Geduld vorm Tor zahlt sich aus

Zweibrücken · Dank einer starken Leistung haben die Handballfrauen des SV 64 Zweibrücken am Samstagabend bei der Zweitligareserve des 1. FSV Mainz 05 einen nicht unbedingt erwarteten 32:30 (15:15)-Auswärtssieg eingefahren und behaupten Rang zwei in der RPS-Oberliga.

 Torjägerin Joline Müller (weißes Trikot) steuerte 13 Treffer beim Sieg in Mainz bei. Foto: Wille

Torjägerin Joline Müller (weißes Trikot) steuerte 13 Treffer beim Sieg in Mainz bei. Foto: Wille

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Für die SV-Frauen war es ein schweres Spiel. Die Mainzerinnen hatten gegen den Tabellenzweiten mit Hanna Dankwardt und Johanna Holstein gleich zwei Akteurinnen aus ihrem Zweitligakader aufgeboten. "Das Spiel ging für uns direkt schlecht los", stellte SV-Trainer Martin Schwarzwald nach den 60 nervenaufreibenden Minuten fest. Zweibrückens Torhüterin Jana Specht wurde bereits in der zweiten Spielminute disqualifiziert, als sie bei einem gegnerischen Konter außerhalb des eigenen Wurfkreises mit ihrer Gegenspielerin zusammenstieß. "Das war sicher nicht hart, aber das Regelwerk sieht hier leider eine Rote Karte vor", kommentierte Schwarzwald die Szene. Zu diesem Zeitpunkt waren noch gar keine Tore gefallen.

Aus Zweibrücker Sicht folgte kurz darauf die erste Zeitstrafe für Katharina Koch, in deren Folge die Gastgeberinnen auf 5:2 und 7:3 wegzogen. Dabei spielten die ohne Marion Weick angetretenen Löwinnen nicht schlecht. Allerdings bekamen die SV-Frauen in der Anfangsphase insbesondere die Mainzer Linksaußen Julia Ophoff nicht in den Griff, die mit neun Toren auch treffsicherste Spielerin ihres Teams war. Der andere Mainzer Erfolgsfaktor war in dieser Phase die starke Torhüterin Deborah Simon, die immer wieder punktgenau die langen Gegenstoßpässe spielte.

"Ich habe an die Geduld der Mädels appelliert", bemerkte Schwarzwald nach dem Spiel, "und das wurde belohnt". Nach einigen Umstellungen fanden sich die SV-Frauen wesentlich besser zurecht, kämpften sich bis zur Halbzeit wieder heran. In der 26. Spielminute gingen sie beim 13:14-Zwischenstand erstmals sogar in Führung; beim Stande von 15:15 wurden schließlich die Seiten gewechselt.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs war dann zunächst wieder Mainz am Drücker, setzte sich auf 19:16 ab. Die Zweibrückerinnen konterten aber umgehend. "Meine Mannschaft hat tolle Moral gezeigt und auch in doppelter Unterzahl nicht den Kopf verloren", sagte Schwarzwald. In dieser Phase konnte er seiner Torjägerin Joline Müller sogar einige Minuten Verschnaufpause gönnen. Gut erholt traf Müller in der Schlussphase dann noch dreimal.

Die Vorentscheidung gelang, als die Zweibrückerinnen den 27:28-Rückstand in eine 30:28-Führung drehten. Mit cleverer Verteidigung gaben sie den Vorsprung nicht mehr ab. Der letzte Wurfversuch der Mainzerinnen landete zehn Sekunden vor Schluss im Zweibrücker Abwehrblock, ehe Laura Witzgall mit dem Schlusspfiff zum umjubelten 32:30 traf.

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Auf einen BlickSV 64: Jana Specht und Daphne Huber (ab der 2. Minute) im Tor - Joline Müller 13/4, Anne Wild 5, Laura Witzgall 3, Amelie Berger 3, Katharina Koch 2, Katharina Handermann 2, Miriam Schöneich 2, Annika Schlegel 1, Vanessa Servello 1, Lara Schlicker und Sarah Witzgall.Zeitstrafen: 8:10 min. Siebenmeter: 5/3 - 5/4. Schiedsrichter: Hemmer/Meyer. cg

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