SV 64 Zweibrücken Defensiv-Bollwerk gegen Offensiv-Alptraum

Zweibrücken · Die Abwehr der Oberliga-Handballer vom SV 64 Zweibrücken wird am Sonntag in Bingen besonders gefordert. Die SV-Frauen wollen am Samstag ihren „Auswärtsfluch“ brechen.

 SV 64-Abwehrchef Tom Grieser (am Ball) trat hier im Spiel gegen Vallendar auch offensiv in Aktion. Am Sonntag in Bingen wird sich Grieser gegen die torgefährlichste Rückraumachse der Liga aber vermutlich auf sein Kerngeschäft in der Defensive beschränken müssen.

SV 64-Abwehrchef Tom Grieser (am Ball) trat hier im Spiel gegen Vallendar auch offensiv in Aktion. Am Sonntag in Bingen wird sich Grieser gegen die torgefährlichste Rückraumachse der Liga aber vermutlich auf sein Kerngeschäft in der Defensive beschränken müssen.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Wenn die Oberliga-Handballer des SV 64 Zweibrücken am Sonntag um 16 Uhr beim Tabellensiebten HSG Rhein-Nahe-Bingen antreten, trifft die Mannschaft von SV-Trainer Stefan Bullacher auf die torgefährlichste Rückraumachse der Liga. Die HSG-Spieler Max Grethen und Hendrik Walb erzielten zusammen 150 Tore – und damit fast die Hälfte aller Binger Treffer in der laufenden Saison. Die beiden Halbangreifer sind der kongeniale Alptraum aller gegnerischen Abwehrreihen in der Oberliga. Beim überzeugenden Auswärtssieg vor einer Woche in Kastellaun (26:16) gingen wieder 17 der 26 Tore auf das Konto des wurfgewaltigen Duos. Dabei sticht Grethen als aktueller Torschützenkönig der RPS-Liga noch einmal mehr hervor. Der SV-Defensive um Abwehrchef Tom Grieser steht in der Binger Rundsporthalle also voraussichtlich Schwerstarbeit bevor.

Eine defensive Umstellung wird es beim SV 64, der die Tabelle weiter ohne Verlustpunkt anführt, laut Grieser aber nicht geben: „Wir wollen die Kreise von Grethen und Walb natürlich einengen, aber am Wichtigsten ist für uns immer, dass wir kompakt stehen und uns gegenseitig helfen“, stellt der 21-Jährige die mannschaftliche Geschlossenheit in den Vordergrund. „Wir haben uns in den letzten Monaten stetig weiterentwickelt und setzen unsere Taktik immer besser um. In vielen Spielen mussten wir nur 20 Gegentore – oder weniger hinnehmen. Man merkt, dass wir größtenteils schon über ein Jahr zusammenspielen. Das hilft uns enorm, die Dinge in der Abwehr richtig und abgezockt umzusetzen“, lobt Grieser. Er ergänzt: „Auch unser Tempospiel wird konstant besser“.

Doch auch die Rheinhessen haben defensiv einiges zu bieten. Neben ihrem Rückraum-Duo ist die robuste 6:0-Abwehr ein weiteres Prunkstück der Binger. Mit einem Schnitt von 24 Gegentreffern pro Spiel verfügen die Rheinhessen über die viertbeste Deckung der Liga. Hinter der Abwehr steht mit Niklas Weißbrot und Martin Scherschlicht zudem ein starkes Torwartgespann.

SV-Trainer Stefan Bullacher kann personell wieder auf Kian Schwarzer und Christopher Huber zugreifen. Allerdings steht hinter dem Einsatz von Marc Robin Eisel ein Fragezeichen. Der Spielmacher verletzte sich am Mittwoch im Training am Knie und musste die Übungseinheit abbrechen. Über einen Einsatz wird erst am Spieltag entschieden. Trotzdem will der Tabellenführer seine Siegesserie ausbauen und auch in der zwölften Begegnung seine weiße Weste wahren.

Die Oberliga-Frauen des SV 64 wollen am Samstag um 19.30 Uhr bei der FSG Arzheim/Moselweiß dagegen endlich ihren Auswärtsfluch brechen. Der Gegner aus Koblenz steht mit vier Siegen und vier Niederlagen auf Platz acht der Tabelle. Die Zweibrückerinnen belegen hinter der HSG Wittlich mit 14:4 Punkten den zweiten Tabellenplatz. Doch während die Löwinnen zu Hause mit sechs Siegen eine blütenweiße Bilanz vorweisen können, läuft es auswärts noch nicht richtig rund. Zwar gelang am zweiten Spieltag ein Auswärtssieg bei den Sportfreunden Budenheim. Seitdem wartet die SV-Mannschaft allerdings auf einen weiteren Erfolg in der Fremde. Beim Sechsten Bodenheim setzte es eine 18:20-Niederlage. Und beim Siebten Bassenheim mussten sich die SV-Frauen deutlich mit 27:39
geschlagen geben.

Auch an diesem Samstag in der Sporthalle der Julius-Wegler-Schule wartet mit der FSG Arzheim/Moselweiß, die drei ihrer vier Heimspiele gewinnen konnte, eine schwere Aufgabe auf die SV-Frauen. „Moselweiß ist eine Mannschaft mit sehr viel Erfahrung. Gerade die Rückraumspielerinnen haben immens viel Qualität – aber auch die anderen Positionen sind sehr gut besetzt“, weiß SV-Trainer Rüdiger Lydorf, der sich auch vom momentanen achten Platz des Gegners nicht blenden lassen will: „Meiner Meinung nach gehört Moselweiß – wenn sie ihre wahre Stärke abrufen können – zu den besten Teams der Liga.“

Um den Auswärtsfluch zu brechen wollen die Zweibrückerinnen konzentriert und konsequent auftreten und der individuellen Qualität des Gegners mit mannschaftlicher Geschlossenheit entgegentreten, verspricht Lydorf. Voraussichtlich kann der Trainer gegen die FSG auf seinen kompletten Kader zurückgreifen.

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