTZ haperte es nun hin und wieder. Dennoch blieben die Zweibrücker am Drücker und bauten den Vorsprung weiter aus.

Es hätte ein nahezu perfekter Abend werden können, hätte sich Spielertrainer Philip Wiese nicht in der 42. Minute am Sprunggelenk verletzt. Nach einem Wurf vom Kreis blieb er mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden liegen. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Spielstand zu diesem Zeitpunkt: 22:10. Ohne Wiese, aber immer noch mit viel Elan machten sich die Saarpfälzer auf, den höchsten Saisonsieg gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib einzufahren. Über 24:13 und 31:17 marschierten die Gastgeber zum klaren 35:21-Heimsieg.

Während man bei den Spielern und Verantwortlichen der VTZ in glückliche Gesichter blicken konnten, waren die Gäste dementsprechend bedient. HSG-Coach Georg Wetstein erklärte, dass er zunächst etwas Aufbauarbeit bei seinen Jungs leisten musste. Er beschrieb die eigene Leistung als keine gute, vielleicht sogar desaströs. Kai Schumann auf Zweibrücker Seite war indes sehr zufrieden. Positiv hob er die beiden Neuzugänge Belhadi und Finck hervor, die eine hohe Qualität mitbringen. Beide beschrieb er als sehr spielintelligent und schnell. Er sieht die eigenen Möglichkeiten durch die beiden als deutlich gestiegen. Mit diesem Erfolgserlebnis im Gepäck reist der Tabellen-14. aus Zweibrücken am Freitag zum Spitzenteam nach Homburg, das derzeit den zweiten Platz belegt.

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