Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar SV 64-Trainer Bullacher will nicht von Luftschlössern träumen

Zweibrücken · Handball-Oberliga: Zweibrücker hoffen, bei Mülheim/Urmitz Schalter wieder umlegen zu können. SV-Frauen zum Kellerduell in Sobernheim.

 SV 64-Trainer Stefan Bullacher muss seine Mannschaft aufgrund des Ausfalls von drei verletzten Leistungsträgern neu ausrichten.

SV 64-Trainer Stefan Bullacher muss seine Mannschaft aufgrund des Ausfalls von drei verletzten Leistungsträgern neu ausrichten.

Foto: Martin Wittenmeier

Der SV 64 Zweibrücken ist zur Neuorientierung gezwungen. Nach den letzten ernüchternden Ergebnissen geht es für den Handball-Oberligisten nun darum, zurück in die Spur zu finden. Die nächste Gelegenheit bietet sich an diesem Samstag ab 19.15 Uhr bei der neu formierten Koblenzer Spielgemeinschaft Mülheim/Urmitz.

Nach zuvor 16:0 Punkten – in fast vollständiger Besetzung – konnten die Zweibrücker zuletzt ohne die verletzten Leistungsträger Philipp Kockler, Niklas Bayer und Tom Ihl kein Spiel mehr gewinnen. 1:5 Zähler aus den vergangenen drei Begegnungen, darunter auch gegen Schlusslicht Dansenberg, haben die Zweibrücker Jungs erheblich verunsichert. „Unsere Aufgabe ist es aktuell, die gesunden Spieler und das Team weiterzuentwickeln. Ich halte nichts davon, von Luftschlössern zu träumen und Durchhalteparolen zu propagieren. Das geben die gezeigten Leistungen nicht her“, betont SV 64-Trainer Stefan Bullacher, der zur weiteren Ausrichtung anfügt: „Aber wir haben viele junge Talente im Kader, die unsere Zukunft gestalten können. Wenn sie sich an unseren gestandenen Spielern wie Tom Grieser oder Benni Zellmer orientieren, erzielen wir auch in der momentanen Notlage noch einen Gewinn.“ Allerdings war auch die Trainingssituation unter der Woche wieder einmal bescheiden. Neben den drei Langzeitverletzten konnten auch Philipp Hammann (beruflich) und Joshua Eberhard (krank) an keiner Übungseinheit teilnehmen.

Dennoch soll am Samstag wieder etwas Zählbares her. Die beiden Traditionsvereine TV 05 Mülheim und SV Urmitz haben sich vor der Saison auch im Seniorenbereich zusammengeschlossen, nachdem sie bereits seit zehn Jahren eine Kooperation in der Jugendarbeit pflegen. Während der vergangenen Oberligasaison konnte sich Mülheim mit einem guten sechsten Platz in der Spitzengruppe etablieren. Am letzten Spieltag boten die Rheinländer dem ungeschlagenen Tabellenführer TV Homburg lange Zeit Paroli und verloren erst in der Schlussphase denkbar knapp. Zwischenzeitlich lagen die Schützlinge von Hilar Bjarnason sogar mit fünf Toren in Führung. Top-Werfer der Koblenzer in dieser Partie war wie so oft Tim Hemmerle. Der junge Rückraumspieler ist eines der ganz großen Talente der Region. Aktuell steht er mit 98 Treffern auf Platz zwei der Torschützenliste der Oberliga und ist somit Ex-Nationalspieler Yves Kunkel, der mit 99 Treffern auf Platz eins steht, dicht auf den Fersen. Neben vielen erfahrenen Spielern ragt vor allem das Brüderpaar Philipp und Niklas Schwenzer durch starke Leistungen aus einem guten Kollektiv heraus. Niklas Schwenzer, der bei den Eulen Ludwigshafen in der zweiten Liga spielte und Stefan Bullacher kennen sich noch aus gemeinsamen Tagen beim Drittligisten TV Hochdorf.

Zu einem Kellerduell reisen die Oberliga-Handballerinnen des SV 64 an diesem Samstag. Ab 20 Uhr sind sie beim direkten Tabellennachbarn HSV Sobernheim, der mit 3:17 Punkten einen Zähler vor dem Schlusslicht liegt, gefordert. Mit Sobernheim kommt ein körperlich starkes Team auf die SV-Frauen zu. Mit viel Einsatz nutzen sie immer wieder die Lücken der gegnerischen Abwehr aus und überzeugen durch gute Eins-gegen-eins-Aktionen. Sie sind die Mannschaft mit den meisten Siebenmetern, die Franziska Bamberger stets souverän verwandelt. Eine weitere Stärke, die dem HSV entgegenkommt, ist ihr Spiel ohne Harz. Durch das Haftmittelverbot in ihrer Halle stellen sie ihre Gegner immer vor eine Herausforderung. Die Zweibrückerinnen hatten nach schwachen Leistungen gegen die SF Budenheim und die SG Ottersheim spielfrei. Diese Zeit nutzten sie, um sich nochmal neu zu sortieren, an ihren Schwächen zu arbeiten und sich an den harzfreien Ball zu gewöhnen. Voraussichtlich kann Trainer Rüdiger Lydorf am Wochenende auf seinen kompletten Kader zurückgreifen.

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