Handball-Oberliga TV Homburg muss nach Pleite abreißen lassen

Nieder-Olm/Homburg · Das Pflichtspiel-Debüt von Trainer Steffen Ecker ist nicht gelaufen wie erhofft. Beim abstiegsbedrohten TV Nieder-Olm musste sich der Handball-Oberligist TV Homburg am Sonntagmorgen mit 24:28 geschlagen geben. Am Abend zog das Team dann aber ins Final Four des Saarlandpokals ein.

  Fassungslos über die vielen Fehler in Abwehr und Angriff: Steffen Ecker, der neue Trainer des TV Homburg, bei der Pleite am Sonntag in Nieder-Olm.

Fassungslos über die vielen Fehler in Abwehr und Angriff: Steffen Ecker, der neue Trainer des TV Homburg, bei der Pleite am Sonntag in Nieder-Olm.

Foto: HAgen/Markus Hagen

Spätestens nach dieser Niederlage kann sich der TV Homburg einen Spitzenplatz in der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar vorerst abschminken. Mit 24:28 (12:15) musste sich das Team beim Debüt von Neu-Trainer Steffen Ecker am Sonntagmorgen beim abstiegsbedrohten TV Nieder-Olm geschlagen geben. Nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen hat der TVH bereits sieben Minuszähler auf dem Konto. „Wir sind alle enttäuscht. Diese Niederlage war vermeidbar, weil wir uns in der Schlussphase herangekämpft hatten, aber dann die entscheidenden Tore nicht gemacht haben“, erklärte Ecker nach seinem misslungenen Einstand.

Schon in der Anfangsphase wurde deutlich, dass die Spieler des TV Homburg auch im neuen Jahr ihre Schwäche in der Wurfausbeute fortsetzen würden. Nach der 1:0-Führung Ljubomir Josic vergab dieser einen Siebenmeter und Marvin Mebus ließ auch die nächste klare Chance aus. Statt mit einem 3:0-Vorsprung ruhig und sicher reinzukommen, ließen die Gäste den TV Nieder-Olm, der bisher erst zwei Partien gewonnen hatte, ins Spiel kommen. Über 3:3 zog der Gastgeber auf 6:4 vorbei. Auch in der Abwehr stimmte nun nicht viel bei den Saarländern. Das fehlende Harz allein konnte nicht der Grund für die weiter schwache Chancenverwertung sein. Nachdem Josic, mit acht Treffern am Ende bester Torschütze des TV Homburg, dennoch auf 12:13 verkürzen konnte, zog Nieder-Olm in der letzten Minute erstmals auf drei Tore weg. Mit einem 12:15-Rückstand ging es in die Pause.

Unkonzentriert begannen die Homburger auch die zweite Halbzeit vor nur 55 Zuschauern. Nicht einmal 30 Sekunden waren gespielt, als der TV Nieder-Olm durch Nils Hottum und Niclas Josten auf 17:12 davonzog. Das Ecker-Team fing sich langsam, wenn auch spielerisch weiter vieles Stückwerk blieb. Da Nieder-Olm sich nun mehr Fehler und Ballverluste leistete, kamen die Gäste Tor um Tor näher. Über 13:18 verkürzte der TVH auf 15:18. Lukas Glück traf in der 40. Minute zum 19:20 und wenig später glich Josic zum 20:20 aus. Beim Stand von 21:21 vergab Muhamet Durmishi gleich zwei hochkarätige Möglichkeiten. „Immer dann, wenn wir dran waren, ließen wir klare Chancen aus. Und im Gegenzug kassierten wir die Tore der Nieder-Olmer“, haderte Ecker. Zudem leistete sich der TV Homburg immer wieder Fehler im Abwehrverhalten. Mehrfach mussten die Gäste Siebenmeter hinnehmen, die Florian Krekel fast alle sicher verwandelte. Rene Schunrath, Florian Krekel mit einem Siebenmeter und Niclas Josten trafen zum 24:21 (49.). Die Entscheidung.

Steffen Ecker versuchte in seiner letzten Auszeit, sein Team nochmal auf die letzten elf Minuten einzustimmen. Die Wende gelang aber nicht mehr. So unterlagen die Homburger nach für sie enttäuschenden 60 Minuten beim TV Nieder-Olm, der trotz durchwachsener Leistung nicht einmal unverdient die Punkte in eigener Halle behalten durfte. „Der TV Nieder-Olm hat fast die gesamte Spielzeit in Führung gelegen“, erklärt Steffen Ecker, dass sein Team die Niederlage vor allem an der eigenen Leistung festmachen müsse. Das ungewohnt fehlende Klebemittel an den Händen habe damit nichts zu tun. Vielmehr habe sich das Fehlen der beiden Stützen Richard Wilga und Jovan Talevski, die aus privaten Gründen ausfielen, bemerkbar gemacht.

„Wir müssen der Tatsache ins Auge sehen: Nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen sind wir von der Tabellenspitze schon ganz schön weit entfernt“, muss Ecker erkennen, dass der Rückstand auf den weiter verlustpunktfreien VTV Mundenheim zu groß geworden ist. Eine Steigerung beim nun Vierten sei nötig, um am kommenden Samstag, 18.30 Uhr, im Heimspiel gegen den Tabellenfünften SG Saulheim die zwei Zähler zu behalten.

Ein Erfolg ist dem TV Homburg am Sonntag aber dennoch geglückt. Nach der Rückkehr aus Nieder-Olm stand am Abend noch das Viertelfinale im Saarlandpokal gegen die HSG TVA/ATSV Saarbrücken an. Da der TVH im Pokal als zweite Mannschaft gemeldet ist, die regulär in der Bezirksliga spielt, hatte er gegen den Spitzenreiter der Saarlandliga Heimrecht. Gegen die HSG gelang den Hausherren schließlich ein ungefährdeter 34:19 (19:8)-Sieg. Der zugleich die Qualifikation für das Final-Four am Ostermontag, 18. April, in der Joachim-Deckarm-Halle in Saarbrücken bedeutete.

Nur wenige Stunden nach der Pleite beim TV Nieder-Olm zeigte der TVH vor rund 150 Zuschauern einen ordentlichen Auftritt. Über eine 4:3-Führung bauten die Homburger dank einer konzentrierten Wurfleistung und einem stark haltenden Torhüter Maximilian Loschky den Vorsprung bis zur 18. Minute nach einem 7:0-Lauf auf 11:3 aus. Die Partie war damit vorzeitig entschieden. Zum Seitenwechsel lagen die Homburger uneinholbar mit 19:8 vorne. Auch in der zweiten Halbzeit ließ das Team von Steffen Ecker nicht mehr viel anbrennen. Kontinuierlich baute der Oberligist den Vorsprung weiter aus. Über 20:10 (35.) und 26:12 (41.) hielt der TVH einen 14-Tore-Vorsprung bis zehn Minuten vor Schluss (30:14). Da die Hausherren danach wieder zahlreiche freie Bälle vergaben, kamen die Saarbrücker nochmal heran.

„Nachdem wir in der Meisterschaftsrunde zu viele Punkte liegen gelassen haben, wollen wir im Pokal nun noch etwas zeigen“, betont Ecker und fügt an: „Nur wenige Stunden nach unserer Niederlage in Nieder-Olm haben wir uns stark verbessert gezeigt.“

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