Handball-Oberliga RPS VTZ macht einen Haken hinter die Saison

Zweibrücken · Eine herausfordernde Runde für die Oberliga-Handballer der VT Zweibrücken-Saarpfalz geht mit einer knappen Niederlage gegen die HSG Eckbachtal zu Ende. Drei Spieler verabschiedet.

 Moritz Baumgarts Treffer zum 20:15 reichte der VTZ nicht. Sie unterlag Eckbachtal knapp mit 26:27.

Moritz Baumgarts Treffer zum 20:15 reichte der VTZ nicht. Sie unterlag Eckbachtal knapp mit 26:27.

Foto: Norbert Schwarz

Zum Ende einer „kuriosen Runde“ hatte sich Trainer Philip Wiese einen Heimsieg gewünscht. Daraus wurde allerdings nichts. Im letzten Saisonspiel mussten sich die Oberliga-Handballer der VT Zweibrücken-Saarpfalz der HSG Eckbachtal hauchdünn mit 26:27 (15:12) geschlagen geben. In einer Partie, in der es für beide Mannschaften um nichts mehr ging, war diese Pleite zu verkraften. Die Zweibrücker, die den Klassenverbleib vor zwei Wochen vorzeitig gesichert hatten, beenden die Runde damit als Elfter.

Mit einem Sieg wäre es Platz neun geworden – und danach sah es am Sonntag auch lange aus. Bis Mitte der zweiten Hälfte lagen die Hausherren klar in Front, ehe die Gäste die schwache Chancenverwertung der Saarpfälzer nutzten, um ein Tor nach dem anderen aufzuholen. Am Ende bewiesen sie die besseren Nerven und sicherten sich einen verdienten Auswärtssieg.

Bei den Zweibrückern schwanden, auch aufgrund des weiter geschrumpften Kaders, am Ende die Kräfte. Neben den Langzeitverletzten Julian Kreis und Kevin Hauck standen auch Tomas Kraucevicius, Tobias Stauch und Dominik Rifel nicht zur Verfügung. Somit war das VTZ-Trainergespann um Kai Schumann und Philip Wiese erneut zum Improvisieren gezwungen.

Zu Beginn der Partie machte sich das in einigen Abstimmungsproblemen deutlich bemerkbar. Nach knapp sieben Minuten führten die Gäste mit 4:1. Doch die Hausherren fanden immer besser rein und glichen durch einen Treffer von Hendrik Rolshausen zum 5:5 aus (13.). Nach 20 Minuten – Thomas Jung und Rolshausen hatten gerade je doppelt zum 10:8 getroffen – sahen sich die Gäste zur Auszeit gezwungen. Doch die Zweibrücker behielten den Fuß auf dem Gaspedal. Nach einem erneuten 4:0-Lauf zogen sie auf 14:9 (26.) davon. Nach der einen oder anderen Unkonzentriertheit der VTZ verkürzte die HSG bis zur Pause auf 12:15.

Die Gekkos der HSG erwischten auch den besseren Start in die zweiten 30 Minuten. Sie verkürzten auf 14:15. Doch die Gastgeber zogen das Tempo wieder an und als Moritz Baumgart für die VTZ auf 20:15 erhöhte, deutete nur noch wenig auf ein Comeback der Gäste hin. Schwer getäuscht. Denn HSG-Schlussmann Tobias Häuselmann wurde jetzt von Minute zu Minute stärker. In dieser Phase parierte er nicht nur zwei Siebenmeter, sondern auch weitere hochkarätige Chancen der Hausherren. Mit insgesamt 15 Paraden war er ein entscheidender Faktor für den späteren Erfolg. Der ebenfalls gut aufgelegte Yannic Klöckner im VTZ-Gehäuse verhinderte mit seinem insgesamt zwölf Paraden, dass die Partie noch früher zu kippen begann. Dennoch waren die Gäste jetzt da. Als die VTZ in der 49. Minute eine Auszeit nahm, stand es nur noch 21:20. Maximilian Schreiber glich per Doppelpack zum 22.22 aus. Beim Stand von 24:24 (56.) kassierte HSG-Spieler Jochen Schloß eine Zeitstrafe. Doch die VTZ konnte ihre Überzahl nicht nutzen. Die Gäste drehten die Partie. Mit seinem siebten Treffer zum 27:24 machte HSG-Rückraumspieler Nisse Nehrdich eine Minute vor dem Ende den Deckel drauf. Der VTZ gelang nur noch Ergebniskosmetik. Mannschaft und Fans der HSG Eckbachtal freuten sich ausgelassen über den 27:26-Auswärtserfolg und Rang sieben.

Die Erleichterung über das Ende der Saison war auch den Zweibrückern anzumerken, die sich für die kommende Runde „einfach mehr Normalität“ (Wiese) erhoffen. Nicht mehr mit dabei sind dann Lasse Finck, Thomas Jung und Yannic Klöckner, die verabschiedet wurden. Finck, kam erst zur Rückrunde zur VTZ, war für die Zweibrücker „nach der mehr als durchwachsenen Vorrunde“ aber ein wichtiger Akteur für den Umschwung. Damals, als Finck sich entschied, die Handballschuhe nach langer Pause erneut zu schnüren, lag die VTZ auf dem drittletzten Platz. Finck wechselt nun zum SV 64, der nach dem Abstieg aus der 3. Liga kommende Saison ebenfalls in der Oberliga-RPS antreten wird. Der Abgang von Thomas Jung schmerzt die VTZ sehr, denn Jung hatte maßgeblichen Anteil am vorzeitigen Klassenerhalt. In Abwehr wie Angriff war er für das Zweibrücker Spiel enorm wichtig und hatte sich schnell als feste Größe in der Mannschaft etabliert. Coach Kai Schumann beschrieb in einst als den „Mann für die besonderen Momente“. Dieser läuft künftig für die HF Illtal auf, ebenso wie Torhüter Yannic Klöckner. Dieser war 2016 vom SV 64 zum Stadtrivalen gekommen. Große Erfolge, wie den Pokalsieg oder den Aufstieg in die 3. Liga, konnte er mit den Saarpfälzern feiern. Nun hat ihn das Projekt in Illtal aber so sehr gereizt, dass es sich zu einem Wechsel entschieden hat. Obwohl er der VTZ zwar als Spieler nicht mehr zur Verfügung stehen wird, bleibt er dem Verein als Jugendtrainer erhalten.

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