Gipfeltreffen mit Playoff-Charakter

Zweibrücken · Eine Viertelstunde haben die Zweibrücker Hornets in der Spitzenpartie der Eishockey-Regionalliga gebraucht, bis sie dem amtierenden Meister Eisbären Heilbronn Paroli bieten konnten. Das mit dem 6:3-Sieg dann aber sehr erfolgreich.

 Mit seinen drei Treffern trug Hornets-Spieler Tom Tracy entscheidend zum Sieg gegen die Eisbären Heilbronn bei. Foto: Marco Wille

Mit seinen drei Treffern trug Hornets-Spieler Tom Tracy entscheidend zum Sieg gegen die Eisbären Heilbronn bei. Foto: Marco Wille

Foto: Marco Wille

Die letzten Minuten sind hitzig. 90 Sekunden vor Schluss liegen die Hornets im Heimspiel gegen das Spitzenteam der Eisbären Heilbronn mit 4:3 in Front, als es Penalty für die Gäste gibt. Die Riesenchance zum Ausgleich. Doch der von Pascal Sefrin gefoulte Sven Breiter scheitert an Steven Teucke. Der an diesem Abend bereits den zweiten von drei Strafstößen pariert. Im Gegenzug erhöht der EHC Zweibrücken in Überzahl durch Maximilian Dörr auf 5:3. Nach dem Treffer durch Tom Tracy nur 15 Sekunden vor der Sirene ist die Partie entschieden. Während auf den Rängen der Jubel losbricht, prallen auf dem Eis Frust und Freude aufeinander. Es kommt zu einer Schlägerei. Zweibrückens Felix Stokowski und Heilbronns Tim Riedel erhalten je eine Zehn-Minuten-, Eisbär Jörg Filobok zudem eine Matchstrafe. Sekunden später ist Schluss - und die Hornets ziehen durch den 6:3 (2:2/1:0/3:1)-Erfolg an Heilbronn vorbei an die Spitze der Regionalliga Südwest.

Dabei hat es noch nach zwölf Minuten nach einem rabenschwarzen Wochenende für das Team von Tomas Vodicka ausgesehen. Nach dem knappen 4:5 nach Penaltyschießen am Freitag in Schwenningen hatte der Hornets-Coach gegen Heilbronn eine andere Einstellung von seinen Spielern gefordert (wir berichteten). Doch sie kommen am Sonntagabend nicht gut rein in die Partie. Nach nur einer Minute gehen die Gäste durch Sven Breiter in Führung, Stefan Schrimpf erhöht auf 2:0 (13.). Wach werden die Hornets erst durch den Anschlusstreffer von Kapitän André Nunold (17.). Dass gegen den amtierenden Meister doch etwas drin ist, ist dann spätestens mit dem Ausgleich durch den Dreifachtorschützen Tom Tracy kurz vor Drittelende klar (19.). Mit dem einzigen Treffer im zweiten Abschnitt bringt der US-Amerikaner die Gastgeber erstmals in Front (27.). Einen Penalty der Heilbronner hält Teucke, sodass es mit der knappen Führung in den letzten Abschnitt geht. Beim zweiten Strafstoß für die Eisbären durch Claudio Schreyer zum 3:4 ist der Hornets-Goalie machtlos (53.). Ryan McDonald hatte zuvor auf 4:2 erhöht (46.). "Dass drei Penalties gegen uns gepfiffen werden, habe ich auch noch nicht erlebt. Der letzte war in Ordnung, die beiden anderen muss man nicht geben. Insgesamt war die Regelauslegung schon sehr kleinlich", betont Tomas Vodicka mit Blick auf die Leistung von Schiri Marcus Brill aus Zweibrücken , der auch in der DEL pfeift.

Es folgt die brisante Schlussphase mit dem besseren Ende für den neuen Spitzenreiter. "Ganz ehrlich, nach Freitag hatte ich schon ein wenig Angst, wie es laufen würde. Aber wir haben super gespielt, das war schon nah dran an 100 Prozent", sagt der EHC-Trainer zufrieden. Dennoch sei auch deutlich geworden, wie stark Heilbronn ist. "Vor allem als wir doppelte Überzahl hatten. Die sind selbst mit nur drei Spielern immer wieder gefährlich vor unser Tor gekommen." Ein Vorteil für die Zweibrücker sei gewesen, dass sie nach ihrem Auftakt am Freitag einen Tag mehr Pause hatten als die Eisbären, die noch am Samstag in Stuttgart (4:5) auf dem Eis waren. "Das Spiel heute hatte Playoff-Charakter, da war alles drin, was Eishockey ausmacht. Viel Kampf und Einsatz, Chancen auf beiden Seiten, viele Strafzeiten und sogar eine Schlägerei. Die Zuschauer sind mit Sicherheit auf ihre Kosten gekommen", so Vodicka.

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