Handball-Oberligist VT Zweibrücken-Saarpfalz Wichtiger Sieg trotz schwacher Leistung

Zweibrücken · Die Oberliga-Handballer der VT Zweibrücken-Saarpfalz haben sich im zweiten Kellerduell in Folge behauptet. Wenn es beim 24:23 gegen Daun auch knapp war.

 In einem wenig hochklassigen, aber bis zum Schluss spannenden Kampf haben sich die Handballer der VT Zweibrücken, hier Robin von Lauppert im Kellerduell gegen den TuS Daun behauptet.

In einem wenig hochklassigen, aber bis zum Schluss spannenden Kampf haben sich die Handballer der VT Zweibrücken, hier Robin von Lauppert im Kellerduell gegen den TuS Daun behauptet.

Foto: Norbert Schwarz

Erst mit dem Schlusspfiff können die Handballer der VT Zweibrücken-Saarpfalz aufatmen. Im Kellerduell der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gegen den TuS Daun hat sich die Mannschaft des Trainerduos Kai Schumann/Philip Wiese am Sonntagabend hauchdünn mit 24:23 (13:13) durchgesetzt. Und sich damit weitere immens wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg gesichert. Den rund 150 Zuschauern in der Westpfalzhalle wurde dabei wahrlich kein Handballleckerbissen geboten. Aber es war eine Partie, die bis in die Schlusssekunden spannend blieb. Bester Werfer und wichtiger Antreiber war VTZ-Spieler Thomas Jung, der sieben Tore beisteuerte.

„In der zweiten Halbzeit war es Not gegen Elend. Beide Mannschaften erlaubten sich zu viele technische Fehler und Fehlwürfe. Am Ende darf man sich auswärts nicht so viele Fehler erlauben“, haderte Markus Willems als Vertreter des TuS Daun nach der Partie. „Trotzdem denke ich, dass ein Unentschieden auch in Ordnung gewesen wäre.“ Dem pflichtete VTZ-Coach Philip Wiese nahezu uneingeschränkt bei: „Die zweite Halbzeit war von beiden Seiten eine Katastrophe. Von uns war das heute insgesamt nicht viel. Wir haben zur zweiten Hälfte versucht, einiges umzustellen. Aber es blieb eine zähe Geschichte. Es ist fast unglaublich, mit so einer Leistung gewonnen zu haben. Auch ich denke, dass ein Unentschieden gerecht gewesen wäre.“

Vor allem nach dem schwachen Beginn der Hausherren. Beiden Mannschaft war deutlich anzumerken, dass es um viel ging. Die VTZ schien ihr Nervenkostüm nur bedingt im Griff zu haben. Nach etwas mehr als fünf Minuten lagen die Zweibrücker bereits mit 1:3 in Rückstand. Als sie nach Treffern von Lasse Finck und Tomas Kraucevicius zum 3:3 (8.) ausgleichen konnten, erlaubten sie sich erneut einige schwache Abschlüsse und lagen wenig später wieder zurück (3:5, 10.). Gegen die gute 5:1-Deckung der Gäste fanden sie nur schwer Lösungen oder scheiterten am starken TuS-Torhüter Pascal Olivier. Dieser sollte am Ende auf 17 Paraden kommen, darunter drei Siebenmeter. Dem Rückstand rannte die VTZ fast die komplette erste Hälfte hinterher. In dieser Phase vergab der Gastgeber gleich drei Siebenmeter und ließ auch sonst einige gute Chancen aus. Auch in der Deckung überzeugte er nur bedingt. Zu oft ließ die VTZ die Gäste unbedrängt aus der Nahwurfzone agieren. Dennoch gehörte die Schlussphase der ersten Hälfte den Rosenstädtern, die bis zum Halbzeitpfiff zum 13:13 ausgleichen konnten.

In der Pause gab es ordentlich Redebedarf. Und es schien in den ersten zwei Minuten, als habe das Zweibrücker Trainerduo die richtigen Töne gefunden. Innerhalb von nur 90 Sekunden vergaben ihre Jungs allerdings gleich drei gute bis sehr gute Chancen. Anstatt selbst erstmals in der Partie in Front zu gehen, hieß es erneut Rückstand (13:14). Dies schien der Mannschaft einen leichten Knick zu versetzen, denn 37 Minuten lag sie bereits mit 13:16 im Hintertreffen. Als sich dann TuS-Rückraumspieler Sebastian Praeder eine Zeitstrafe einhandelte, kamen die Saarpfälzer zurück, nutzten die Überzahl und verkürzten auf 15:16. Nach einer Auszeit glich Julian Kreis für die VTZ aus (41.). Gerade, als es den Anschein machte, als könnten die Zweibrücker die Partie drehen, handelten sie sich innerhalb kürzester Zeit zwei Zeitstrafen ein. Für Rückraumspieler Tomas Kraucevicius war es sogar die Dritte, was bedeutete, dass für ihn die Partie gelaufen war. Die doppelte Überzahl ließ die Gäste auf 18:16 (44.) wegziehen. In der Schlussviertelstunde folgte die stärkste Phase der Hausherren, die sich, angeführt von Thomas Jung, nun aufmachten das Pendel umzuschwingen. Mit drei Toren in Folge brachte Jung seine Farben erstmals in Front (20:19, 51.). Als wenig später Robin von Lauppert per Siebenmeter auf 21:19 erhöhte, sah es gut aus für die Zweibrücker, die nach einer taktischen Umstellung auch in der Abwehr stabiler geworden waren. TuS-Rückraumspieler Anton Domaschenko bekam Thomas Jung auf die Füße gestellt, was den Dauner Angriff ins Stottern brachte. Etwas mehr als drei Minuten vor dem Ende lagen die Saarpfälzer mit 24:21 vorne, als es urplötzlich nochmal eng wurde. Die Gäste verkürzten auf 23:24 und die VTZ traf das Tor nicht mehr. So kam es, dass der TuS gegen die in Unterzahl spielenden Hausherren 30 Sekunden vor dem Ende in Ballbesitz kamen. Doch dieses Mal war das Glück auf Zweibrücker Seite. Abdou Belhadi fing einen Pass ab und konnte nur mit einem Foul gestoppt werden. Die restlichen Sekunden brachten die Zweibrücker schadlos über die Zeit.

Es war kein Auftritt, der das Handballherz höherschlagen ließ. Aber, wie auch in der Woche zuvor beim Sieg gegen die HSG Worms, war es ein enorm wichtiger Heimsieg im Kampf gegen den Abstieg, der die Zweibrücker kurz aufatmen lässt, bevor es am Sonntag zum Derby bei den HF Illtal geht.

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