Guido Hoffmann soll übernehmen

Zweibrücken · Während die Lücke auf der Trainerposition beim Fußball-Regionalligisten SVN Zweibrücken mit Guido Hoffmann schnell geschlossen wurde, muss der Verein finanziell noch an einigen Stellschrauben drehen, um durch die Saison zu kommen.

 Von 1988 bis 1990 lief Guido Hoffmann im Trikot des FC Homburg auf. Foto: Archiv

Von 1988 bis 1990 lief Guido Hoffmann im Trikot des FC Homburg auf. Foto: Archiv

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Schnell hat der SVN Zweibrücken seine Trainersuche beendet. Guido Hoffmann soll nach Merkur-Informationen den frei gewordenen Posten übernehmen. Offiziell bestätigt hat der Verein diese Personalie gestern Nachmittag noch nicht. "Es muss noch einiges geregelt werden, am Mittwoch stellen wir den neuen Mann vor", erklärt der SVN-Vorsitzende Richard Denger.

Wichtig sei dem Tabellenvorletzten der Fußball-Regionalliga Südwest gewesen, jemanden aus der Region zu verpflichten, dessen Namen man kennt. Mit dem 110-fachen ehemaligen Bundesligaspieler beim FC Homburg, 1. FC Kaiserslautern , Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen ist den Niederauerbachern das - trotz der durch die finanziell angespannte Situation erschwerten Suche nach einem neuen Mann an der Seitenlinie - gelungen. "Wir haben uns nach Kandidaten umgesehen, die die Regionalliga als Sprungbrett nutzen können oder welchen, die schon länger nichts mehr gemacht haben und wieder in den Fußball wollen - nur so geht es für uns", erklärt Denger die Möglichkeiten des finanzschwachen SVN.

Hoffmann war nach Trainerstationen bei Energie Cottbus , der B-Jugend des TuS Lindlar zuletzt beim Nachwuchs des 1. FC Kaiserslautern tätig. Ab sofort soll der 48-Jährige das Training bei dem Regionalligisten übernehmen. Die zwei Einheiten gestern leitete Horst Kircher, der zuletzt als Fitnesscoach bei den Niederauerbachern eingestiegen war.

Während die Lücke, die Adis Herceg hinterlassen hat, schnell gefüllt wurde, hat der SVN finanziell weiter einen Balanceakt vor sich. "Es ist in unserer Situation schwer, weiteres Geld zu generieren", betont Denger. "Hätten wir wenigstens Zuschauer, wäre es nicht ganz so tragisch." Aber die bleiben weg. "Neue Sponsoren sind in dieser Phase schwer zu gewinnen." Der SVN hat in den unruhigen Zeiten auch Probleme, bestehende zu halten. Heiner Semar hat sein Engagement mit sofortiger Wirkung beendet (wir berichteten), Dieter Ernst wird seines nach der laufenden Runde eindämmen: "Es sind einige Dinge vorgefallen, die mir nicht passen. Ich werde mich nicht ganz zurückziehen, aber nicht mehr in dem Maße vertreten sein, wie bisher." Der Unternehmer setzt verstärkt auf andere Vereine: Seit dieser Saison hat Ernst sein Sponsoring beim Eishockey-Regionalligisten EHC Zweibrücken intensiviert, "ab Januar sind wir Trikotpartner des TSC".

Für neues Geld in der Vereinskasse sollen Gönner und Vereinsverantwortliche beim SVN möglichst noch in dieser Woche mit einem Darlehen sorgen. Denger glaubt, die Saison auch bei einem tatsächlichen Rückzug Semars - "ich werde noch mal mit ihm sprechen" - finanziell überstehen zu können. "Allerdings unter der Voraussetzung, dass wir im Winter weitere Einschnitte im Kader vornehmen." Geschäftsführer Jürgen Ländle habe den Spielern erklärt, dass sie sich im Winter einen neuen Verein suchen können, da die derzeitigen Gehälter nicht mehr zu bezahlen sind. Der bereits Anfang Oktober angekündigte Schnitt wird demnach wohl größer ausfallen, als zunächst gedacht. Der Verein will künftig auf junge Spieler aus der Region bauen, die für wenig Geld auflaufen.

"Am wichtigsten ist es für uns jetzt, wieder in ruhigere Bahnen zu kommen", betont Denger, "ich denke, das geht nur über einen ordentlichen Trainer". Dann müsse der Verein zusehen, "die Saison finanziell ordentlich zu überstehen. Wenn es dann sportlich nicht reicht, gehen wir in die Oberliga zurück. Und auch anders müssten wir uns Gedanken machen, ob wir die Reißleine ziehen".

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Zur PersonGuido Hoffmann wurde am 20. Dezember 1965 geboren. Er absolvierte von 1985 bis 1997 110 Bundesliga-Spiele für Mönchengladbach, den FC Homburg, 1. FC Kaiserslautern sowie Bayer Leverkusen . 1991 wurde er mit Kaiserslautern Deutscher Meister und 1993 mit Leverkusen DFB-Pokalsieger. Seine weiteren Stationen waren der SV Wehen, der VfB Leipzig, der zyprische Erstligist Omonia Nikosia und Waldhof Mannheim. Von Oktober 2007 bis Juni 2009 war Hoffmann Co-Trainer bei Energie Cottbus . Danach trainierte er die B1-Jugend des TuS Lindlar , wurde mit dieser Meister. Im September 2012 übernahm er von Alois Schwartz das Traineramt der U23 des 1. FC Kaiserslautern und wurde zum Jahreswechsel 2012/13 von Konrad Fünfstück abgelöst. red

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