Fechter der VT Zweibrücken Rekordausbeute für Musketiere der VTZ

Zweibrücken · Nach der langen coronabedingten Wettkampfpause freuten sich die Zweibrücker Fechter nicht nur darüber, endlich die 43. Auflage ihres Heinrich-Petri-Gedächtnisturniers austragen zu können, sondern auch über das gute Abschneiden.

Die VTZ-Fechter Fynn Lehner (links) und Jannis Euskirchen sicherten sich beide je eine Goldmedaille.

Die VTZ-Fechter Fynn Lehner (links) und Jannis Euskirchen sicherten sich beide je eine Goldmedaille.

Foto: Martin Wittenmeier

(vp/red) Die „Jungen Wilden“ der Fechtabteilung der VT Zweibrücken sind am Wochenende aufs Treppchen gestürmt. Die VTZ-Mädels und -Jungs der Altersgruppen U11, U13, U15 und U17 mit dem Florett sowie zwei U17-Degenfechter sorgten beim Heinrich-Petri-Gedächtnisturnier, das erstmals seit drei Jahren wieder in der Ignaz-Roth-Halle ausgetragen wurde, für einen glänzenden Medaillensegen. Als Verein mit dem größten Aufgebot in 23 Disziplinen sammelte der Gastgeber gegen die starke Konkurrenz aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Bayern und Nordrhein-Westfalen zehn Podestplätze. Zweimal Gold durch Jannis Euskirchen (U13) und Fynn Lehner (U15), viermal Silber für Paul Goldmann (U15, Degen und Florett), Cornelius Dort (U17, Degen) und Clara Wahlheimer (U15, Florett) sowie viermal Bronze für Mia Paul, Flynn Wilhelm (je U11), Ann- Kathrin Kehrer (U13) und Fynn Lehner (U17, Florett) bedeuteten einen neuen Rekord. „Damit starteten wir mit einer positiven Bilanz ins neue Wettkampfjahr“, freute sich Abteilungsleiter Volker Petri.

Der Organisator war nach der langen Corona-Zwangspause überhaupt froh, endlich wieder Sportler, Trainer und Zuschauer zu dem Traditionsturnier, das den Namen des langjährigen Leiters der Fechtabteilung (1933 bis 1977) Heinrich Petri trägt, begrüßen zu können. Nach dem ungewohnt regen Treiben zur Vorbereitung am Freitagabend, als Bahnen ausgerollt, Material kontrolliert, Trefferanzeiger installiert und die Elektrik überprüft wurden, war am frühen Samstag alles bereit für die 43. Auflage.

Und im Herrenwettbewerb feierten die Zweibrücker Florettfechter Cornelius Dort (U17) und Paul Goldmann (noch U15) einen unerwarteten Einstand mit dem Degen. Mit fünf Siegen überraschte Dort in der Achter-Vorrunde. Der knappe 5:4-Erfolg gegen Hugo De Oliveira Brage Saleiro Cardoso vom Fechterring Hochwald war wichtig für den Aufstieg als Dritter ins Sechser-Finale. Goldmann eiferte seinem Vereinskameraden nach und schaffte als Vierter den Aufstieg. In einem spannenden Finale sicherte sich Cornelius Dort Silber. Paul Goldmann belegte Rang sechs.

Für eine weitere Überraschung sorgte VTZ-Amazone Carla Wahlheimer bei der U15 mit dem Florett. Nach Rang drei in der Vorrunde gewann sie im Finale Silber hinter Siri Kornberger (TSG Weinheim). Ann-Kathrin Kehrer – noch U13 – aus Rosenkopf belegte bei ihrem Wettkampfdebüt Platz fünf.

Bei den U15-Jungs standen gleich vier VTZler auf der Planche, die sich schon nach der Vorrunde ein Kräftemessen mit Janos Beck vom Nürnberger FC lieferten. Da alle Beteiligten als Doppelstarter gemeldet waren, war die Herausforderung besonders groß. Vor eigenem Publikum überzeugte Lehner, er sicherte sich Gold vor Goldmann und Beck. VTZ-Starter Karl Christian Frey erkämpfte sich Platz vier vor Teamkollege Jannis Euskirchen. Silber gab es für Goldmann auch bei der U15 mit dem Degen. In den zwei Vorrunden mit je fünf Teilnehmern ging es darum, sich einen Platz der sechs besten Finalisten zu sichern. Der gelernte Florettfechter der VTZ überraschte als Stärkster der beiden Vorrunden mit vier Siegen und einer 4:5-Niederlage vor Constantin Banowitz (TV Homburg) und Aran Namek (TSG Friesenheim). Die beiden Saarpfälzer lieferten sich ein spannendes Finale. Mit dem besseren Ausgang für den Homburger. Er habe nicht mehr gedacht, die Platzierung drehen zu können, so Banowitz nach dem Gewinn der Goldmedaille vor dem VTZ-Athleten. „Schade, dass es am Ende nicht geklappt hat“, meinte Goldmann.

Im Degen-Wettbewerb der U17 – ohne VTZ-Beteiligung – machten die Spezialisten aus Friesenheim, Trier, Dynamovets-Ukraine und Hochwald die Platzierungen unter sich aus. Bei den U15-Degen-Mädchen behielt Emma Oberthür aus Friesenheim bis zum Finale eine weiße Weste, sie siegte vor Finja Marx und Alina Schmitz (beide Hochwald).

Am Sonntag war Aufruf für die Florettfechter der U17, U13 und U11. Mit begrenzter Treffermöglichkeit und 500 Gramm Druck auf die Metallweste startete die U17. Hier hatte Clara Wahlheimer eine schwere Aufgabe zu bewältigen, um sich gegen die schon ausgekochten Gegnerinnen zu behaupten. Als Vierte der Vorrunde setzte sie sich im Finale fest, vor Aiana Hussong vom TV Homburg. Die Endrunde gestaltete sich spannend, denn drei Fechterinnen hatten die gleiche Anzahl an Siegen und Niederlagen – was zu einer Stichkampfrunde führte. Als auch diese mit Sieg und Niederlagen gleich ausging, jubelte Freya Weyermann (Düren) mit dem besten Trefferindex. Silber gab es für Sophie Hassinger, Bronze für Florence Kiessling (beide Frankenthal).

Vier Zweibrücker starteten bei den U17-Jungs, um sich Ranglistenpunkte des Südwestdeutschen Fechtverbandes zu sichern. Mit je vier Siegen und einer Niederlage boten Felix Bappert, Finn Nießner (beide Frankenthal) und der VTZ-Kämpfer Fynn Lehner starke Auftritte. Ganz oben auf dem Podest stand am Ende Bappert vor Nießner und dem Jüngsten, Lehner. „Eine starke Leistung boten auch die weiteren VTZ-Platzierten Cornelius Dort, Paul Goldmann und Jonah- Maurice Kenpe“ (Petri).

Bei den U13-Mädchen behauptete sich Lara Hensen (Kaiserslautern) vor Fainne Howard (Irland) und Ann-Kathrin Kehrer (VTZ). Bei der männlichen U13 starteten die VTZler Jannis Euskirchen und Karl Christian Frey. In der Vorrunde stieg Janos Beck (Nürnberg) vor Euskirchen, Maximilian Hoppe (Kaiserslautern) und Frey in die Finalrunde auf. Hier drehte der Zweibrücker den Spieß um, bezwang Beck (5:2), Hoppe (5:0) sowie Frey (5:2) und sicherte sich das umjubelte Gold.

Ein großes Erlebnis war die Teilnahme für die Jüngsten bei den U11-Mädchen. Die Vorrunde zeichnete sich durch Spannung und knappe Entscheidungen aus. An Motivation fehlte es nicht, angefeuert von den Eltern und Begleitpersonen. Nach der Auswertung der Ergebnisliste freute sich Marte Iwersen (Essen) als Siegerin vor Josefine Fröhlich (TSG Kaiserslautern). Bronze ging an VTZ-Starterin Mia Eve Paul vor ihren Vereinskameradinnen Emma Rossbach und Ella Oberle. In den abschließenden Musketier-Duellen der U11-Jungs „war die Vorrunde schon der Knaller“ (Petri). Es sei toll zu sehen gewesen, wie sich der Fechtnachwuchs auf der Planche bewegt. Auch hier tobte die Halle, besonders im Lager von Kaiserslautern und Zweibrücken. Dabei mussten die sieben Jungs schon Schwerstarbeit leisten für den Einzug in die Sechser-Finalrunde. Hier siegte Gene Kim (USA) vor Tristan Agius (Großbritannien), beide für Kaiserslautern am Start. Großen Jubel gab es, als Flynn Wilhelm mit Bronze und Jannes Oberle (beide VTZ) vor Ole Kornberger (Weinheim) geehrt wurden. Cem Schneider (VTZ) wurde bei seinem Wettkampfdebüt Siebter.

Glücklich nahmen zum Abschluss bei den Mädchen Marte Iwersen (Essen) und bei den Jungen Felix Bappert (Frankenthal) den Ehrenpreis der „Silbernen Rose“ des Oberbürgermeisters der Stadt Zweibrücken entgegen, der für die beste Gesamtleistung im Turnier vergeben wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort