Handball-Oberliga Keiner will vor Derby Favoritenrolle annehmen

Zweibrücken/Homburg · Zum Auftakt der Handball-Oberliga empfängt die VT Zweibrücken-Saarpfalz den alles andere als normalen Aufsteiger TV Homburg.

 Nach der ersten kompletten Vorbereitung als Trainerduo – und das unter Coronabedingungen – geht es für Kai Schumann (li.) und Philip Wiese mit der VTZ-Saarpfalz zum Auftakt mit dem Derby gegen Homburg gleich hoch her.

Nach der ersten kompletten Vorbereitung als Trainerduo – und das unter Coronabedingungen – geht es für Kai Schumann (li.) und Philip Wiese mit der VTZ-Saarpfalz zum Auftakt mit dem Derby gegen Homburg gleich hoch her.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Endlich geht es wieder um Punkte, endlich kehrt etwas Normalität in die Hallen zurück. Wenn auch ohne die ganz großen Zuschauerkulissen. Nicht nur das Trainerduo des Handball-Oberligisten VT Zweibrücken, Philip Wiese und Kai Schumann, fiebert dem Saisonstart entgegen. Den Auftakt in der geteilten Liga bestreitet ihre Mannschaft mit dem Heimspiel an diesem Freitag, 20 Uhr, im Saarpfalz-Derby gegen den TV Homburg. Gegen den Aufsteiger aus der Saarlandliga werden die VTZler bereits am ersten Spieltag maximal gefordert, denn die Homburger haben sich sehr namhaft verstärkt und wollen schon in ihrer ersten Saison an der Spitze ein Wörtchen mitreden.

„Ich sehe uns gut vorbereitet. Die Jungs sind sehr fit. Einziger Wermutstropfen der Vorbereitung ist die Verletzung von Jacob Brauns“, sagt VTZ-Coach Philip Wiese. Ihn ersetzen wird vorerst Routinier Tobias Stauch, der sich bereit erklärt hat, die Mannschaft zu unterstützen. Der 36-Jährige spielte seit seinem Rücktritt aus der ersten Mannschaft mit der Zweiten in der Bezirksliga Ost.

„Wir haben alle richtig Bock, gerade nach dieser langen Pause. Es war für Kai und mich unsere erste komplette Vorbereitung mit der neuen Mannschaft. Ich finde die Jungs haben das klasse gemacht und sind innerhalb von zehn Wochen richtig zusammengewachsen. Ich denke, dass wir einen sehr guten Zusammenhalt haben – und das wollen wir auch vom ersten Spieltag an demonstrieren“, sagt Wiese. Auch Trainerkollege Kai Schumann freut sich, dass es endlich losgeht. „Die Truppe hat sich super gefunden. Die Mannschaft hat Charakter“, ergänzt er. Und diesen Charakter gilt es von der ersten Partie an zu beweisen.

Denn beim TV Homburg von einem einfachen Aufsteiger zu sprechen, wäre weit untertrieben. Ihren ohnehin schon starken Kader haben die Gäste mit Spielern wie Lukas Maybik oder David Szilagyi noch weiter verbessert. Das Kommando hat Coach Mirko Schwarz, der in Zweibrücken kein Unbekannter ist – nicht nur wegen des Wohnorts. Lange Zeit arbeitete Schwarz, der auch als Spieler das Trikot der VTZ trug, zunächst als Trainer der Zweiten in der Saarlandliga, danach der Ersten, sogar in der 3. Liga. Nach dem Abstieg blieb Schwarz auch in den zwei Jahren danach der starke Mann bei der VTZ und trainierte die Saarpfälzer in der Oberliga, die für ihn deswegen auch kein Neuland ist. „Dass ich früher Trainer bei der VTZ-Saarpfalz war, spielt für mich am Freitag aber keine Rolle, das ist lange her“, betont Mirko Schwarz.

Mit Patrick Bach und Richard Wilga sind zudem zwei weitere ehemalige VTZ-Akteure in den Reihen des TVH zu finden. Daneben konnte sich der letztjährige Saarlandligameister mit Marvin Mebus und Muhamat Durmishi von der HF Illtal, mit Andreas Schneider von der HG Itzenplitz sowie Benedikt Berz vom SV64 Zweibrücken verstärken. Vor knapp zwei Wochen gelang es dem Abteilungsleiter des TVH, Jörg Ecker, den Königstransfer unter Dach und Fach zu bringen. Mit dem 32-jährigen Serben Ljubomir Josic konnte ein international erfahrener Rückraumspieler verpflichtet werden, der mit seinem neuen Club hoch hinaus will. Am liebsten bis in Liga drei. Auch Abteilungsleiter Ecker gibt Platz eins bis vier als Ziel aus.

Das Zweibrücker Trainerteam sieht im TVH-Team eine körperlich stabile Mannschaft, mit großen Jungs und einem sehr starken Rückraum. „Wir brauchen am Freitag eine stabile Deckung und vor allem viel Tempo nach vorne“, gibt Wiese die Marschroute aus. Schumann, wie Wiese, sehen die Favoritenrolle beim TV Homburg. In Anbetracht des Aufwands rund um den Kader der Gäste, stehen sie in dieser Saison sicherlich unter einem etwas größeren Druck als die Zweibrücker. Für die VTZ gehe es in dieser Saison darum, den neu eingeschlagenen Weg fortzuführen. Es sei eine neue Mannschaft mit vielen spannenden und jungen Spielern zusammengestellt worden, die ihr Potenzial in dieser Runde beweisen muss.

Darum, möglichst gut in die Runde zu starten, geht es auch für den Liganeuling aus Homburg um Trainer Mirko Schwarz, der sich nach über einem halben Jahr Pflichtspielpause freut, „dass es wieder so richtig zur Sache geht“.

„Ich denke, dass wir trotz einiger Unwägbarkeiten durch die Corona-Pandemie ganz gut vorbereitet in das Spiel gehen.“ Nach Tests, in denen nicht alles „Sahne war“, wünscht sich der TVH-Coach nicht nur für Freitag mehr Konstanz über 60 Minuten. Es sei bei sieben Neuzugängen allerdings nur verständlich, dass noch nicht alles reibungslos verläuft. Hinter dem Einsatz von Richard Wilga (Sprunggelenks-Verletzung) steht allerdings ein ganz kleines Fragezeichen. Schwarz: „Wir haben ihn daher auch zuletzt geschont.“

In Sachen Rollenverteilung in dem Derby am Freitag sieht Schwraz die Dinge etwas anders als der Gegner: „Die Zweibrücker werden behaupten, dass wir aufgrund unserer Verstärkungen der Favorit sind. Ich sehe das anders. Zum einen ist es ein Auswärtsspiel, zum anderen spielt die VTZ schon einige Jahre in der Oberliga, zwischenzeitlich sogar für ein Jahr in der 3. Liga.“ Daher geht er von einer offenen Partie aus.

 Die Anspannung dürfte auch bei TVH-Trainer Mirko Schwarz groß sein. Zum Oberliga-Auftakt geht‘s am Freitag zu seinem Ex-Club VT Zweibrücken.

Die Anspannung dürfte auch bei TVH-Trainer Mirko Schwarz groß sein. Zum Oberliga-Auftakt geht‘s am Freitag zu seinem Ex-Club VT Zweibrücken.

Foto: Hagen/Markus Hagen

Zu dem Spiel am Freitag sind maximal 200 Zuschauer zugelassen. Um sich eine der begehrten Karten zu sichern, wird darum gebeten, sich auf der VTZ-Homepage (www.vtz-saarpfalz.de) vorab zu registrieren. Einen Ticketverkauf in der Westpfalzhalle, wo die Registrierung per App oder Papierformular vorgenommen wird, wird es geben, jedoch nur bis zur 200-Personen-Grenze.

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