Handball-Drittligist SV 64 Zweibrücken Heimnimbus hält auch gegen das Topteam

Zweibrücken · Der SV 64 Zweibrücken setzt sich in einem spannenden Duell gegen den Gruppen-Spitzenreiter TSV Neuhausen/Filder durch und wahrt damit seine gute Position im Kampf um den Drittliga-Verbleib.

 Ausgelassener Jubel: Die Handballer des SV 64 Zweibrücken feiern den Heimerfolg gegen den bis dahin in der Abstiegsrunde der 3. Handball-Liga noch ungeschlagenen Primus TSV Neuhausen/Filder.

Ausgelassener Jubel: Die Handballer des SV 64 Zweibrücken feiern den Heimerfolg gegen den bis dahin in der Abstiegsrunde der 3. Handball-Liga noch ungeschlagenen Primus TSV Neuhausen/Filder.

Foto: Martin Wittenmeier

Singend und tanzend feierten die Drittliga-Handballer des SV 64 Zweibrücken am Samstagabend ihren nächsten wichtigen Heimsieg. Durch den 33:30-Erfolg gegen den bisher ungeschlagenen Spitzenreiter der Klassenverbleibsgruppe V, den TSV Neuhausen/Filder, bleiben die Löwen zu Hause eine Macht. Damit wahren die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher als Zweiter weiterhin die Chance auf den Nichtabstieg. „Die ersten 30 Minuten waren wahrscheinlich die besten der ganzen Saison. Das war der Grundstein für unseren Erfolg“, sparte der SV-Trainer im Anschluss nicht mit Lob für seine Jungs. Vor 450 Zuschauern in der Westpfalzhalle ragten Torhüter Marko Ivankovic und die Rückraumreihe mit Tim Götz, Niklas Bayer, sowie Philipp Kockler heraus.

Es war ein Spitzenspiel, das alles hielt, was sich der SV davon versprochen hatte. Beide Mannschaften spielten Tempohandball erster Klasse, kämpften in der Abwehr um jeden Zentimeter Raum und lieferten sich eine Partie auf Augenhöhe, die bis in die Schlussminuten spannend blieb. Neuhausen setzte von der ersten Minute an auf den siebten Feldspieler. In Ballbesitz wechselten sie ihren Torhüter aus, um im Angriff eine Überzahlsituation auszuspielen. Doch wie schon so oft während dieser Saison, hatten die Hausherren ein gutes Verteidigungskonzept im Spiel Sechs-gegen-sieben. Hinter der guten Zweibrücker Deckung glänzte Torhüter Marko Ivankovic mit starken Paraden und schnellen Reflexen. Immer wieder entschärfte der Kroate die Würfe von außen und aus dem Rückraum. Zudem waren die Zweibrücker gedankenschnell im Umschaltspiel. Gleich dreimal trafen die 64er bereits in den ersten 20 Minuten ins verwaiste Tor der Gäste, weil der Wechsel zwischen Keeper und Feldspieler nicht schnell genug vonstattenging.

Im Angriff sorgte die Rückraumreihe mit Tim Götz, Niklas Bayer und Philipp Kockler für Torgefahr. Mit flüssigen Spielkombinationen fanden sie die passenden Lücken in der beweglichen TSV-Abwehr. Als Niklas Bayer den Treffer zum zwischenzeitlichen 10:7 erzielte (13.), kippte das Spiel zugunsten der Löwen. Die 64er spielten sich in den nächsten Minuten förmlich in einen Rausch und bauten ihren Vorsprung sogar auf sieben Treffer aus (15:8/23.). Neuhausens Trainergespann Markus Locher und Alexander Trost musste bis dahin schon zweimal eine Auszeit beantragen, um ihre Mannschaft neu einzustellen. Doch es half zunächst nichts. Die 64er hielten ihren Vorsprung und gingen mit einer 19:13-Führung in die Pause.

Die Gäste kamen dann allerdings mit neuer Kraft aus der Kabine. Mit ihrem starken Tempospiel schaffte es Neuhausen nach dem Seitenwechsel immer wieder, die 64er zu überlaufen und kämpften sich Tor um Tor zurück ins Spiel. Zwei Zeitstrafen gegen die Rosenstädter führten dazu, dass sie in dieser Phase in Unterzahl agieren mussten. Das zehrte an den Kräften. Stefan Bullacher fehlten die Wechselmöglichkeiten auf dem Rückraum, um seinen Leistungsträgern an diesem Tag die nötige Pause zu geben. Innerhalb von zehn Minuten holten die TSV-Handballer den Rückstand auf. Auch eine Auszeit der Zweibrücker konnte dem Abwärtstrend vorerst nicht entgegenwirken. Vor allem Kreisläufer Simon Kosak konnte immer wieder im Zentrum angespielt werden, er erzielte vier Tore in Folge. Darunter der Ausgleichstreffer zum 22:22 eine Viertelstunde vor Schluss.

Die Partie drohte dem SV 64 zu entgleiten. Doch trotz der bis dahin hohen Spielbelastung stemmten sich die Hausherren noch einmal mit aller Kraft dem TSV entgegen. Jetzt waren es Philipp Kockler und Tom Ihl, die immer wieder den Weg zum Tor fanden und die Löwen wieder in Führung brachten. Nach einem 4:1-Lauf der Zweibrücker zum 26:23 beantragte Gästetrainer Markus Locher seine letzte Auszeit (48.), um sein Team mit dem taktischen Mittel des siebten Feldspielers wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Doch die Löwen zeigten weiterhin große Willensstärke und hielten dem Angriff der TSV-Handballer auch in Unterzahl weiter stand. Zwei Minuten vor Schluss traf Philipp Kockler zum 33:30 und fällte somit die Entscheidung zum hoch umjubelten Sieg der Zweibrücker. „Hut ab vor dieser Leistung“, freute sich Stefan Bullacher über den gelungenen Auftritt seiner Jungs.

Durch den vierten Sieg im vierten Heimspiel der Abstiegsrunde konnten die SV-Löwen ihren zweiten Platz verteidigen und liegen nun nur noch einen Punkt hinter Tabellenführer TSV Neuhausen/Filder. Allerdings bleibt auch Friesenheim weiterhin nur einen Zähler hinter dem SV 64. Am Sonntag geht es für die Zweibrücker nun zum derzeitigen Schlusslicht HSC Coburg II.

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