Handball-Drittligist SV 64 Zweibrücken Offensiv-Feuerwerk mit besserem Ende für den Meister

Kronau · 3. Handball-Liga: SV 64 Zweibrücken verliert bei Rhein-Neckar Löwen II mit 33:36. Im Derby gegen die HG Saarlouis wieder 1000 Zuschauer zugelassen.

 Philipp Kockler vom SV 64 Zweibrücken.

Philipp Kockler vom SV 64 Zweibrücken.

Foto: Martin Wittenmeier

(rku) Mit dieser Niederlage kann der SV 64 Zweibrücken ganz gut leben. Die Drittliga-Handballer unterlagen am Samstag beim bereits feststehenden Meister der Staffel F, den Rhein-Neckar Löwen II, nach einer torreichen Partie mit 33:36 (15:18). In einer Begegnung, in der beide Mannschaften auf etliche Leistungsträger verzichten mussten, standen vor allem die Offensivreihen im Vordergrund. Beste SV-Werfer waren Kevin Knieps (10 Tore) und Tim Götz (9). „69 Tore in 60 Minuten sind nur für die Zuschauer ein Genuss. Für uns Trainer ist das eine weniger große Wohltat“, erklärt SV-Trainer Stefan Bullacher.

Dessen Team war im September mit einem kleinen Kader von 13 Spielern in seine zweite Saison nach dem Aufstieg 2020 gestartet. Mittlerweile hat sich die Mannschaftsstärke wegen der Langzeitverletzten Benni Zellmer (Schulter), Christopher Huber (Kreuzbandriss) und Marko Ivankovic (nach schwerer Krankheit zurück in seine Heimat Bosnien) deutlich verkleinert. Vergangene Woche wurde die Gruppe noch einmal um zwei Stammspieler reduziert. Abwehrchef Tom Grieser verletzte sich am Donnerstag am Sprunggelenk und Außenspieler Sebastian Meister zog sich im Abschlusstraining am Freitag eine Blessur an der Wurfschulter zu. Sowohl bei Grieser als auch bei Meister wird erst die medizinische Diagnose unter der Woche eine genaue Prognose zur Ausfallzeit ermöglichen. Für die fünf verletzten Spieler standen dann am Samstag die Brüder Alexander und Max Sema aus der zweiten Mannschaft sowie die beiden A-Jugendspieler Julian Hügel und Samuel Winter im Kader.

Doch auch die Hausherren hatten einige namhafte Ausfälle zu beklagen. Mit Max Trost, Sebastian Trost, David Ganshorn und Elias Scholtes fehlten der Bundesligareserve der Rhein-Neckar Löwen ihre komplette Erstbesetzung am Kreis und im Rückraum. Aber im Gegensatz zu den Gästen aus der Westpfalz, haben die Badener durch ihre professionellen Strukturen bessere Möglichkeiten, solche Situationen auszugleichen. Alleine die männliche A-Jugend, die sich gerade anschickt, deutscher Meister zu werden, hat einen Kader von 18 Toptalenten.

Unter den zahlreichen Ausfällen litten vor allem die Defensivreihen auf beiden Seiten. Zur Freude der 180 Zuschauer im Kronauer Trainingszentrum lieferten sich die Kontrahenten eine Schlacht mit offenem Visier. Mit Leichtigkeit setzten sich die Angreifer durch und die Tore fielen im Minutentakt. Mitte der ersten Hälfte konnten sich die Hausherren auf drei Tore (9:6) absetzen und verteidigten die Führung bis zum Seitenwechsel (18:15).

In Durchgang zwei machten beiden Mannschaften genau da weiter, wo sie nach den ersten 30 Minuten aufhörten – viele Treffer erzielen, wenig Abwehrarbeit. Den deutlich besseren Start erwischten dabei die Gastgeber. Bis zur 45.Minuten erspielten die Schützlinge von Trainer Michel Abt einen klaren 30:20-Vorsprung, alles deutete auf einen Kantersieg hin. Doch die Zweibrücker Löwen kämpfte. In der letzten Viertelstunde mobilisierten sie noch einmal alle Kräfte. Angetrieben von dem starken Nikals Bayer holten sie Tor um Tor auf. Als Tim Götz drei Minuten vor dem Ende den Anschlusstreffer zum 32:34 gelang, schien sich das Blatt sogar noch zu Gunsten der 64er wenden zu können. Doch im Gegenzug beendete der wurfgewaltige Robert Timmermeister alle Zweibrücker Hoffnungen. Am Ende siegten die Rhein Neckar Löwen verdient.

Nach dem Spiel äußerten sich sowohl Rhein Neckar Löwen-Trainer Michel Abt, als auch SV Coach Stefan Bullacher recht unaufgeregt zu den abgelaufenen 60 Minuten. Beide sprachen von einem Drittligaspiel auf überschaubarem Niveau, machten ihren Mannschaften aber durch die vielen Ausfälle keine Vorwürfe. „Durch die vielen Ausfälle war heute auch kein handballerisches Spektakel zu erwarten gewesen und das ist es auch nicht geworden. Trotzdem können wir mit dem Ergebnis gut leben und freuen uns jetzt auf das Derby nächste Woche gegen die HG Saarlouis“, blickt Bullacher schon auf den kommenden Samstag.

Durch die neue Corona-Verordnung dürfen die 64er zum Derby gegen die HGS alle 1000 Sitzplätze in der Westpfalzhalle belegen. Es wird eine zweite Abendkasse eingerichtet, um den erwarteten Zuschauerandrang gerecht zu werden.

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