Glaube an die eigene Stärke

Die erste Enttäuschung über die unglückliche Niederlage am Sonntag in Heilbronn ist beim EHC Zweibrücken verflogen. Stattdessen gibt man sich vor dem Rückspiel kampfeslustig. "Jetzt erst recht" lautet die Devise.

Hornets-Trainer Martin Deßloch hat bereits angekündigt, am Sonntag "mit breiter Brust" das zweite Spiel der Finalserie anzugehen. Es scheint fast so, als habe der späte Knock-out in der Verlängerung die Zweibrücker noch enger zusammengeschweißt, noch hungriger auf den ersten Titel der Vereinsgeschichte gemacht. Von Resignation keine Spur. Und wer kann es ihnen verdenken? Immerhin hatten sie den Serienmeister und haushohen Favoriten in seiner eigenen Halle mächtig ins Wanken gebracht. Selbst als die Hornets Mitte des dritten Durchgangs eigentlich schon aussichtslos zurücklagen, steckte das Team nicht auf und erkämpfte sich die Overtime, in der man sich durch einen blöden Wechselfehler selbst um den Lohn der harten Arbeit brachte. Warum es seiner Mannschaft nach dem 4:8-Rückstand gelungen sei, sich zurück ins Spiel zu kämpfen, hatte ich Martin Deßloch am Sonntag nach dem Schlusspfiff gefragt. Weil sie es gekonnt hat, war seine kurze aber absolut treffende Antwort. Der Glaube an die eigene Stärke kann Berge versetzen. Das mag eine abgedroschene Floskel sein, trifft bei den Hornets aber tatsächlich zu. Spieler wie Marc Lingenfelser, Maximilian Dörr oder Ryan McDonald haben die Hornets aus ihrer Lethargie geweckt. Plötzlich gibt man sich nicht mehr nur damit zufrieden, mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Die Hornets wollen mehr. Im bestmöglichen Fall ist das die Meisterschaft in der Regionalliga Südwest. Und selten war es so einfach wie in dieser Saison. Denn die eigentliche Übermannschaft der Liga, die Heilbronner Eisbären, zeigt sich zum ersten Mal seit Jahren verwundbar, produziert unter Druck Fehler. Hinzu kommt die phänomenale Unterstützung der Fans. Rund 300 waren es in Heilbronn, über 1000 werden die Zweibrücker Eishalle im zweiten Finale am kommenden Sonntag in einen Hexenkessel verwandeln. Ausgeträumt ist der Titeltraum noch lange nicht - die Hornets haben es selbst in der Hand, aus einer starken Saison eine historische zu machen.

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