Handball-Oberligist TV Homburg Nervenzehrende Pause, Trainerwechsel und Drittliga-Hoffnungen

Homburg · Der TV Homburg startet mit Neu-Coach Steffen Ecker ins neue Jahr. Im Kampf um die Spitze der Handball-Oberliga musste das Team zuletzt Federn lassen.

 Jonas Guther (links) und Marvin Mebus hatten vor dem Rundenstart interimsmäßig als Trainer beim TVH übernommen.

Jonas Guther (links) und Marvin Mebus hatten vor dem Rundenstart interimsmäßig als Trainer beim TVH übernommen.

Foto: Martin Wittenmeier

Für die Handballer des RPS-Oberligisten TV Homburg war das vergangene ein eher ungewöhnliches Jahr. Zunächst Zwangspause, dann das Hoffen und Bangen um einen eventuellen Aufstieg in die 3. Liga, schließlich der freiwillige Verzicht. Vor dem Re-Start in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar auch noch der überraschende Abschied von Trainer Mirko Schwarz. Ruhig ist anders.

Aufgrund eines Stromausfalls in Zweibrücken, aufgrund des frühen Abbruchs fand die Oberliga-Saison 2020/21 für den Aufsteiger aus der Saarlandliga eigentlich überhaupt nicht statt. Und dennoch tat sich plötzlich die Gelegenheit auf, an Aufstiegsspielen zur 3. Liga teilzunehmen, weil der Deutsche Handball-Bund (DHB) entschied, Teams aus den Oberligen den Sprung nach oben zu ermöglichen. Nach der langen Trainings- und Spielpause hatten sich aus der RPS-Liga allerdings nur die SF Budenheim und der TV Homburg für die geplante Relegation beworben. Aufgrund der Corona-Beschränkungen – die im Saarland und Rheinland-Pfalz auch noch unterschiedlich aussahen – gestaltete sich die Vorbereitung auf die Aufstiegsspiele allerdings schwierig. Während der TVH unter strengen Hygiene-Maßnahmen gleich in drei Hallen trainieren konnte, hatte Budenheim gar keine Möglichkeit. Nach mehreren Terminverschiebungen fanden letztlich keine Aufstiegsspiele statt – und der TV Homburg zog zurück. So war der Weg Richtung 3. Liga frei für die SF Budenheim, die bereits mehrere Jahre in der Oberliga-Spitze mitmischten. „Irgendwie musste die Entscheidung zwischen uns und Budenheim fallen. Wir haben freiwillig verzichtet, weil wir zum einen gerade erst in die RPS-Oberliga aufgestiegen waren und es zudem in der Saison 2021/22 sehr viele Absteiger in die Oberliga zurück geben wird“, erklärte Jörg Ecker, Abteilungsleiter Handball beim TV Homburg.

Voller Elan und mit der Hoffnung, den Schritt nach oben nun womöglich sportlich schaffen zu können, gingen die Homburger die laufende Runde der RPS-Oberliga an. Kurz vor dem Auftakt ein Schock: Das Team stand plötzlich ohne Trainer da. Mirko Schwarz hat sich aus beruflichen und persönlichen Gründen zurückgezogen. Kurzfristig übernahmen die Spieler Jonas Guther und Marvin Mebus interimsmäßig. Mebus spielte mit, während Guther aufgrund seiner Schulterverletzung von Außen fungierte. Mit einem 28:17-Heimsieg gegen die HSG Eckbachtal startete der TVH stark in die neue Runde. Es folgte das Auswärtsspiel beim Mitkontrahenten um den Titel VTV Mundenheim, das die Gäste mit 21:23 verloren. Lange Zeit blieb es die letzte Niederlage der Homburger. Siege gegen die HSG Worms, im Derby gegen die VT Zweibrücken-Saarpfalz, gegen das Spitzenteam TuS Dansenberg II, in Bingen, im Topspiel gegen den TV Offenbach, beim TV Mülheim und gegen Völklingen folgten. „Die Grundlage für die Siege lag an unserer starken Abwehr mit unseren Torhütern Berz und Loschky.“ Mit 18:2-Punkten sah es in der Tabelle weiter gut aus für den TV Homburg. Doch dann folgten die beiden letzten Partien des Jahres. Beim TuS Daun, bei dem Harzverbot herrscht, unterlag der TVH mit 27:35, eine Woche später folgte im Saarderby ein ganz bitterer Punktverlust gegen die HF Illtal (23:23). Mit nur einem Punkt aus den letzten beiden Spielen verlor der TV Homburg an Boden auf Spitzenreiter VTV Mundenheim, der bei einem Spiel weniger auf dem Konto drei Punkte mehr aufzuweisen hat als der Tabellendritte aus dem Saarland (19:5).

 Coach Mirko Schwarz hat sein Amt beim TV Homburg kurz vor Beginn der RPS-Oberligasaison 2021/22 abgegeben.

Coach Mirko Schwarz hat sein Amt beim TV Homburg kurz vor Beginn der RPS-Oberligasaison 2021/22 abgegeben.

Foto: Hagen/Markus Hagen
 Steffen Ecker trainiert ab sofort den Handball-Oberligisten TV Homburg.

Steffen Ecker trainiert ab sofort den Handball-Oberligisten TV Homburg.

Foto: Markus Hagen

Wie es – auch mit den Einschränkungen der Corona-Pandemie – im neuen Jahr weitergeht, wird sich zeigen. Klar ist aber, dass ab sofort ein neuer Trainer beim TVH an der Seitenlinie stehen wird. Die Homburger haben Ex-Spieler Steffen Ecker verpflichtet, der zuletzt als Coach beim Drittligisten TuS Dansenberg tätig war. Ecker wird an diesem Montag erstmals offiziell seine neue Mannschaft trainieren. Am Sonntag, elf Uhr, soll er im Auswärtsspiel beim TV Nieder-Olm erstmals bei einem Punktspiel die Mannschaft coachen. Noch am gleichen Tag steht für den TVH ab 16.30 Uhr das Saarlandpokalspiel gegen den TV Altenkessel/ATSV Saarbrücken auf dem Plan.

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