Jubiläum Die SG Erbach feiert 100-jähriges Bestehen

Erbach · Bewegte Geschichte, tolle Jugendarbeit – und ganz viel ehrenamtliches Engagement: Am Samstag um 19 Uhr wird das stolze Vereinsjubiläum der Sportgemeinde Erbach mit einem großen Festakt in der Sporthalle an der Eichheck begangen.

 Die SG Erbach kann auf ihre Jugendarbeit stolz sein. Auf der Vereinsanlage an der Eichheck mit zwei Rasenplätzen  trainiert der Nachwuchs – hier die F2-Jugend – mit 220 Spielern, die sich auf zwölf Mannschaften verteilen.

Die SG Erbach kann auf ihre Jugendarbeit stolz sein. Auf der Vereinsanlage an der Eichheck mit zwei Rasenplätzen trainiert der Nachwuchs – hier die F2-Jugend – mit 220 Spielern, die sich auf zwölf Mannschaften verteilen.

Foto: Markus Hagen

100 Jahre Sportgemeinde Erbach. Dieser stolze Geburtstag wird am Samstag ab 19 Uhr mit einem großen Festakt unter der Schirmherrschaft des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans in der vereinseigenen Sporthalle an der Eichheck gefeiert. Viele Gratulanten aus Politik, Wirtschaft und Sport haben sich für den Ehrentag des Vereins angekündigt. Neben dem Club selbst werden auch viele Mitglieder ausgezeichnet. Der Vorsitzende Julian Bay wird zehn neue Ehrenmitglieder ernennen, die der SG seit 25, oder sogar bereits seit 40 Jahren die Treue halten.

Dass der Verein auf den Tag genau 100 Jahre alt wird, ist aber unwahrscheinlich. Denn auch wenn viele Aspekte in der langen Geschichte der Sportgemeinde gut dokumentiert sind, lässt sich ein exaktes Gründungsdatum in den Vereinsunterlagen nicht mehr nachvollziehen. Als gesichert gilt aber, dass der Verein im Jahr 1919 unter dem Namen „Konkordia Erbach“ im Gasthaus Höchst von 24 fußballbegeisterten Männern gegründet wurde. Unter dem Vorsitz von Otto Roth und Karl Höchst für die Geschäftsführung wurde der Sportbetrieb mit Fußball – und später auch mit Kraftsport (Ringen) – aufgenommen. Die Fußballer durften sich schon bald über die erste Meisterschaft freuen. Bereits in der zweiten Saison nach der Gründung gewann die Konkordia den Titel in der C-Klasse. Es war die letzte Meisterschaft, die der Verein feierte – zumindest unter dem Namen Konkordia. Denn der Club wurde anschließend in „Verein für Rasenspiele“ (VfR) Erbach umbenannt.

Ein wichtiges Jahr in der Vereinsgeschichte war 1934, als sich der VfR Erbach und der Erbacher Kraftsportverein zusammenschlossen. Bis ins Jahr 2008 gehörte das Ringen seither zum Sportangebot. Danach entschlossen sich die Ringer zum Austritt und gründeten 2008 mit dem KSV Erbach einen eigenen Verein.

Ein weiterer wichtiger Schritt in der Vereinsgeschichte wurde 1934 mit der Beantwortung der „Sportplatzfrage“ gelegt. Der Verein übernahm den heutigen Platz und das Gelände an der Eichheck. Mit viel individuellem Engagement wurde ein Rasenplatz angelegt. Und auch sportlich ging es weiter aufwärts. Von der A-Klasse gelang der Aufstieg in die Bezirksklasse. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 spielten die Erbacher Fußballer gemeinsam mit den Fußballern des Omnisportvereins aus Reiskirchen und den Sportlern des ehemaligen Turnvereins Erbach. Doch 1949 wurden der SV Reiskirchen und der TV Erbach wieder neu gegründet. Und der einstige VfR Erbach nahm nun eigenständig den Sportbetrieb unter seinem heutigen Namen „Sportgemeinde Erbach“ wieder auf.

Die Nachkriegsjahre waren von viel Arbeit auf dem Sportgelände geprägt. Es war die Zeit der Bauprojekte: Sporthalle, Sportheim, Umkleideräume und Nebenanlagen wurden in unzähligen Arbeitsstunden engagierter Mitglieder umgesetzt.

Sportlich ging es allerdings nicht nur steil nach oben. Zwischenzeitlich stieg die Fußballabteilung des Vereins wieder in die A-Klasse ab, doch 1955 folgte die Rückkehr in die Bezirksliga – in der man fortan 13 Jahre vertreten war.

1978 gelang dem Verein dann schließlich sogar der Aufstieg in die damals neu geschaffene Landesliga Nord-Ost. Trainer der Erfolgsmannschaft war Hennes Ecker, der heutige Ehrenvorsitzende. Doch 1982 war ein schwarzes Jahr für die SGE. Die Fußballer waren wieder abgestiegen. Die Ringer waren so wenige, dass sie mit St. Ingbert eine Kampfgemeinschaft bilden mussten. Zudem musste der damalige Vorsitzender Lothar Fischer die Mitglieder über finanzielle Probleme informieren. Erfolge gab es dennoch: vor allem im schon damals starken Nachwuchsbereich. Und auch die Ringer sorgten für sportliche Schlagzeilen. Helmut Dostert gewann seine elfte Saarlandmeisterschaft und wurde sogar Deutscher Vizmeister.

1994 stieg die mittlerweile in die Kreisliga abgestürzte SG wieder in die Bezirksliga Ost auf, die man aber wenig später wieder verlassen musste. Die Rückkehr in die Bezirksliga Ost gelang 2002 dann wieder unter Trainer Frank Lebong.

Doch dann der erneute Rückschlag: Aufgrund einer Neugliederung der Fußballligen im Saarland musste der Verein wieder zurück in die Kreisliga A. Aber schon 2011 gelang der SG die Rückkehr in die Bezirksliga Homburg, in der der Verein auch heute noch vertreten ist.

Änderungen gab es dafür in der Vorstandschaft. Im Mai 2017 musste Klaus Ecker nach sechs Jahren sein Amt als erster Vorsitzender aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Julian Bay übernahm dann die Vereinsführung.

Neben dem Vereinsjubiläum gibt es bei der Sportgemeinde nach der Runde vielleicht noch einen zweiten Grund zum Feiern. Denn die erste Mannschaft mit den Trainern Andreas und Christian Wolf führt die Tabelle vor dem Lokalrivalen SV Reiskirchen an. Gut möglich, dass über Titelkampf und Aufstieg in die Landesliga Ost erst am letzten Spieltag entschieden wird, wenn die SG am 26. Mai an der Eichheck den Verfolger Reiskirchen empfängt.

Mit Freude erfüllt den Verein auch sein Nachwuchs. „Wir sind richtig stolz auf unsere Jugendarbeit“, blickt Julian Bay auf die vielen Nachwuchserfolge der letzten Jahrzehnte von der Stadt- bis zur Landesebene zurück. Bay sagt: „Ohne die vielen Trainer und ehrenamtlichen Helfer im Nachwuchs geht es nicht. Mein Dank geht deshalb auch an die vielen engagierten Eltern im Verein.“

Rund 220 Jugendspielerinnen und Spieler sind zur Zeit in zwölf Mannschaften für die SG Erbach aktiv. Alle Altersstufen von der A- bis zur G-Jugend sind beim Jubiläumsverein besetzt. Und darauf kann die SG Erbach richtig stolz sein. Denn außer der SGE kann im weiteren Umkreis nur der Regionalligist FC Homburg darauf verweisen, in allen Altersstufen mit eigenen Teams am Spielbetrieb teilzunehmen.

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