Handball-Oberligist TVH ohne Trainer Mirko Schwarz tritt beim TV Homburg zurück

Homburg · Zehn Tage vor Saisonstart steht der Handball-Oberligist ohne Trainer da. Berufliche und familiäre Verpflichtungen gehen vor.

 Nachdenklich saß Mirko Schwarz beim Testspiel des TV Homburg gegen den TuS Dansenberg auf der Bank. Am Dienstag trat er nach mehr als zwei Jahren von seinem Traineramt beim TVH zurück.

Nachdenklich saß Mirko Schwarz beim Testspiel des TV Homburg gegen den TuS Dansenberg auf der Bank. Am Dienstag trat er nach mehr als zwei Jahren von seinem Traineramt beim TVH zurück.

Foto: Hagen/Markus Hagen

Böse Überraschung zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Zehn Tage vor dem lang ersehnten Saisonstart in die Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar muss sich der TV Homburg nach einem neuen Trainer umschauen. Der bisherige Coach Mirko Schwarz, der seit Juni 2019 die Mannschaft als Übungsleiter betreut hatte, trat am Dienstagabend unerwartet zurück, wie Jörg Ecker, Abteilungsleiter Handball beim TVH am Mittwoch erklärte. Vorerst werden als Interimstrainer die beiden Spieler Jonas Guther und Marvin Mebus den Oberligisten coachen.

„Wir waren mit dem aktuellen Stand der Vorbereitung nicht ganz zufrieden, dies wollte ich mit Mirko besprechen“, erklärt Ecker. Doch Schwarz habe das Amt zuvor niedergelegt. Der Trainer bedauere seinen Schritt, der für ihn allerdings notwendig gewesen sei. In seinem Beruf habe er bei der Gemeinde Thaleischweiler ein neues Aufgabengebiet als Amtsleiter bekommen. „Seit Juni bin ich täglich zehn bis zwölf Stunden in meinem Job tätig, auch um mich in meiner neuen Position einzuarbeiten und fortzubilden.“ Auch viele Samstage seien zuletzt berufsbedingt nicht mehr für den Handball frei gewesen. Familiäre und private Gründe kamen schließlich dazu und haben seine Entscheidung mit beeinflusst. „Irgendwann musste ich Prioritäten setzen. In der Form, wie ich als Handballtrainer arbeiten und Spielern sowie dem Verein zur Verfügung stehen muss und auch will, ging es einfach nicht mehr“, erklärt Mirko Schwarz. Er habe gehofft, dass er irgendwie alle Anforderungen – berufliche, familiäre und sportliche – unter einen Hut bringen könnte. Doch es fehlte die Zeit, um den Ansprüchen seitens seines Arbeitgebers, seiner Familie und des TV Homburg gerecht zu werden. „Leider kann ich dem Handballteam des TVH in der RPS-Oberliga nicht so zur Verfügung stehen, wie es als Trainer unbedingt notwendig wäre, um hier richtig meinen Job zu machen.“ In den vergangenen beiden Wochen fehlte er den Homburgern bereits in der Schlussphase der Vorbereitung, zum Pokalspiel gegen den TV Kirkel am Samstag schaffte es Mirko Schwarz erst wenige Minuten vor dem Anwurf in der Halle zu sein. Die Belastung wurde einfach zu groß. Der scheidende Trainer bedauert, dass der Zeitpunkt seines Rücktritts eineinhalb Wochen vor dem Saisonstart sehr ungünstig kam. „Aber ich wünsche meinen Spielern und dem Verein alles Gute und hoffe, dass sie ihre sportlichen Ziele erreichen.“

Schwarz, der von 2001 bis 2003 und von 2004 bis 2008 bei der VT Zweibrücken-Saarpfalz als Spieler aktiv war, dort von 2013 bis 2016 auch die Herrenmannschaft trainierte, kam 2019 von der MSG TSG Kaiserslautern/1. FC Kaiserslautern zu den Homburgern. In der abgebrochenen Runde 2019/20 gelang dem TVH unter ihm der Wiederaufstieg in die Oberliga. In der erneut vorzeitig beendeten vergangenen Spielzeit hatte das Schwarz-Team nicht ein Pflichtspiel bestritten.

Mit welchem Coach es bei den Homburgern nun weiter geht, ist derzeit noch ungewiss. „Der Rücktritt kam sehr überraschend. In der kurzen Zeit bis zum Spiel gegen die HSG Eckbachtal finden wir keinen Nachfolger, der zumindest Oberliga-Erfahrung mitbringen sollte“, sagt der TVH-Abteilungsleiter. Den beiden Spielern Jonas Guther und Marvin Mebus werde Jörg Ecker beim Heimspiel gegen Eckbachtal zum Saisonauftakt am Samstag, 25. September, 18.30 Uhr in der Robert-Bosch-Schulsporthalle – und auch darüber hinaus – mit Rat und Hilfe zur Verfügung stehen. „Wir werden uns nun in Ruhe nach einem Nachfolger umschauen“, sagt Ecker. Einen Schnellschuss soll es nicht geben, zumal der Trainermarkt im Saarland und der nahen Pfalz ziemlich leer sei.

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